Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?  (Gelesen 12829 mal)

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Offline Rogg

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Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« am: 16. Juni 2010, 17:33:11 »
Hallo,

wir wohnen in Lörrach und möchten gerne ins Elsass ziehen. Und wir haben ettliche Fragen dazu. Vielleicht
kann uns jemand helfen:

1.) Wie kommen wir ohne Immomarkler an ein Haus ? Wir wissen garnicht wo wir überhaupt suchen sollen. Die ganzen Immo-Seiten im Internet
grasen wir schon seit Monaten ab ohne Erfolg ab.

2.) Gibt es Käseblätter / Immozeitungen ? Wo kann man diese beziehen ?

3.) Oder alternativ: Kennt jemand einen/mehrere Immomarkler, der/die auf Haut-Rhin (den Oberrhein / Basler Gegend ) spezialisiert ist ? Wo finde ich diese/n ?

4.) Was muß man beim Hauskauf beachten ?

5.) Wir sprechen kaum bzw. garnicht französisch. Gibt es eine Institution / Person, die bei der Bürokratie / Einbürgerung und sonstigen Fragen zur Verfügung steht und helfen kann ?

6.) Mein Mann wäre dann Grenzgänger. Also wohnen in Frankreich, arbeiten in Deutschland. Wo stehen Informationen zum Sozialsystem in Frankreich ?


Weitere Fragen folgen sicherlich. Doch vorab erst einmal ganz ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe !!!  :winkerwinker:

Viele Grüße
Jeannette

Offline Dieter12

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #1 am: 16. Juni 2010, 18:35:34 »
Hi Jeannette,

Von Lörrach ist es doch nicht weit nach Saint Louis. Fahrt doch mal am Sonntagmorgen dort hin, trinkt einen Kaffee und werft einen Blick in den L'ALSACE. Da gibt's seitenweise Anzeigen.

Gruss, Dieter
« Letzte Änderung: 16. Juni 2010, 21:55:26 von Dieter12 »

Offline oldtimer

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #2 am: 27. Juni 2010, 19:43:45 »
infobest breisach ist gut und deutschsprachig aber ohne franz-kenntnisse werdet ihr einen steinigen weg gehen
häuser o makler gibts genug haben grad eins gekauft

Offline oldtimer

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #3 am: 27. Juni 2010, 21:19:26 »
sozialvers. bleiben in D nur Lohnsteuer (jährlich) in F ca 2/3 weniger als in D
dafür gibt es zB Wohnsteuer
Arbeitslosigkeit in D vers. in F bezahlt
Vorsicht deutsche Banken finanzieren in F nicht nur Bausparkassen ca 60% des Verkehrswertes also ohne Eigenkapital läuft nix

Offline biggi

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #4 am: 28. Juni 2010, 11:11:30 »
Hallo Rogg,

kaufen ist ganz einfach, alles wie in D. Ist sogar sicherer, da die Notare noch Gutachten verlangen von den Vorbesitzern.

Aber wie oldtimer schreibt:
Mit den Banken ist das schwierig: In D bekommt man nur bei einer Bank eine Finanzierung, die einen kennt, wg dem Wohnsitz im Ausland und in F kennt einen ja keiner, so dass man auch kein schönes Gehaltskonto vorweisen kann für einen Kredit. - Das solltet ihr vorher klären.

LG biggi

Offline Ralph

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #5 am: 29. Juni 2010, 09:34:41 »
Hallo Rogg,

kaufen ist ganz einfach, alles wie in D. Ist sogar sicherer, da die Notare noch Gutachten verlangen von den Vorbesitzern.

LG biggi

Was meinst Du mit Gutachten ? Noch nie gehört ....
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline ~Pero~

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #6 am: 29. Juni 2010, 10:05:55 »
Hallo Rogg,

kaufen ist ganz einfach, alles wie in D. Ist sogar sicherer, da die Notare noch Gutachten verlangen von den Vorbesitzern.

LG biggi

Was meinst Du mit Gutachten ? Noch nie gehört ....

Evtl. der Energiepass, der ja nun auch in FR nötig ist.

Ansonsten wüsste ich auch von keinem Gutachten, daß ein Notar verlangen sollte.

Offline sapperlot

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #7 am: 29. Juni 2010, 11:11:25 »

Evtl. der Energiepass, der ja nun auch in FR nötig ist.

