Was sich zum 1.1.2013 in Frankreich ändert (eigene Zusammenfassung, Quelle France-Info und Medien):
Investitionen:
Das "Loi Duflot" ersetzt das "Loi Scellier". Auch wenn die Kriterien strenger sind, ist das neue Gesetz doch interessanter. Für Käufer neuer Häuser gibt es bis 18 Prozent Steuerermäßigungen in 9 Jahren, basierend auf eine maximale Investition von 300.000 Euro. Das kann bis zu 6.000 Euro pro Jahr an Steuerermäßigung führen.
Reform der "Null-Zins-Darlehen". Betrifft im Kern den Kauf neuer Wohnungen und zielt darauf, den Erwerb von Wohneigentum durch Haushalte mit geringen Einkünften zu fördern. Die Haushalte der geringsten Einkommensstufe müssen die Darlehen erst nach 14 Jahren zurückzahlen, die Haushalte mit höheren Einkünften schon nach 5 Jahren.
Beschäftigung:
Der SMIC (Mindestlohn) steigt gering an, und zwar um 0,3% (ergibt 9,43 Euro pro Stunde). Bei einer 35-Stunden-Woche sind das 1.430,22 Euro Mindestlohn.
Jobs für die Zukunft: Stipendiaten aus benachteiligten Gebieten, die Lehrer werden wollen, werden gefördert. (900 Euro pro Monat bei Teilzeitarbeit).
Steuern:
20 sog. Steuerschlupflöcher werden begrenzt. Es geht um Steuergutschriften (bei Mietwohnungen, Kinderbetreuung, Arbeiten an Wohnungen zugunsten der nachhaltigen Entwicklung). Diese werden auf 10.000 Euro pro steuerlichem Haushalt beschränkt.
Einkommenssteuer von 45%: die 50.000 Steuerzahler in Frankreich, die mehr als 150.000 Euro pro Jahr verdienen, müssen nun eine Einkommenssteuer von 45% zahlen.
Einkommenssteuer von 75% (sog. Reichensteuer). Diese war für Einkommen von über einer Million Euro pro Jahr geplant, wurde aber von Verfassungsrat gekippt.
Fernsehgebühren: die jährliche Gebühr für das Fernsehen steigt um 6 Euro auf 131 Euro.
Soziale Beihilfen:
Das RSA (Sozialhilfe) steigt um 8 Euro auf 483 Euro für Alleinstehende ohne Kinder, auf 724 Euro für Paare ohne Kinder. Das RSA soll in den nächsten 5 Jahren um 10% steigen.
Familienzulagen und Wohnbeihilfen: die Obergrenzen für den Anspruch auf diese Leistungen werden erhöht, z.B.: für PAJE (prestation d'accueil du jeune enfant) auf 46.014 Euro pro Jahr für ein Paar mit einem Kind und 2 Einkommen. Die Wohnbeihilfen (APE) werden um 2,15% erhöht.
Gesundheit:
Schwangerschaftsunterbrechungen werden nun von der Kasse zu 100% bezahlt.
Verhütung: die Pille wird wird für Jugendliche von 15 bis 18 Jahren von der Kasse bezahlt.
Alltagsleben, Finanzen:
Livret A (Sparbuch): die maximale und steuerfreie Einlage auf dem Livret A beträgt nun 22.950 Euro. Der Zinssatz ist bei 2,25%, wird aber wahrscheinlich im Februar gesenkt.
Energie: Gas wird um 2,4% teurer, Strom um 2,5%. Es wird eine Erweiterung des Sozialtarifs bei Strom und Gas für die 400.000 ärmsten Haushalte geben.
Keine Erlaubnis für Minderjährige mehr notwendig, um Frankreich verlassen zu dürfen. Minderjährige Franzosen brauchen keine Erlaubnis der Eltern mehr, um in Europa reisen zu dürfen. Es reicht der Personalausweis oder Reisepass. Außerhalb der EU ist meistens ein Pass notwendig.
Briefmarken: der "lettre prioritaire" kostet nun 63 statt 60 Cent. Der "lettre verte" kostet nun 58 statt 57 Cent.
Bier: gezapftes Bier wird aufgrund von erhöhten Verbrauchsteuern teurer, es wird im Durchschnitt von 2,60 auf 3 Euro steigen.
RATP: die Nahverkehrspreise im Großraum Paris werden steigen.
Glühbirnen: diese werden komplett aus den Regalen verschwinden, und durch Energiesparlampen, Halogenlampen und LED Lampen ersetzt.
Gruß Mathis