Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Hauskauf und Finanzierung  (Gelesen 9829 mal)

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Offline Tina.!

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Hauskauf und Finanzierung
« am: 18. Juni 2014, 20:16:48 »
Hallo zusammen,

mein Lebensgefährte und ich machen uns nun ernsthafte Gedanken eine Immobilie zu kaufen.
Wir verdienen beide gut, jedoch rechnen wir mit einem Gehalt, falls meines im Falle von Nachwuchs wegfallen würrde (wenn auch nur zeitweise).
Nächste Woche Montag haben wir einen Termin auf der Sparkasse um mal anzufragen, wie die Konditionen sind und was sie uns bieten würden.
Natürlich auch, was der äußerste Kreditbetrag wäre. Nun  habe ich ein paar Fragen vorwiegend auch an die Personen unter uns, die vielleicht schon Eigentümer sind.

- Was haltet ihr von Vollfinanzierungen? Unsere Eltern haben beide Immobilien, die wir aber nicht belasten möchten.... SInd auch beide nicht so viel wert....
   Eigenkapital haben wir kaum... Nun ist halt die Überlegung was zahle ich an Miete wenn ich in den nächsten 3 oder 5 Jahren Eigenkapital sparen möchte,  im Verhältnis zu dem, wenn ich einen  Kredit voll finanziere.
- In F benötigt man sowieso Eigenkapital... Wäre es rechnerisch lohnenswert in D z. b. 20.000 € aufzunehmen bei einem Kaufpreis von 200.000 € um mit "Eigenkapital" starten zu können?
- Wer hat von euch in F und wer in D finanziert? Habt ihr Tips ?
- Finanziert außer der KSK sonst noch eine deutsche Bank französische Immobilien?
- Reichen 10 % des Kaufpreises für die restlichen Kosten (Notar etc.)
- Wie funktioniert das, wenn man noch nicht verheiratet ist? Sind das Extrakosten wie in D bei der Eintragung? Wenn ja, macht das viel aus?
- Lohnt es sich eine Art "Gesamtpaket" zu machen? Also beispielsweise die laufende Autofinanzierung mit in den Kredit einzufügen?

Ich danke euch vielmals für die Hilfe im Voraus! :-)

Ganz viele Grüße

Spilly :doppeld:
« Letzte Änderung: 18. Juni 2014, 20:21:49 von Spilly »

Offline Eliott

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #1 am: 19. Juni 2014, 06:26:54 »
Hi,

Zitat
Was haltet ihr von Vollfinanzierungen? Unsere Eltern haben beide Immobilien, die wir aber nicht belasten möchten.... SInd auch beide nicht so viel wert....
   Eigenkapital haben wir kaum... Nun ist halt die Überlegung was zahle ich an Miete wenn ich in den nächsten 3 oder 5 Jahren Eigenkapital sparen möchte,  im Verhältnis zu dem, wenn ich einen  Kredit voll finanziere.

Ich glaube nicht, dass du ohne einen vernünftigen Anteil Eigenkapital noch von irgend einer Bank einen Kredit bekommst. Die Banken sind sehr streng geworden.

Zitat
In F benötigt man sowieso Eigenkapital... Wäre es rechnerisch lohnenswert in D z. b. 20.000 € aufzunehmen bei einem Kaufpreis von 200.000 € um mit "Eigenkapital" starten zu können?

Funzt glaube ich nicht weil, du über weitere Schulden an die fr. Bank auskunftspflichtig bist.
Außerdem solltest du schon 30% Eigenkapital haben.


Zitat
Wer hat von euch in F und wer in D finanziert? Habt ihr Tips ?

D kannst du vergessen. Die D Banken wollen für eine Auslandsfinanzierung einen nicht unerheblichen Zinszuschlag.

Zitat
Finanziert außer der KSK sonst noch eine deutsche Bank französische Immobilien?

Wer ist KSK?

Zitat
Reichen 10 % des Kaufpreises für die restlichen Kosten (Notar etc.)

Kommt drauf an was du noch unter etc. verstehst.

Zitat
Wie funktioniert das, wenn man noch nicht verheiratet ist? Sind das Extrakosten wie in D bei der Eintragung? Wenn ja, macht das viel aus?

Nein, wenn dann nur wenige Extrakosten.

Zitat
Lohnt es sich eine Art "Gesamtpaket" zu machen? Also beispielsweise die laufende Autofinanzierung mit in den Kredit einzufügen?

Oje, die alte Masche der Banken, ohne Eigenkapital wärst du dann schon überschuldet.


