Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!  (Gelesen 11638 mal)

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Offline Zaren

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Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« am: 16. November 2008, 15:10:22 »
Hallo Zusammen,

ich habe einen Bekannten, welcher nach Frankreich ziehen möchte. Allerdings hat er mir gesagt das man seit einem halben Jahr vorher zum Arzt muss und nach 2 Jahren einen Test machen muss das man französisch spricht!

Ist da was dran und in wie weit?

Gruss Zaren

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #1 am: 16. November 2008, 22:28:54 »
Hallo Zusammen,

ich beantrage gerade die Doppelstaatsbürgerschaft und dort soll es sowas geben, dass ein Test gemacht wird, habe aber noch kein Termin.

Kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, das bei den alleinigen Vorhaben nach Frankreich zu ziehen (ohne Beantragung der Staatsbürgerschaft) in F ein Test gemacht wird, obwohl wenn sie es den Deutschen nachmachen mit ihrem Einbürgerungstest der ja in alle Munde ist und jeder der ihn machen muss/darf ist begeistert.

Ja Europa wächst auch da zusammen :eijoo:

Wenn es ein Test ist der darauf abziehlt dass man/n/frau im Alltag in F kommunizieren kann, finde ich es gut! Erwartet D auch von seinen Zuwanderern dass man/n/sie sich erständigen kann.
Bonsoire à tous.

Offline kembser

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #2 am: 17. November 2008, 11:44:22 »
ich beantrage gerade die Doppelstaatsbürgerschaft und dort soll es sowas geben, dass ein Test gemacht wird, habe aber noch kein Termin.

Hallo,

habe vor kurzem auch die franz. Staatsbürgerschaft beantragt. Einen Test gibt es nicht. Man wird beim Tribunal d'Instance vorgeladen und (in meinem Fall, da Ehe mit einer Französin) muss dort unterschreiben, dass man nach wie vor zusammen lebt. Der Staat hat dann ein Jahr Zeit zu entscheiden. Die Richterin sprach allerdings davon, dass es eine "enquête de moralité" über mich geben werde. Laut verschiedenen Berichten im Internet werden da auch schon mal die Nachbarn von der Polizei befragt, oder es wird überprüft, ob man brav seine Steuern gezahlt hat.

Wegen eines Umzugs nach Frankreich gibt's aber keine Beschränkungen / Voraussetzungen.

Viele Grüße,
der Kembser

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #3 am: 17. November 2008, 14:01:19 »
ich beantrage gerade die Doppelstaatsbürgerschaft und dort soll es sowas geben, dass ein Test gemacht wird, habe aber noch kein Termin.

Hallo,

habe vor kurzem auch die franz. Staatsbürgerschaft beantragt. Einen Test gibt es nicht. Man wird beim Tribunal d'Instance vorgeladen und (in meinem Fall, da Ehe mit einer Französin) muss dort unterschreiben, dass man nach wie vor zusammen lebt. Der Staat hat dann ein Jahr Zeit zu entscheiden. Die Richterin sprach allerdings davon, dass es eine "enquête de moralité" über mich geben werde. Laut verschiedenen Berichten im Internet werden da auch schon mal die Nachbarn von der Polizei befragt, oder es wird überprüft, ob man brav seine Steuern gezahlt hat.

Wegen eines Umzugs nach Frankreich gibt's aber keine Beschränkungen / Voraussetzungen.

Viele Grüße,
der Kembser



Hallo Kembser,

habe ich bei Dir keine Sorgen bezüglich der "enquête de moralité"  :eijoo:

Ja, hab ich auch gehört dass es bis zu einem Jahr dauern kann bis F entschieden hat.

Wo hast Du Dein Demande eingereicht auf der Prefecture oder sous Prefecture?

Gruß
Markus


Offline kembser

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #4 am: 17. November 2008, 14:42:02 »
Hallo Markus,

den Antrag muss man auch beim Tribunal d'Instance einreichen. Dort erfährt man auch, welche Papiere man abgeben muss.

Viele Grüße,
der Kembser

Offline Mathis

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #5 am: 17. November 2008, 15:54:59 »
Hallo Zarem,

ich habe einen Bekannten, welcher nach Frankreich ziehen möchte. Allerdings hat er mir gesagt das man seit einem halben Jahr vorher zum Arzt muss und nach 2 Jahren einen Test machen muss das man französisch spricht!

Das ist längst überholt. Vor einigen Jahren war es noch Pflicht, sich beim dauerhaften Umzug nach Frankreich eine "carte de séjour" (Ausländerausweis) zu holen. Das hat man auch bei Deutschen verlangt, obwohl es gegen die Freizügigkeit in der EU verstößt. Manche Rathäuser haben sich auch (ohne Rechtsgrundlage) ein Gesundheitszeugnis von einem französischen Arzt vorlegen lassen. All das widerspricht EU Recht und ist für EU-Bürger abgeschafft. Ein anderer Fall wäre allerdings, wenn Dein Bekannter kein EU-Bürger wäre, da gibt es durchaus andere Regelungen.

Gruß Mathis

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #6 am: 18. November 2008, 09:43:19 »
@Ralph

ja es ist möglich guckst Du hier

  http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/FAQ/Staatsangehoerigkeit/08-Doppelstaatsangehoerigkeit.html

schöne Grüße aus dem Elsass.

Ich denke es wird Zeit, dass wir uns mal wieder sehen würde gerne zu einem Grenzgängertreffen kommen, aber das was ich im Forum hier mitbekomme, ist es momentan schwierig die Grenzgänger vom Departement 57 an einen Stammtisch zu bringen.

Grüßle
Markus


                           


Offline Dieter12

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #7 am: 18. November 2008, 16:22:57 »

habe vor kurzem auch die franz. Staatsbürgerschaft beantragt. ....


