Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Stomheizung?  (Gelesen 10918 mal)

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Offline France

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Stomheizung?
« am: 25. Februar 2010, 11:36:49 »
Hallo,

wir haben ein tolles Haus gefunden, welches uns zusagen würde...aber es gibt ein Haken: Stromheizung.
Der Makler meinte, dass wäre in Frankreich normal.   ?!
Bekannte Elsässer meinten, dass es zu teuer wäre und sie vor einiger Zeit die Stromheizung gegen eine Ölheizung getauscht hätten.

Hilfe!
Könnt ihr mir hierzu was sagen?

Danke France

Offline Zaren

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Re: Stomheizung?
« Antwort #1 am: 25. Februar 2010, 11:56:44 »
Hallo,

ich habe die Erfahrung gemacht, das Strom günstiger ist! Es kommt auf den Anbieter drauf an. Öl finde ich nicht gut, das muss man erstens fahren lassen und dann doch eine hohe Summe auf einmal zahlen. Auf der anderen Seite, hast du Stromausfall, was in F keine Seltenheit ist, fällt alles aus.

Frage doch mal in der Umgebung nach, hole dir Angebote ein. Hast du das über den Makler? Der muss sowieso dir ein Gutachten über die Nebenkosten geben (Name fällt mir jetzt nicht ein)

Gruss Zaren

Offline sapperlot

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Re: Stomheizung?
« Antwort #2 am: 25. Februar 2010, 12:15:18 »
Strom ist durchaus üblich, wurde bis vor paar Jahren aktiv von der EDF beworben, Stromausfall eigentlich auch kein Problem, wenn er nicht gerade Tage dauert wie bei Lothar(1999) weil üblicher sind Nachtspeicheröfen (wo der Strom am billigsten ist)
Nachtspeicheröfen sind allerdings inzwischen in D verboten, weil sie halt furchtbare Energiefresser sind! Also funktioniert sicher für's erste, aber ist sicher nicht die billigste Art der Heizung (auch wenn die Strompreise noch etwas günstiger als in D sind) und würde eine neue Heizung für die nächsten Jahre einkalkulieren. 


Offline Sabine

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Re: Stomheizung?
« Antwort #3 am: 02. März 2010, 18:50:44 »
Wir haben Stromheizung und zahlen für unser 90 qm Haus im Jahr 1150 Euro an Stromkosten (inkl. Heizung und Warmwasser).
Ich finde das jetzt nicht so viel.

Gruß
Sabine

Offline +Hägar+

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Re: Stomheizung?
« Antwort #4 am: 02. März 2010, 20:16:23 »
hallo sabine,
hast du nachtspeicherheizung oder elektroheizung? würde mich interessieren. lg blue
...nur fledermäuse lassen sich hängen...

Offline Sabine

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Re: Stomheizung?
« Antwort #5 am: 04. März 2010, 08:06:32 »
Hallo Blueocean,

wir haben Fußbodenheizung - keine Nachtspeicheröfen.
Allerdings einen Nachttarif über den das Warmwasser aufbereitet wird.

Gruß
Sabine

Offline -Helmut-

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Re: Stomheizung?
« Antwort #6 am: 06. März 2010, 14:02:19 »
Hallo,

wir haben ein tolles Haus gefunden, welches uns zusagen würde...aber es gibt ein Haken: Stromheizung.
Der Makler meinte, dass wäre in Frankreich normal.   ?!
Bekannte Elsässer meinten, dass es zu teuer wäre und sie vor einiger Zeit die Stromheizung gegen eine Ölheizung getauscht hätten.

Hilfe!
Könnt ihr mir hierzu was sagen?

Danke France


Hallo France,

so einfach lässt sich eine solche Frage nicht beantworten.
Ob heizen teuer oder billig ist, hängt von vielen Faktoren ab.
Somit kann eine technologisch gute Heizung durchaus mehr kosten weil die Betriebskosten wegen etlicher Mängel ausarten können.

Fraglich ist im Moment, ob und wo bei dieser Stromheizung Einsparungen ohne Wärmekomfort-Verluste machbar wären.
Bei fast allen anderen Heizungsformen kann man etwas verstellen, also auch mal anstatt 21 Grad Raumtemperatur nur 20 Grad einstellen.
Bei Elektroheizung auf Nachtspeicherbasis ist dies nicht so einfach möglich.

Möglich wäre jedoch auch dort so manches, wenn man dies branchenmäßig wollte.

Wie gesagt, Wirtschaftlichkeit hängt von mehr als einem Faktor ab.
Wenn das Haus gut isoliert ist und die Technik der Nachtspeicherheizung nicht auf einem Stand von 1980 ist, dann kann dies noch eine akzeptable
Heiztechnik sein. Denn modernere Anlagen dieses Types heizen nur noch die Energiemenge nach, die verbraucht wurde.
Bedeutet logischerweise, wenig Verbrauch, Verlust von Wärme bedeutet wenig nachladen von Wärmeenergie. Somit weniger Verbrauchs- und Betriebskosten.

