Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Umzug nach F-Ja oder Nein  (Gelesen 4745 mal)

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Offline DaniH

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Umzug nach F-Ja oder Nein
« am: 29. Januar 2017, 22:23:03 »
Ihr Lieben,
Ich bin bei der Internetsuche auf euer tolles Forum hier gestoßen und da ich so viele Fragen hab,hab ich mich auch sofort mal angemeldet.
Ich habe mich jetzt über eine Stunde durch gelesen aber viele Dinge sind noch unverständlich für mich,da wir die Begriffe noch nicht so kennen.
Also wir überlegen schon länger nach F zu ziehen,da wir in Saarlouis leben,bietet es sich ja fast an.
Nun sehen wir uns zum 2.Mal ein Haus in F an und schon haben wir so viele Fragen...
Ich stelle sie hier,da sie ja insgesamt doch beim Umzugsgedanken auf kamen und ich nicht in jeder Kategorie ein extra Thema eröffnen wollte.
Ich hoffe das ist ok so:)

Also zum einen fahren wir beide Benziner,einen 2.0TFSI und einen 3.0,6 Zylinder,die sollen angeblich sehr teuer sein in F?Stimmt das?

Wie ist das wenn ich in D krankenversichert bleibe,kommt dann ein deutscher Notarzt im Notfall?

Und wie ist es wenn man wirklich mal arbeitslos werden würde?Gibt es dazu Lösungen in F?

Unser Sohn geht in eine deutsche Kita und sollte danach auch deutsche Schulen besuchen (aufgrund des Schulsystems,was ich besser finde als das in F).Ist das möglich auch evtl gegen Gebühren?

Falls es nicht hierher darf,ändert es gerne aber ich dachte jetzt 10 Themen zu beginnen ist evtl auch blöd;)

Viele Grüße
Dani

Offline carleone

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #1 am: 30. Januar 2017, 08:16:17 »
Hallo Dani,
zu 2 Fragen kann ich dir eine Antwort geben. Ich lebe auch in Frankreich und fahre einen Benziner. Der kostet nicht mehr als in D, eher noch günstiger, da ich hier keine KFZ-Steuer bezahle.
Betreffend Krankenversicherung ist es so, dass im Falle eines Notfalles kein deutscher Rettungsdienst kommt. Du befindest dich in Frankreich, somit ist es klar, dass der französische Rettungsdienst kommt. Weiß ich aus eigener Erfahrung.
VG
Carleone

Offline Bingo

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #2 am: 30. Januar 2017, 12:22:09 »
Jein
Der dt. Notarzt kommt auch nach F.
So wie bei uns '13!
Kann allerdings sein, dass ab einer gewissen Entfernung zur Grenze kein dt. Notarzt mehr kommt.
Allerdings würde ich eine Auswanderung von D nach F nicht wg finanzieller Aspekte in Betracht ziehen. Denkt an Euer Kind, an die Fahrerei, die Ihr vor Euch habt, da es nur in D in den KiGa und zur Schule soll. Denkt z B auch an die Klunscherei im Winter - die Straßen in F in Grenznähe werdem oft erst sehr spät gestreut/geräumt.
Bei Arbeitslosigkeit ohne Möglichkeit der fam. Versicherung (und selbst die braucht ihre Zeit) fängt der 'Spaß' mit der dt. KK und der CPAM in F erst so richtig an!
Mal so nebenbei am Rande gefragt - wie gut sind Eure Kenntnisse der frz. Sprache, wie hoch Euer Integrationswille?

Offline DaniH

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #3 am: 30. Januar 2017, 15:47:14 »
Also unsere Sprachkenntnisse sind nicht berauschend...geb ich ehrlich zu,es geht um wirklich rein um die steuerlichen Vorteile das gebe ich offen zu...
Also mit denn notarzt das wäre mir schon extrem wichtig auch der Verständigung halber wenn ein Notfall vorliegen würde:/
Unsere Patin lebt in F,deren Mann ist Landsmann...also das wäre kein Problem...
Mein Mann überlegt auch wegen der Fahrerei zwecks Freunde vom kleinen dann später...
Das Haus was wir uns jetzt anschauen liegt übrigens in Creutzwald:)

Offline Eliott

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #4 am: 30. Januar 2017, 19:38:49 »
Willst du eine ehrliche Antwort?
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Offline Dragonvamp

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #5 am: 31. Januar 2017, 15:29:03 »
Willst du eine ehrliche Antwort?
Lass es bleiben.