Ansonsten wüsste ich auch von keinem Gutachten, daß ein Notar verlangen sollte.
Warscheinlich diese "loi carrez, amiante, plomb, termites,dpe, Diagnostic électrique, Etat des risques naturels & technologiques" Zettel, die nur einen Haufen Geld kosten (die -natürlich- der Käufer irgendwo mitzahlt), die man sich aber irgendwie fast alle irgendwo hinschieben kann, alleine schon weil sie, wenn sie richtig gemacht würden, keiner zahlen könnte und für grob 100€/Bescheinigung kaum einer stundenlang rumläuft und testet.

Loi Carrez - wenn man es nicht selber schafft die Grösse einer Whg mal abzuschätzen oder nachzumessen.
DPE - wo eh kein älteres Haus je auf einen grünen oder auch nur gelben Wert kommt.. egal was man macht und jeder der keinen Neubau kauft, das eigentlich auch weiß.
Diagnostique elelectrique, amiante, plomb noch so Abkassierattests, wo einer kommt kurz in den Zählerkasten anschaut, eine Steckdose von außen auschaut und dann bestätigt dass die elektr. Anlage in Ordnung ist ohne auch nur eine Leitung gesehen zu haben. Oder mit einem Messgerät an 5x Stellen in die Wand piekst und dann bestätigt das in den hunderten von Qm Wandflächen in einem Haus keinerlei Asbest oder Blei ist.
Oder Termiten die im Nordosten Frankrecih überhaupt nicht auftreten.
Oder Etat des risques naturels & technologiques Zettel, den man auf der Gemeinde bekommt und wo dann bescheinigt wird, das es in Bachnähe in der Gemeinde zu Hochwasser kommen kann auch wenn das Verkaufsobjekt 100m höher am Hang liegt.
Vor allem eine neue Geldquelle zum Abkassieren und die Wirtschaft ankurbeln. Ansonsten von zweifelhaften Wert.

Offline ~Pero~

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #8 am: 29. Juni 2010, 12:01:25 »
Was es nicht alles gibt  :)

Wieder was dazu gelernt.

Aber wohl auch bald wieder vergessen ;)


Offline sapperlot

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #9 am: 29. Juni 2010, 15:27:45 »
Aber wohl auch bald wieder vergessen ;)
Yeapyeap. Bis man dann etwas verkauft oder vermieten will und sich dann über die hunderte von Euro ärgert, die man für diesen Bescheinungswust voschiessen darf.

PS: Wohl schon länger nix mehr ge- verkauft ? ;)  Mein Kaufvertrag Haus 1992 waren 8 Seiten, der Vertrag Whg unserer Nachbarin 2007 ein 60 Seiten Wälzer, daß meiste davon mit allgemeinem Gelabber über Klimazonen Frankreichs, möglichen Unwetter, einne Anleitung was Plomb(Bleifarbe) in der Whg bedeutet, was aber nicht gefunden wurde usw. Total hirnrissig aber Pflicht und irgendeiner (=Verkäufer)  hat's zahlen müssen.   

Offline biggi

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #10 am: 29. Juni 2010, 16:02:40 »
Hallo an alle,

ja meine diese Reihe "loi carrez, amiante, plomb, termites,dpe, Diagnostic électrique, Etat des risques naturels & technologiques" von Gutachten. ZB musste unser Verkäufer  Asbest klären, die Kosten musste er tragen. Wir haben nichts bezahlt dafür und der Preis blieb gleich. War aber sehr beruhigend. Was bei Euch nachgewiesen werden muss, klärt der Notar (Also bei uns waren keine Termiten etc zu klären) Ich fand das sehr transparent und gut in F.

KOmisch, sapperlot, dass du das doof findest, wir haben schon mal mit einer Wohnung in D Probleme gehabt, da wäre ich froh gewesen, man hätte sowas nachweisen müssen.
Und man muss nicht alles nachweisen, kommt auf die Region an, zB muss man in best. Gebieten auch Grubenschäden angeben. Finde ich auch wichtig.
Im Vergleich zu D, wo man kauft wie gesehen...
Mein Tipp: Die Tax / Grundsteuer und der Notar richten sich nach dem kaufpreis. Man kann aber in F auch in recht hohem Maß Möbel mitkaufen und auflisten. Wenn Ihr z.B. eine Einbauküche extra beziffert, fällt hierfür keine Grundsteuer etc an ;)


Viel Glück bei der Suche
biggi
« Letzte Änderung: 29. Juni 2010, 16:04:27 von biggi »

Offline Dieter12

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #11 am: 29. Juni 2010, 17:13:11 »
Hi an alle,

Die Antworten sind immer wieder interessant, aber bevor das ausufert und Sachen 2- oder 3-fach in Forum geschrieben werden, sollte man vielleicht erst mal abwarten, ob Jeannette mit den Antworten zufrieden ist oder erst ihre bereits angekündigten weiteren Fragen stellen will.

