Hallo Ricky, interessantes Thema
Sapperlot, es ist manchmal einfach, Gründe zu finden, warum man etwas nicht gut findet.
Also es ist ja gar nicht der Fall, daß man das nicht gut findest, es ist eigentlich eher das Gegenteil, daß man sich dafür interessiert und wenn man sich mal etwas näher mit der Materie beschäftigt feststellt, daß einem da das Blaue vom Himmel erzählt wird und in der Realität die Sache erheblich bescheidener ausfällt, was Energieausbeute, Ökobilanz usw. angeht. Und irgendwie das ungute Gefühl, daß in kaum einer Branche so viel gelogen wird wie in der Ökobranche. Dahinter stehen massive Wirtschaftsinteressen und Lobbyarbeit und keiner traut sich was dagegen zu sagen, weil er sofort als der böse Umweltfeind dargestellt wird.
Bestes Beispiel, die Pelletheizung. Wird bei jedem Beitrag als ökologische Heizung angeboten. Die simple Holzheizung, wo man bei modernen Holzvergaserofen auch nur 1x am Tag nachlegen muß(also dazu auch nicht wrklich unbequemer) hört man nix. Also wo sind die Vorteile von Pellets? Außer für die Industrie, weil Holscheite könnten ja auch kleine lokale Anbieter(Waldbesitzer,Landwirte) eben lokal bereitstellen, Pellets nur einig Großfirmen die damit richtig gut Kohle machen und das Ganze am Ende dann teilweise hunderte von Kilometer weit durch die Landschaft fahren. Ökologisch total Banane. Und preislich inzwischen teurer wie Öl (Bekannte in Bayern beißen sich sonstwo hin, daß sie auf die Versprechungen gehört haben (und bis vor paar Jahren hieß noch, ist ja viel billiger als Holz, nachwachsende Rohstoffe. Daß es nur wenige Anbieter gibt, im letzten Jahr dazu einen ordentlichen Engpaß und sie ihre Pellets am Ende aus Hessen kommen lassen mußte und die Sache sauteuer war erzählte niemand). Eigentlich müßte das ja jedem einleuchten, aber Vernunft hatte noch selten die beste Lobby, die Pelletindustrie aber schon.
Bei der Photovoltaik siehts doch kaum anders. Auch da wird jede Menge heiße Luft verkauft. Nimm einfach nur den von dir genannten Kilowattpeakwert (kWp) mit dem immer um sich geworfen wird. Daß ist ein rein theoretischer maximal Wert, der nur bei perfekten Bedingungen im Labor (direkter künstlicher Beleuchtung aus nächster Entfernung, im perfekten Winkel, perfekter Temperatur (Solarzellen sind ziemlich temperaturabhäng), bei nagelneuer Zelle usw.erreicht wird. In der Realität kommt am Ende nur ein Bruchteil davon raus, weil die Sonne eben nicht den ganzen Tag im perfekten Winkel steht(Dazu im Jahresverlauf verschieden hoch steht) , Aerosole gerade in Ballungsräume nahezu nur diffuses Sonnenlicht ankommt, es eben in Europa doch die meiste Zeit bewölkt ist, Schnee halt auch mal für Monate auf der Zelle liegt, die Zellen altern und die Energieausbeute im Laufe der Jahre runtergeht usw.
Also ich würde mal ganz ehrlich bezweifeln, daß du mit nur 88qm Photozellen auch nur annähernd ein normales Haus beheizen könnten. In Wahrheit dürftest du warscheinlich das 10-20fache an Fläche brauchen und das würde dummerweise warscheinlich genau dann nicht reichen, wenn man es braucht (Nachts(wobei das lösbar),Winter ), weil die Energieerzeugung halt genau dann leider am niedrigsten ist. Übrigens das Gleiche wie bei der hochgelobten Windenergie, wo man am Ende für jedes Windrad eben die enstprechenden Kohlekraftwerke breithalten muß, weil der Wind (so hinterpfotzig ist halt die Natur) genau am Abend, wo der meiste Strom gebraucht wird eben üblicherweise abflaut. Aber auch das wird man eher nicht hören.
Solarthemie, noch so eine Energieart wo von den Herstellern mit irgendwelchen phantastischen Ausbeuten um sich geworfen wrd und die Realität am Ende leider weit bascheideer ist. siehe
http://www.solarresearch.org/1690365.htmIm Bereich der Sonnenenergie ist die Speicherbarkeit noch nicht gelöst
Für die Großindustrie sicherlich und natürlich hört man auch immer von deren Sorgen. Für den Privatmann ist die Speicherung von Wärmenergie eigentlich nicht daß Problem, zumindest wenn es über einen kurzen Zeitraum(Nacht) geht (eben großer Warmwasserspeicher).
Also persönlich finde ich trotz allem Photovoltaik eine interessante Sache, glaube aber nicht, daß die Solarzelle wie wir sie kenne, wirklich der Weisheit letzter Schluss ist (wir damit unglaublich viel Ressourcen zerstören, bestimmte Mineralien schon jetzt fast zu Ende sind) geschweige denn, daß wir damit in nächster Zukunft unsere Energieprobleme lösen.
Meine pers. Lösungsansatz wäre eigentlich Erdwärme (eben rundum die Uhr Jahr gleichbleibende Wärme /verbunden mit einer guten alten Holzscheitheizung für die Spitzenzeiten. Wenn die Wärmepumpe mit Photovoltaik laufen könnte perfekt, wenn man mit Solarkollektoren im Sommer z.Bsp. auch Wärme in den Boden führt, die man im Winter rauszieht, warum nicht. Nur das die Sonne in nächster alle Energieproblem löst (ich sag nur Auto) sehe ich ehrlich gesagt nicht.