Der angebliche Fachmann konnte rein gar nichts fachlich erklären. Ich hatte mich Wochen vorher schon im Internet kundig gemacht über Linky. Wusste von daher, dass Linky selbst den Strom abschaltet, wenn der Stromverbrauch das Limit des Liefervertrages übersteigt.
...was ja auch sinnvoll ist, um beispielsweise Brand durch Kurzschlüsse zu verhindern. Nur wurde das vorher durch eine entsprechende Hardware in Form einer durchbrennenden Sicherung oder eines herausspringenden Hauptschalters übernommen und Linky kann das eben softwareseitig in Abhängigkeit des gebuchten maximalen Limits im Tarif.
Da Enderis in seinen Infos über Linky mitteilte, dass man jederzeit das Limit ändern lassen kann, und der nächst höhere Tarif genau so viel kostet, sagte ich dem Herrn, er solle von 6 KWH auf 9 KWH umstellen. Okay, macht er hieß es. Gemacht hat er es aber nicht, warum wohl.
Was könnte der Grund dafür sein ausser "vergessen"?
Bei meiner letzten Recherche hätte uns das Upgrade von kWh ein paar Cent mehr gekostet, weshalb ich nach wie vor bei 12 kVA bin. Wenn im Winter die Wärmepumpe läuft und zusätzlich genügend andere Geräte mit hohem Verbrauch an sind springt die Hauptsicherung schon mal. Das war aber vorher auch so. Und Linky scheint das auch sehr träge zu handhaben, d.h. ich kann sogar mehr als die gebuchten 12 kVA ziehen und er springt nicht sofort, sondern scheinbar erst nach einer Weile raus. Ich habe das nicht ausführlicher getestet, aber man kann den maximalen Verbrauch hinterher ja abrufen und der lag bei mir auch schon mal bei 13,5 kVA nachdem der Strom getrennt wurde.
Der Herr Fachmann konnte nicht erklären ob die Datenübertragung über Wlan oder internen Rundsteuersender läuft. Ob es irgendwelche nutzbaren Schnittstellen gibt, wusste er auch nicht. Wenn du mir erklären kannst wo diese serielle Schnittstelle abgreifbar ist, wäre ich dankbar.
Die Datenübertragung läuft meines Wissens nach direkt über das Stromnetz und im Falle von Störungen über eine eingebaute Mobilfunkverbindung. Da die Reichweite für die Übertragung übers Stromnetz aber recht begrenzt ist, wird wohl von Linky zu Linky die Abrechnungsinformation weitergeleitet, so dass in einem Gebiet eine entsprechende Dichte an Linky Zählern herrschen muss, damit die Infos beim Konzentrator ankommen, von wo sie dann digital ins Abrechnungssystem gelangen. Daher wird das heute möglicherweise noch nicht überall so sein und behelfsweise mehr über GSM/Mobilfunk gehen.
Ein WLAN kommt nicht zum Einsatz. Das ist für solche Anwendungen einfach nicht geeignet weil es eine zu geringe Reichweite und Störanfälligkeit hat. Davon abgesehen kann man WLANs im Vergleich zu den anderen Technologien auch relativ leicht manipulieren.
Wogegen ist man eigentlich, wenn man gegen den Einsatz von Linky ist? Die Frage ist ernst gemeint. Ich verstehe es nämlich wirklich nicht. Strahlung? Überwachung? Das ist nicht mehr und nicht weniger als das, was man heute sowieso schon an Informationen oder Strahlung hat.
Auf der französischen Wikipedia gibts dazu auch recht umfangreiche Informationen:
https://fr.wikipedia.org/wiki/LinkyIch hatte vorher schon 15 Jahre oder länger einen selbst gebauten Microcontroller in Betrieb, der die Tarifumschaltzeiten und die jeweiligen Stromverbräuche loggte. Somit hatte ich Vergleichsmöglichkeiten ob korrekt angerechnet wird.
Im Dez. 2008 war die Abrechnung für eine komplette Woche falsch! Wegen Erneuerung der örtlichen Trafostation konnte nur Notstrom über einen Dieselgenerator geliefert werden. Es gab somit keine Tarifumschaltung, folglich wurde Wochenlang Hochtarif abgerechnet. Natürlich nicht nur bei mir, bei hunderten.
Laut dem Wikipedia Artikel kann ein Linky bis zu 7 Verbraucher darüber Informieren, welcher Tarif gerade anliegt, um eine Tarifabhängige Schaltung zu ermöglichen. Interessant wäre das bei mir ggf. auch, dann könnte ich unseren Warmwasserboiler auch damit steuern. Hab mich aber damit noch nicht näher beschäftigt.
Linky wird produziert von einem Schweizer Hersteller. Linky kann den Blindstrom zählen und zählt den auch! Folglich wird die Stromrechnung mindestens um diesen vorher nicht verrechenbaren Betrag teuerer! Natürlich wird nie Alles publik gemacht, damit nicht etliche Centfuchser auf die Barrikaden gehen.