Hi Kembser,

Gibst du denn auch gleichzeitig die d Staatsbürgerschaft ab, denn wenn man nicht beantragt sie zu behalten und auch noch Geld dafür bezahlt, behält man die d nicht?
Als Beamter ist einem offensichtlich aber nicht gestattet, die d Staatbürgerschaft abzugeben, aber das man dann noch Geld dafür bezahlen muss, um etwas zu behalten, was man sowieso nicht abgeben darf, ist schon typisch deutsch.
Der Hintergrund ist der: d Beamter ohne d Staatsangehörigkeit wird im Grenzgebiet als Grenzgänger behandelt.

Gruss, Dieter

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #8 am: 18. November 2008, 16:45:16 »


Hi Kembser,

Gibst du denn auch gleichzeitig die d Staatsbürgerschaft ab, denn wenn man nicht beantragt sie zu behalten und auch noch Geld dafür bezahlt, behält man die d nicht?

Gruss, Dieter

Hallo Dieter,

das was du schreibst  gehört der Vergangenheit an siehe da:

Seit dem 28.08.2007 tritt bei Erwerb der Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates oder der Schweiz ein Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit nicht mehr ein. Eine Beibehaltungsgenehmigung ist nicht mehr erforderlich.

  http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/FAQ/Staatsangehoerigkeit/08-Doppelstaatsangehoerigkeit.html

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #9 am: 18. November 2008, 16:51:17 »

Als Beamter ist einem offensichtlich aber nicht gestattet, die d Staatbürgerschaft abzugeben, aber das man dann noch Geld dafür bezahlen muss, um etwas zu behalten, was man sowieso nicht abgeben darf, ist schon typisch deutsch.
Der Hintergrund ist der: d Beamter ohne d Staatsangehörigkeit wird im Grenzgebiet als Grenzgänger behandelt.

Gruss, Dieter

Also denn mal los, auch du als Beamter kannst F Staatsbürger werden und somit in die Vorteile der Besteuerung in F.

Gruß
Markus

Offline Dieter12

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #10 am: 18. November 2008, 18:12:48 »
Hi Markus,

das wird ja noch schwieriger. Wie kann ich denn jetzt die d Staatangehörigkeit abgeben, wenn ich sie jetzt nicht mehr automatisch verliere? Vater Staat bietet ja wirklich all auf, um seine Schäfchen nicht zu verlieren.

Gruss, Dieter

mausespeck007

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #11 am: 18. November 2008, 23:42:07 »
Hallo Dieter,

kannst im Auswärtigen Amt in D mal anfragen, was sie dir anbieten können bzw. wie du die D-Statsbürgerschaft
los bekommst. :lolol:

Wieso hast du den so lange gewartet, bis du sie nicht mehr verlierst wenn es für dich wichtig ist die D zu verlieren?

Gruß
Markus   

Offline kembser

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #12 am: 19. November 2008, 11:42:34 »
Also denn mal los, auch du als Beamter kannst F Staatsbürger werden und somit in die Vorteile der Besteuerung in F.

Hallo zusammen,

mittlerweile entwickelt sich das ja zu einem Thread über die f Staatsbürgerschaft. Also, es ist richtig, die d Staatsangehörigkeit verliert man nicht mehr, und man kann sie - soweit ich weiß - als Beamter auch nicht freiwillig abgeben.

Was allerdings die Besteuerung betrifft, da habe ich leider Pech gehabt: Als deutscher Beamter darf man seine Steuern nur dann in F zahlen, wenn man die d Staatsangehörigkeit nicht besitzt. Dies ist ja aber gerade nicht (mehr?) möglich.

Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, habe ich als Beamter ja prinzipiell auch kein Problem damit, meine Steuern in D zu zahlen. Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass F bei der Besteuerung meiner Frau mein höheres Einkommen für die Berechnung des Steuersatzes berücksichtigt, während D das für meine Steuer mit dem niedrigeren Gehalt meiner Frau nicht tut. Wir zahlen also vermutlich mehr Steuern als wenn wir nicht verheiratet wären. Aber das wäre wieder ein anderer Thread...

Viele Grüße,
der Kembser

P.S.: Noch eine Anmerkung zur "enquête de moralité": Heute nachmittag standen zwei Gendarmen bei uns vor der Tür.  :police: :police:
Sie hatten ein Formular dabei, das sie ausfüllen mussten. In erster Linie musste ich nochmal unsere persönlichen Daten angeben, ob ich Französisch lesen und sprechen kann, was wir verdienen (!) (das heißt also moralité  :)), ob es Probleme mit den Nachbarn gibt oder ob ich schon mal Schwierigkeiten mit der Gendarmerie gehabt hätte usw. Eine Sache von fünf Minuten, das war's. Mal sehen wie's weitergeht...
« Letzte Änderung: 19. November 2008, 15:53:18 von kembser »

Offline Zaren

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #13 am: 21. November 2008, 16:16:39 »
Hallo Nochmal zusammen,

vielen Dank für eure Hilfe, ich werde es meinem Bekannten so weitergeben! Ich glaube er wird doch sein neu erworbenes Haus verkaufen :)

Gruss Zaren

Offline jeantreve

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Re: Nach Frankreich ziehen - schwierig!!!
« Antwort #14 am: 21. August 2009, 10:14:06 »
nein!!
tausend deutsche leben hier und sprechen kein französisch!
Hallo Zusammen,

ich habe einen Bekannten, welcher nach Frankreich ziehen möchte. Allerdings hat er mir gesagt das man seit einem halben Jahr vorher zum Arzt muss und nach 2 Jahren einen Test machen muss das man französisch spricht!

Ist da was dran und in wie weit?

Gruss Zaren