Ich möchte hier zusammenfassend kurz über meine Erfahrungen mit 3 französischen Mobilfunkanbietern und ihren Lowcostkarten bezüglich des uns besonders betreffenden ROAMINGS berichten.
Dies ist vielleicht hilfreich für Grenzgänger, die sich eine französische Mobilnummer zulegen wollen oder wechseln möchten.
Der Hauptaugenmerk dabei liegt auf den Roamingoptionen, d. h. die Möglichkeit
1. auf automatisches Umschalten auf einen ausländischen Provider beim Grenzübertritt ins Ausland (hier D)
2. auf automatisches Umschalten auf den ausländischen Provider beim Grenzübertritt ins Inland (hier F)
3. Erreichbarkeit im Ausland (D)
4. Telefonate vom Inland (F) ins Ausland (D)
5. Telefonate vom Ausland (D) ins Inland (F)
Lange Zeit war Mobiltelefonieren für Wenigtelefonierer in Frankreich im Vergleich zu Deutschland ungleich teurer. In Deutschland gab es Prepaidkarten mit Ladeintervallen von einem Jahr. Das heißt, man konnte ein Guthaben von z. B. 15 € über den Zeitraum von 12 Monaten verbrauchen, ohne neu aufladen zu müssen.
In Frankreich war seit 2007 meines Wissens eines der günstigsten forfaits bis 2013 das von
Virgin Mobile mit 20 Euro, verfallend alle 3 Monate. Ich hatte bis vor Kurzem dieses forfait. Die Roamingoptionen 1-5 funktionierten impeccable. 4/2013 wechselte Virgin vom Hauptnetzprovider Orange zu SRF. Gleichzeitig boten Sie einen Tarif von 2h forfait für 2€/Monat an, billiger also als zuvor. Endlich mal! Ich als Wenigtelefonierer habe den Tarif gewählt und bin leider ins Wasser gefallen. Automatisches Umschalten auf den jeweils nationalen Betreiber beim Grenzübertritt (= Roaming) funktionierte seit dem Wechsel zu SFR nicht mehr. Man muss immer per Hand umswitchen, was auch meist nicht gelingt. Laut hotline von Virgin ist das ein bekanntes aber nicht zu änderndes Problem. Inakzeptabel für uns Grenzgänger.
Ich wechselte daraufhin zu
Free Mobile. Die sind mit Orange verkuppelt. Ich dachte, Orange = qualité. Hier hat man für 2€/mois 2h d’appels vers les mobiles en France métropolitaine (+ Etats-Unis, Canada, Alaska, Hawaï et DOM) et vers les fixes en France métropolitaine et de 41 destinations). Telefonieren vom Ausland nach Frankreich kann man für 10 Euro dazubuchen (option voyage), was ich getan habe.
Hier funktionierte zwar das Roaming bei Grenzübertritt, d. h. das portable bucht sich in Deutschland in das empfangstärkste Netz ein, jedoch kann man keinerlei Gespräche von Deutschland aus führen. Geht einfach nicht. Auf meine diesbezügliche Anfrage an die Hotline kam nie keine Antwort. Inakzeptabel für uns Grenzgänger.
Der nächste Wechsel war nun von Free nach
Prixtel folgend einem Tip hier im Forum. Also wieder von Orange nach SFR als Hauptprovider. All die Billigheimer sind nämlich Sklaven von SFR, Orange, Bouyges etc. Orange selbst z. B. bietet keinerlei vergleichbare Tarife, wie Virgin, Free, Sosh etc.
Was man aber endlich mal positiv herausstellen muss ist, dass der Wechsel von einem opérateur zum anderen mit garde de numéro in Frankreich ungleich leichter ist, als in Deutschland. Ein paar Clicks im Internet, Eingeben der RIO-Nummer und alles läuft von selbst. Die Telefonnummer bleibt dieselbe. Keine lästigen Kündigungen per Einschreiben, keine Abzockgebühren. VIVE la FRANCE.
Prixtel bietet 2h forfait für 5€/mois, keine extra Zubuchung für Nutzung außerhalb Frankreichs. Mit Prixtel läuft nun alles bestens. Alle Roamingoptionen 1-5 sind erfüllt, keine Zusatzgebühren für Auslandseinsatz.
PRIXTEL – Meine persönliche Empfehlung für Grenzgänger, die eine billige französische Mobilfunkkarte möchten, die auch voll funktionsfähig im Ausland ist. Klar, es gibt noch andere, aber Free und Virgin fallen klar durch.
Nun kommt natürlich der Einwand: warum mache ich mir als Deutscher die Mühe, mir eine französische Mobilfunkkarte anzuschaffen, wo die Roaminggebühren ab 1.7.2013 nochmals fallen?
Wozu benötigt man eine Telefonnummer in dem Land, in dem man lebt? Bleiben wir doch einfach Deutsche in Frankreich mit deutscher Telefonnummer und allem drum herum. Hauptsache die Steuer stimmt. Oder? Oder nicht?