Dem stimme ich mehr als 100%ig zu

Offline Frontalier

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #6 am: 01. Februar 2017, 11:17:42 »
In creutzwald gibt es alternativ zu einer Gebrauchtimmobilie auch ein Neubaugebiet Warndt Park. Im internet gibts mehr Informationen dazu. Wenn ihr Familienplanung betreibt ist der Gedanke nach Frankreich zu ziehen wirklich abzuwägen. Aus rein steuerlichen Gründen würde ich solch ein Thema schon einmal gar nicht angehen. Das im Volksmund behauptete Thema in Frankreich wäre alles billiger und Steucherflüchtling treffen nur bedingt zu. Alleine beim Erwerb der Immobilie schröpft euch schon mal der Staat. Die Erwerbskosten plus Makler sind oft schon mal teurer als in Deutschland. Der Heizölpreis liegt auch ca 10-15 % über deutschem Niveau weil die Franzosen noch mehr Steuer drauf hauen. In den letzten Jahren haben sich auch die Grundsteuer und die Tax d habitation (gibt es in Deutschland gar nicht!!) ebenfalls stark erhöht, so dass man bei diesen Themen deutlich mehr belastet wird als in Deutschland. Wo man günstig fährt ist Strom! KWh für ca 14 cent inkl. Steuer ist europaweit fast unschlagbar, aber in der Gesamtbetrachtung zu vernachlässigen.  Ich lebe seit 7 Jahren in Frankreich, habe nach dem Kauf einer ETW nun den Schritt in ein Haus gewagt (auch Bestandsimmobilie). Bin also Vermieter. Hier schröpft dich der Staat sogar mit Sozialsteuer auf die Mieteinnahmen i.H.v 15,5 %. Meine Sprachkenntnisse sind medium bis gut und ich komme mit dem Behördenkram eigenständig zurecht, benötige keine Hilfe von Übersetzern, "freunden" oder Steuerberatern. Wo der Spaß jedoch anfängt sind Behördengänge Telefonhotlines, Handwerker etc. Der Trugschluss dass überall deutsch gesprochen wird ist ein aussterbendes Phänomen. Die alten sterben weg und die Behörden werden von jungen Franzosen besetzt die kein Wort deutsch mehr können. Die Hotlines von edf gdf orange etc sind in Paris, da kann ein Franzose nichts mit deutsch anfangen. Ich empfehle euch diesen Schritt nur zu gehen wenn ihr gewollt seid euch die Sprache zumindest in der Form anzueignen, dass ihr nicht auf Familie bekanntschaft angewiesen seid. Oder wollt ihr jeden 2. Tag wenn etwas im Briefkasten ist euch ins auto setzen und euch was übersetzen lassen? Wenn ja, fühlt ihr euch innerhalb kürzester Zeit isoliert und handlungsunfähig, da ihr einfach nicht integriert seid. Euch muss vieles bewusst sein!!! Ich selbst fühle mich wohl in Frankreich, muss aber zugeben, dass ich bei späterer Familienplanung wohl eher gewollt bin in deutschland zu leben, da gerade mit kindern viele Themen anfallen wo es besser ist in dem land zu leben wo man die sprache fließend kann.. egal ob arzt, kindergarten etc... Krankenkasse etc... Falls ihr Fragen habt gerne auch private mail an mich. habe ja etwas erfahrung inzwischen. Wenn ich hier Familie hätte würde ich Kinder in Frankreich betreuen lassen. Gerade das Vorschulsystem ist dem deutschen 4 Jahrzehnte voraus. es ist quatsch da nach deutschland zu fahren.. Aber dafür bedarf es die sparache und das ist denke ich das größte problem bei vielen sich das aneignen zu wollen.

Wohne übrigens in Falck

LG

Offline Gabrielle

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #7 am: 01. Februar 2017, 22:20:38 »
Hallo Grenzgänger89,
danke für deine gut fundiert geschilderte Zustandsbeschreibung der Verhältnisse in Frankreich.
Das wird deine/eure Entscheidung (DaniH) und besser zu treffende Abwägung ob ja oder lieber doch nicht nach Frankreich auszuwandern erleichtern oder ... erschweren?!
Jedenfalls besser als ein: "Lass es bleiben" ohne dezidierte Begründung (Killerphrase).
In diesem Sinne. Ich wünsche dir/euch (DaniH) alles Gute und schreib mal zu was du/ihr euch dann letztendlich durchgerungen habt. Wäre interessant, zu wissen.
Allen noch einen schönen Restabend - Gabrielle 

Offline Frontalier

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Re: Umzug nach F-Ja oder Nein
« Antwort #8 am: 02. Februar 2017, 12:19:00 »
übrigens,
Saarbrücker Zeitung c6 Lokales
Hilfe für arbeitssuchende Grenzgänger in Saarlouis.

am 07.02.2017 findet in der ludwigstraße 10 in saarlouis agentur für arbeit um 10-12 uhr eine infoveranstaltung statt ohne anmeldepflicht.
Da kann man sämtliche fragen zum thema arbeitslosigkeit alg dauer höhe etc. abklären lassen.