Mit dem was ich so aus deinem Beitrag herauslesen kann gebe ich auch folgenden Rat:

Ihr werdet nur ein Haus für 200.000 Euro finden welches nicht unerheblich zu renovieren ist. Woher nehmt ihr dann noch das Geld dazu?
Ich rate euch die nächsten 10 Jahre zu sparen, um eine vernünftige Eigenkapitalquote von 30-40% zu schaffen.
Andernfalls kann eurer Häuschen schnell wieder weg sein.
Du solltest dich in die Themen Hausfinanzierung, Gebrauchtimmobilien und Elsass für Deutsche einlesen, es gibt sehr gute Bücher darüber.
Es scheint mir, dass du noch relativ unbelesen bist.
Ist ein gutgemeinter Rat von mir, mach was du willst draus. :-)

Grüße

Offline Bingo

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #2 am: 19. Juni 2014, 10:46:36 »
KSK = Kreissparkasse
hier ist die aus MZG (Merzig) oder SLS (Saarlouis) wohl gemeint

Offline Schwenker82

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #3 am: 20. Juni 2014, 09:21:16 »
KSK verlangt für eine Finanzierung in FR ca. 25 - 30 % EK
vive la france

Offline Schwenker82

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #4 am: 20. Juni 2014, 09:32:11 »


- Was haltet ihr von Vollfinanzierungen? Unsere Eltern haben beide Immobilien, die wir aber nicht belasten möchten.... SInd auch beide nicht so viel wert....
   Eigenkapital haben wir kaum...



Immobilien der Eltern interessieren wenig ..... Finanzierung in FR läuft über Hypothekendarlehn auf's jeweilige Objekt ....

.... daher die Idee Grundbucheintrag (Elternhaus) in Deutschland als Sicherheit nicht notwendig
vive la france

Offline Waylon57

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #5 am: 20. Juni 2014, 20:29:29 »
Die Volksbank Saarlouis finanziert schon seit längerem nichts mehr in Frankreich.

Offline Benny

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #6 am: 23. Juni 2014, 23:32:41 »
Im Februar hätte uns die KSK liebend gerne einen Kredit (mit exorbitanten) Zinsen gegeben.
Haben das aber dann doch anders gelöst  ;)

BettinaOtwin

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #7 am: 24. Juni 2014, 10:56:18 »
Habe auch bei der SPK Saarbrücken - wo ich seit 1980 mein Konto habe und bereits mein Häuschen abbezahlt habe -  nach einem Baukredit angefragt.

"..da Sie in F bauen, sind natürlich die Zinsen wesentlich höher...." :nixwieweg:

Also, hin zu französischer Bank im künftigen Wohnort, Konto eröffnet und nach einem Baukredit gefragt.


Sehr gute Bedingungen, echt tolle Beratung ...jedoch sollte man an die 20 - 30 % Eigenkapital haben. Ohne halte ich das für sehr schwer bzw. auch sehr riskant.

Was toll ist, daß diese Bank die Lebensversicherung für Todesfall oder Krankheitsfall direkt mitabschließt und sehr günstig.

bin sehr zufrieden.

Offline Elmo2008

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #8 am: 10. Juli 2014, 20:25:01 »
Also es ist ja schon ganz nett, was hier "Hobbyfinanzierer" so vorschlagen: "...spart noch 10 Jahre Eigenkapital an..." usw. Das soll mir mal jemand vormachen, wie ich bei den derzeitigen Guthabenzinsen, die sich unter der Inflationsrate sich bewegen, 30-40% Eigenmittel zusammen sparen kann. Und in 10 Jahren sind die Bau-/Hauspreise gestiegen, die Darlehenszinsen wieder höher usw.
Natürlich bietet sich bei einem derzeitigen Zinsniveau durchaus eine Vollfinanzierung an. Wenn das Einkommen stimmt, sonstige Belastungen im Rahmen bleiben und die Verpflichtungen (bei Finanzierung über eine französische Bank) nicht mehr als 1/3 eures Einkommens ausmachen, passt das.
Der Unterschied bei Finanzierung mit einer französischen Bank ist, dass man in Frankreich gerne eine Gesamtlaufzeit vereinbart. D.h. 15, 20 oder 30 Jahre Darlehenslaufzeit mit feststehendem Zins und einer Tilgungsrate, die der Laufzeit angepasst ist. So liegt die Belastung bei einer Finanzierung von 200.000,- EUR auf 20 Jahre bei ca. 1.400,- EUR mtl. In 20 Jahren ist das Darlehen zurückgeführt. Ihr müsst jetzt wissen, ob diese Belastung auch mit einem Einkommen zu realisieren ist. Gleichwohl solltet ihr einfach mal bei verschiedenen Instituten eine Beratung einholen. da habt Ihr dann eine Basis zur Entscheidung.

Offline Eliott

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #9 am: 11. Juli 2014, 05:08:58 »
Meines Wissens geht seit der Finanzkrise ohne Eigenkapital nix mehr.
Da interessiert auch die 1/3 Regelung nicht.

