Das Thema ist ev. ungewöhnlich für dieses Forum, da die meisten von Euch in D arbeiten. Aber als aufmerksamer Leser ist mir nicht entgangen,
daß es auch Ausnahmen gibt und Member mit Ehepartnern, die in F arbeiten. Und auch in D ist der ges.Mindestlohn ja ein PolitThema.
Deswegen wage ich trotzdem mal hier zu fragen.
Welchen Sinn macht Eurer Meinung nach ein gesetzlicher Mindestlohn, wenn die Bezahlung unter diesem Mindest-Tarif nicht illegal wäre?
Gilt auch hier: Wo kein Kläger, da is auch kein Richter?
Aber: Auch Zeitarbeitsfirmen machen doch Lohnabrechnungen, dürfen die dann trotzdem unter dem smic liegen?
Gabriel L. ist ein netter Lothringer kroatischer Eltern, der sonst keinerlei Unsinn redet. Aber beim letzten gemeinsamen Diner hat er dann
doch ein bißchen schwadroniert: "Die jungen Leut hätten viel zu sehr das smic im Kopf, wenn man nicht nur darauf pochen würd, gäb's Arbeit
(d.h. Anstellung) en masse." Ich wollt das nicht vertiefen, denn wo führt das hin, zu 1€ Jobs?
Auf meine irritierte Frage, ob das denn nicht illegal sei, meinte er: Nein, keineswegs!
Er selbst verdiene bei einer Zeitarbeitsfirma dazu (geringe Mineur-Frührente) ohne nach dem smic zu fragen und hätte dadurch mehr
Arbeit als er der Tag Stunden hat. Dadurch verdiene er letzendlich doch wieder gut und alle seien zufrieden: Auftraggeber, Auftragnehmer und
die vielen Subunternehmer = Zeitarbeitsfirmen und er selbst. Illegal sei da nix, zuletzt habe er die komplette ElektoInstallation einer Mairie saniert, also öffentlicher
Auftraggeber.
Ich weiß wohl, daß auch in Berlin Bundesgebäude von illegalen Bauleuten hochgezogen wurden, daß ein öffentlicher Auftraggeber nicht für Legalität stehen muß. Trotzdem beschäftigt mich das Thema, würd ich gern in Erfahrung bringen, was Sache ist: Ist ein ges. Mindestlohn sinnlos, weil er ganz einfach unterlaufen werden kann?
Kennt Ihr auch solche Fälle, Artikel zu dem Thema?
A+
khmer