Auf meiner Rechnung für alten Ferrariszähler stand rund 8 Cent für HP Tarif. Auf der Rechnung für Linky stehen nun 11 Cent für HP.
Nun erzähle mir nicht, es gäbe keine Preiserhöhung.
Was pro KWh abgerechnet wird hat doch nichts mit dem Zähler zu tun. Dein Zähler zählt und gibt die gezählten Werte an die Abrechnung weiter. Dort kommt der Preis pro kWh aus deinem gewählten Tarif dran und darüber erhältst du die Rechnung. Linky hat nichts damit zu tun, ob du 8 oder 11 Cent pro kWh abgerechnet bekommst. Möglicherweise hast du das Upgrade von 6 auf 9 doch bekommen, jedoch nicht kostenlos? Dein Limit müsste auf der Rechnung zu sehen sein.
Laut Tariftabelle bei der EDF wird für ein höheres Limit auch ein höherer Arbeitspreis pro kWh fällig. Das war der Grund, warum ich von einem Upgrade abgesehen habe:
https://particulier.edf.fr/content/dam/2-Actifs/Documents/Offres/Grille_prix_Tarif_Bleu.pdfLaut EDF bzw Enerdis sind für die geplante Umstellung auf Linky in Frankreich eine Milliardenzahl an Umstellungskosten genannt worden, die ich momentan nicht mehr weiß. Bekanntlich verschenkt kein Unternehmen etwas, also müssen diese Kosten irgendwie erwirtschaftet werden.
Der wirtschaftliche Sinn ist ja auch da. Nur dass der nichts mit höheren Stromkosten zu tun hat.
Rechnet man alleine den Gewinn über die Blindstrom-Erfassung, profitieren die Unternehmen alleine darüber schon. Motoren haben meist nur einen Wirkungsgrad von 60-70 %. D.H. es gab einen entsprechenden Blindstromanteil, der nun per Linky mit verrechnet wird!
Das Display zeigt natürlich nur das an, was der Kunde wissen darf. Weißt doch, kann man entsprechend programmieren.
Verstehe ich nicht. Das was auf dem Display steht ist das was nachher auf deiner Rechnung auftaucht. Kannst du doch ganz einfach nachvollziehen.
Deiner Annahme zufolge müsste deine Stromrechnung ja bei gleicher Nutzung um 10-30% erhöhen. Ist das denn so?
So, wenn Du mir die Klemmen, oder Steckplatz (inclusive Belegung, falls es keine normale RS232 ist) für die serielle Schnittstelle mitteilen kannst, bitte ich darum.
Ich habe bei mir einen Raspberry Pi genommen, das UTInfo Modul fertig bestellt (kann man aber auch leicht selbst bauen). Infos zum selbst bauen und auch zum Kauf des UTInfo Moduls findest du unter
http://hallard.me/utinfo/. Das UTinfo steckt jetzt einerseits per USB am Raspi, andererseits mit zwei Drähten am Linky. Am Linky gibt es zwei Kunststoffabdeckungen die mit einer großen Kunststoffschraube befestigt sind. Eine der beiden Abdeckungen ist verdongelt, die andere kann geöffnet werden. Unter der, die geöffnet werden kann, findet man eine Klemmleiste mit drei Anschlüssen. Zwei dieser drei Anschlüsse sind ein serieller Ausgang, der auf einen Optokoppler gelegt werden kann. Das kommt dann an das UTInfo Modul oder den selbstgebauten Koppler. (
https://www.jonathandupre.fr/articles/24-logiciel-scripts/208-suivi-consommation-electrique-compteur-edf-linky-avec-raspberry-pi-zero-w/).
Das verwendete TIC Protokoll in dem die Daten ankommen ist beispielsweise hier
https://www.enedis.fr/sites/default/files/Enedis-NOI-CPT_54E.pdf dokumentiert.
Auf dem Raspberry läuft dann ein selbstgeschriebenes Programm, das über /dev/ttyUSB0 mit dem UTinfo Modul redet und dort die Daten abgreift. Diese wiederum versende ich über das interne WLAN an meine Smart Home Zentrale und kann es dort auswerten oder Dinge in Abhängigkeit davon steuern. Da sehe ich alle paar Sekunden den aktuellen Stromverbrauch, auch auf Phasen aufgetrennt, wenn ich das möchte.
Die Software, die ich zum Auslesen verwende habe ich auf github stehen:
https://github.com/marcogabriel/python-teleinfo - allerdings noch in einer der ersten Versionen. Das aktualisiere ich in den nächsten Tagen mal, vielleicht kann es jemand brauchen. Mittlerweile habe ich die Software so erweitert, dass sie als Daemon unter systemd läuft und die ausgelesenen Daten in eine InfluxDB schreibt sowie per MQTT an einen MQTT-Broker versendet. Den Teil habe ich aber noch nicht veröffentlicht. Aber auch das kann ich gerne tun.
Update vom 07.07.20: Die Software habe ich unter
https://github.com/marcogabriel/utinfo2mqtt mittlerweile hochgeladen.
Viele Grüße,
Marco