Da niemand von uns dieses Haus kennt, kann niemand eine Beurteilung machen.
Du könntest dir vom Vorbesitzer die Rechnungen für die vergangenen Heizperioden zeigen oder aushändigen lassen.
Dann weißt du aber nicht, ob dort vorher normal gut oder sparsam geheizt wurde.

Es gäbe Möglichkeiten den Isolierwert eines Hauses zu ermitteln, aber das würden Kosten für Dich, Euch bedeuten.
Thermokamera-Aufnahmen der Außenfassade und ein sogenannter Blowertest zeigen sehr gut, ob ein Haus gut oder schlecht isoliert ist.

Solange die Heizkosten für das Objekt noch annähernd auf dem Niveau der sonstigen Heizungsarten liegen, kannst du nichts falsch machen.

Denn eine neuere Technologie bezüglich Heizungsart garantiert langfristig keinerlei finanziellen Vorteil.
All die Betreiber von Gasheizungen, sogenannten Thermen können dir ein Lied davon singen.
Und wenn fast jeder Pelletheizung betreibt und deswegen Versorgungsengpässe entstehen, wird sich dies nicht nur auf die Pelletspreise auswirken.
Man wird sich wieder genötigt fühlen, von dieser Technologie abzurücken, was neues anzubieten.

Ein gewisser Kreislauf ist in einem kapitalistischen System ohnehin zu erwarten, denn Gewinne werden nicht nur mit Verkäufen gemacht.

Übrigens, mit den Elektroautos tut man sich vorrangig aus gerade erwähnten Gründen schwer.
Wenn man bedenkt, auf was die Autohersteller dann verzichten müssten, keine Vergaser, keine Einspritzanlagen usw.
Andererseits können sie Wärme fürs Auto zu heizen nicht mehr aus "Abfallwärme des Motors" beziehen, müssten also Strom auch zum heizen aufwenden.

Wer sich mal im Internet mit dem Thema Blockheizkraftwerk -für den Normalverbraucher- beschäftigt, erkennt, dass der größte Energieanteil bei Verbrennungsmotoren in der Wärmeerzeugung liegt. Ein 100 PS Motor würde rund 30 PS für Stromerzeugung liefern können, der Rest ist Wärmeenergie.
Also genauer betrachtet Verschwendung, es sei denn, man benuzt es zum heizen. Deshalb Blockheizkraftwerk.

Summa Summarum, was heißt das nun für dich.
Schaue dir die Heizkostenrechnungen der vergangenen Jahre genauer an, hinterfrage, ob sparsam geheizt wurde und vergleiche die Kosten mit einigen Häusern
die mit Heizöl oder Gas beheizt wurden. Wenn kein zu großer Unterschied besteht, dir bzw euch das Haus sonst gefällt, dann kauft es.

Lasst Euch nicht verrückt machen von angeblichen Vorschriften in Deutschland hinsichtlich Nachtspeicherheizungen müssen bis dann und dann weg.
Ein Bekannter sprach auch von diesem Problem für ihn.
Schaut man sich die Vorschriften genauer an, gelten diese nur für Neubauten.
Für die älteren gilt der sogenannte Bestandsschutz.
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)

Offline Ralph

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Re: Stomheizung?
« Antwort #7 am: 06. März 2010, 14:35:14 »
Hinweis:

Die Beiträge zum Thema Energiekonzepte wurden wunschgemäß in ein Neues eigenes Thema verschoben (ökologisch und ökonomisch sinnvolle Energiekonzepte im Hausbau)
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline -Helmut-

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Re: Stomheizung?
« Antwort #8 am: 06. März 2010, 15:55:32 »
Nachtrag zu meinem letzten Beitrag für France.

Einen Vorteil hat Stromheizung gegenüber allen anderen Heizsystemen.
Es kann weder beim projektieren noch der Umsetzung des Projektes so gepfuscht werden, wie es auch heutzutage noch bei allen anderen Heizsystemen der Fall ist, wo Wasser als Heizmedium benutzt wird.

Ferner, es kann ähnlich wie bei einem Akku nur soviel nachgeladen werden wie verbraucht wurde. Voller als voll ist nicht.
Desweiteren, Strom wird es immer geben müssen, zuviel hängt davon ab und keine Heizung kommt gänzlich ohne aus.

Zu Zeiten wo Stromheizungen angepriesen und stark vermarktet wurden, ja sogar ganze Siedlungen damit heizen sollten, gab es Stromüberschuss in den Nachtzeiten den man mit Stromheizungen kompensieren wollte.

Heute muss nichts derartiges kompensiert werden, alleine alle sogenannten Standby-Verbraucher lasten ein Atomkraftwerk schon zu 100 bis 150 Prozent aus.
Sparen ist deswegen angesagt und man will zuerst den großen Stromverbrauchern an den Leib. Sonst müsste man zukünftig eine Menge Kraftwerke zusätzlich bauen. Nicht nur das, die Leitungsnetze müssten erweitert werden.

Also versucht man woanders Möglichkeiten, frühere Planungs-Fehler zu korrigieren.
Viel besser macht man es jedoch nicht, denn Wärmepumpen sind ähnlich starke Stromfresser wie Stromheizungen.
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)