@Spilly,
halte uns auf dem Laufenden, was daraus geworden ist.

Grüße

BettinaOtwin

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #10 am: 11. Juli 2014, 11:04:15 »
Also es ist ja schon ganz nett, was hier "Hobbyfinanzierer" so vorschlagen: "...spart noch 10 Jahre Eigenkapital an..." usw. Das soll mir mal jemand vormachen, wie ich bei den derzeitigen Guthabenzinsen, die sich unter der Inflationsrate sich bewegen, 30-40% Eigenmittel zusammen sparen kann. Und in 10 Jahren sind die Bau-/Hauspreise gestiegen, die Darlehenszinsen wieder höher usw.
Natürlich bietet sich bei einem derzeitigen Zinsniveau durchaus eine Vollfinanzierung an. Wenn das Einkommen stimmt, sonstige Belastungen im Rahmen bleiben und die Verpflichtungen (bei Finanzierung über eine französische Bank) nicht mehr als 1/3 eures Einkommens ausmachen, passt das.

Hör ich da einen unguten  Unterton heraus?

Also wir haben gerade letzte Woche einen Kredit aufgenommen, bei der Credit Mutuelle.
Da ich ein Haus besitze, das zum nun zum Verkauf steht, ist die Frage nach Eigenkapital nicht zum Tragen gekommen.
Und unser Grundstück (39000 Euro) haben wir aus Ersparnissen bezahlt.

Aussage des Kreditberaters bei der Credit M.: ohne Eigenkapital (20 - 30%) bekommt man keinen Kredit bei uns.

Deshalb kann ich diesen  leicht spöttischen Unterton nicht nachvollziehen.

Und es stehen sehr viele neue Immobilien in unserer Region in F zum Verkauf, da sich die Leute übernommen haben, mit den Raten.(Sehen wir und hören es auch, über die Bank oder eben Betroffene).

Wenn ich mich so zuschnüre, daß ich ca. 1500.- o.ä. abzahlen muß, da kann das ganz leicht ins Auge gehen.
Im Übrigen hätten wir bei der SPK SB auch keinen Kredit ohne Kapital bekommen. Hat sich aber eh erledigt, wegen der grotesken Zinsen wg. des Grundstückes in F.

Sicher ist es schwer, anzusparen, aber ebenso schwer, sein Haus wieder zu verlieren, weil man die Abzahlung nimmer packt.
Meine bescheidene Meinung.

Offline Dragonvamp

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Re: Hauskauf und Finanzierung
« Antwort #11 am: 11. Juli 2014, 11:53:38 »
Ich kann elmo2008 nur recht geben...
Wir waren auch vor kurzem auf der Bank, da Kind Nr vier unterwegs ist und Mietwohnungen einfach zu klein werden, und wenn sie ausreichend Platz bieten, genauso viel wie eine monatliche Rate kosten...

Der Bank ist es sowas von egal ob wir Eigenkapital haben oder nicht. Durch die Kinder bekommen wir sowieso noch mal nen niedrigeren Zinssatz.
Ganz ehrlich, wir werden in den nächsten zwei Jahren auch voll finanzieren, da wir jetzt in einem Jahr nicht so viel zusammen sparen könnten...
Die Bank bat uns lediglich wenn möglich die Notar und grundbuchkosten zu sparen. Wenns aber nicht reicht ist auch nicht schlimm.
Bei derzeitigem Zinssatz mit vollfinanzierung lägen wir bei ~1100€ im Monat...
Bei vier Kindern etc könnt ihr euch ja vorstellen, dass es sich dann nicht um eine Immobilie von drei Zimmern handelt...

Ganz ehrlich, und würde ein ansparen nichts bringen... Dann würden die Kids zu viert in einem Zimmer schlafen müssen und wir würden erst in ein Eigenheim ziehen, wenn die fast ausgezogen sind.
Ne mal ehrlich, eine vollfinanzierung bedeutet zwar, dass man am Ende mehr abbezahlt, aber man muss auch immer gucken was sinnvoll ist.
Außerdem ist in Frankreich glücklicherweise die zinsfreie sondertilgung möglich...
Heißt erbt man oder kommt plötzlich anders zu ein wenig Geld, kann man problemlos einen Teil des Kredites abbezahlen, selbst entscheiden ob sich die laufzeit oder monatliche Rate ändert ohne dass man dafür noch blechen muss, da man eher bezahlt, als die Bank Geld will... In Deutschland kostet diese sondertilgung ja nen guten Batzen kohle...

Wie dem auch sei, jeder muss für sich selbst entscheiden, aber wenn eines stimmt, dann das derzeit die Zinsen nicht steigen wollen und in zwanzig Jahren das Geld wieder an Wert verliert...

Zudem sollte man nie vergessen, jede bezahlte Miete ist verlorenes Geld...