Gruss, Dieter 

Offline sapperlot

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Re: Haus kaufen im Elsass - aber wie wo was ?
« Antwort #12 am: 30. Juni 2010, 10:53:34 »

KOmisch, sapperlot, dass du das doof findest, wir haben schon mal mit einer Wohnung in D Probleme gehabt, da wäre ich froh gewesen, man hätte sowas nachweisen müssen.
Und man muss nicht alles nachweisen, kommt auf die Region an, zB muss man in best. Gebieten auch Grubenschäden angeben. Finde ich auch wichtig.
Im Vergleich zu D, wo man kauft wie gesehen...
Hallo Biggi,

ich finde das "doof", einfach weil diese Bescheinigungen kaum das Papier wert sind auf dem sie stehen, aber einen Haufen Geld kosten, alles zusammen so locker je nach Ort 500 Euro und mehr.
Bsp. PLomb - Blei in den Wänden von bleihaltiger Farbe - Aussage des letzten Experten, den wir wegen Bescheigung für Vermietung hatten: Blei könne man, wenn man nur wolle, in allen alten Häusern nachweisen, aber das wäre überhaupt nicht gewollt, weil sonst die Hälfte der Häuser in Frankreich nicht bewohnbar wäre. Also geht es nur drum, ob offensichtlich irgendwo alte Farbe offen abblättert, was überstrichen ist ok und wenn morgen einer gegen die Wand kommt und die neue Farbe abblättert und drunter die Bleifarbe erscheint interessiert das keinen. O-Ton Experte: "Ich kann eh nicht hinter Schränke schauen" - also eine Bescheingung die man haben muß, dia aber nix wirklich aussagt.
Bei der Electric genau das gleiche Spiel, Dauer der Prüfung nicht mal 20 Minuten, wobei er die meiste Zeit davon mit dem Ankreuzen von Dingen auf seinen bunten Zetteln beschäftigt war ohne das er die Sachen auch nur angeschaut hat. Einzige echter brauchbare Sache, daß er den Erdungswiderstaqnd ausgemessen hat. Ansonsten ein Witz, aber wenigstens eine Bescheinigung und wenn jetzt das Haus wegen Elektroschaden abfackelt abgesichert.
Oder diesen Energiepaß(DPE) - der reine Witz. Laut Experte kommt eh keine altes Haus auf Grün oder auch nur Gelb, mit Glück auf Rot eher aber tiefschwarz. Abhängen tut das in erster Linie vom Alter des Hauses und Fensterfläche, ob und wie gut die Isolierung ist, zählt nicht wirklich. O-Ton: Wie soll ich bitte überprüfen ob die Isolierung fachgerecht ausgeführt ist, das Alter vom Haus und die Fenster habe ich dagegen. Und für 120€ könnte man eben nicht mehr erwarten, natürlich gäbe es auch aufwendigere Unterscuhungen aber die würden halt kosten und hier ginge es ja nur drum, den notwendigen Zettel zu bekommen.
Und also wirklich kaum das Papier wert auf dem sie stehen und auch logisch, der Auftraggeber (Verkäufer) will eigentlich nur die Bescheigung und eigentlich gar nicht genau wissen, was Sache ist und der "Experte" natürlich möglichst einfach sein Geld verdienen. Und bis vor 3 Jahren konnte jeder sich die Akkredititerung zum Experten holen. Da kam es schon mal vor, daß der Dorffriseur nebenbei auch als Gutachter für Häuser Bescheigungen ausgestellt hat. Also einfach 'ne teure Augenwischerei und am Ende zahlt das natürlich auch der Käufer indirekt mit. Ist so wie mit der LKW-Maut - zahlt ja auch kein Bürger direkt, aber am Ende ist es doch auf's Joghurt draufgeschlagen.

PS: Die Bescheinigugn zu den "risques naturels & technologiques" kannst du kostenlos auf eurem Rathaus bekommen oder in Kurzform im Internet abfragen: http://macommune.prim.net/