Hallo,
zunächst zur Frage.
Du kannst ohne weiteres deutsche Steckdosen verwenden, wenn Sie zusammen mit dem VDE Zeichen ein CE Emblem haben. Ich habe diese Diskussion anderweitig schon durchgefochten.
Nimm die Steckdosen aber bitte nicht aus finanziellen Gründen ohne nachzudenken vom Baumarkt.
Es sollte schon eine entsprechende Marke sein. Die Hersteller sollten heißen Jung/ Gira/ Merten/ Busch Jaeger/ Legrand oder Berker, außerdem gibts da noch die Firma mit dem großen "S". Das Warum würde hier den Rahmen sprengen.
Glaub mir einfach das es Qualitätsunterschiede gibt, auch wenns nur ne Steckdose ist.
Aus elektrotechnischer Sicht muß ich allerdings sagen das die französischen Steckdosen prinzipiell besser aufgebaut sind. Aber auch hier gilt Markenhersteller verwenden.
Zum Querschnitt folgendes es ist in D tatsächlich noch erlaubt 1,5qmm zu verwenden es galt lange Zeit die pauschale Formel bei nicht mehr als zwei belasteten Adern und 16A Absicherung 1,5 zu verlegen(sehr vereinfacht). Bei richtiger Einhaltung der Normen in denen z.B.: Temperatur, Verlegeart und Strom- Zeitkennlinien berücksichtigt werden aus denen die Leitungslänge resultiert kommt man bei einer B16A Sicherung mit 1,5qmm wenn man Pech hat gerade noch 4-5m weit, ergo nimmt man 2,5 qmm oder man sichert runter bis z.B.: B6A.
Meines Wissens sind in Frankreich Steckdosen auch in 1,5 qmm zugelassen und das bei 3 belasteten Adern also 5 adrig. Da bin ich mir aber nicht so sicher.
Fakt ist das hüben wie drüben kein verantwortlicher Elektriker noch Steckdosen mit 1,5 verlegt und wenn doch weiß er wie er diese richtig abzusichern und zu prüfen hat.
Dies beantwortet auch die Aussage zu den deutschen Steckdosen und dem Querschnitt. Selbstverständlich werden in D die Steckdosen mit Anschlüßen bis 2,5 hergestellt, dies ist seit mindestens 15 Jahren Stand der Technik.
(sorry Toyotafan ist aber so).
Nebenbei die angesprochen 2er oder 3er Steckdosen die wie ich vermute in einer Schalterdose angeklemmt werden sind in D verboten. Es ist mir unerklärlich warum diese noch verkauft werden dürfen.
Warum die Franzosen so hohe Querschnitte 4/6qmm zu hochlastigen Verbrauchern wie Herd etc. legen kann ich mir nur aus dem Tarifgebinde erklären. Wobei natürlich eine Lastberechnung vorhergehen muß. In Frankreich werden noch sehr viel einphasige Zähler eingesetzt, dies wird auch Tarifmäßig unterstützt. Bei einphasiger Last entsteht eine höhere Belastung auf dem Zuleitungsdraht anstatt bei dreiphasiger Versorgung wie sie in D zu mind. 80% verbreitet ist. Daher kann man beruhigt einen kleineren Querschnitt verlegen.
Die Absicherung des N-Leiters ist unangefochten eine gute Sache und wird in D auch kommen, hier sind mir allerdings noch keine Termine bekannt. Bei den N-Leitern aufpassen das man diese nicht nach dem Stromkreis mit anderen Kreisen vermascht, kann echt unangenehm werden. Hab hier im Ort schon 2-mal deswegen bei Nachbarn Elektrodetektiv spielen müssen.
FI`s sind in D übrigens seit ich glaube 2006 Pflicht allerdings mit Übergangsfrist bis 2009. In Bädern und anderen besonders gefährdeten Räumen sowieso schon seit 30 Jahren.
So ich denke ich habe mit meiner Besserwisserei jetzt genug genervt und laß euch vorläufig zufrieden.
Ciao
Uwe
P.S.:
Bei französischer E-Installation ist Pit57 hier im Forum eigentlich der Richtige, aber der ist leider schon etwas länger nicht mehr online (Urlaub).