Grenzgaenger Forum

Autor Thema: salut aus sarrebourg  (Gelesen 6291 mal)

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Offline tina57930

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salut aus sarrebourg
« am: 09. Februar 2007, 10:39:24 »
hallo zusammen

Ich wohne mit meiner Grossfamilie in der Nähe von Saarbourg.Wir tragen uns mit dem Gedanken ein Haus in Kleinblittersdorf zu kaufen.Mein Mann arbeitet in sarrebourg und wir wären ja sozusagen auch Grenzgänger.Schwimmen wir gegen den Strom?oder gibt es andere Ffranz. Familien die in D. wohnen?
Gruss TINA
Carpe Diem

Offline Mathis

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salut aus sarrebourg
« Antwort #1 am: 09. Februar 2007, 11:49:50 »
Hallo Tina!

Zitat von: tina57930
Ich wohne mit meiner Grossfamilie in der Nähe von Saarbourg.Wir tragen uns mit dem Gedanken ein Haus in Kleinblittersdorf zu kaufen.Mein Mann arbeitet in sarrebourg und wir wären ja sozusagen auch Grenzgänger.Schwimmen wir gegen den Strom?oder gibt es andere Ffranz. Familien die in D. wohnen?
Ich kann mich leider nicht mehr erinnern wo, aber ich habe mal eine Auflistung gesehen, wie viele Menschen in F wohnen und in D arbeiten und wie viele umgekehrt. Es ist wirklich so, dass es nur eine sehr kleine Minderheit ist, die in Deutschland wohnt und in Frankreich arbeitet, da es nur sehr wenig Vorteile bringt. Die ganze Steuer- und Gebührenbelastung ist in D höher, und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das in D verbessern. Zudem sind die Immobilienpreise - je nach Gebiet - in Deutschland deutlich höher als in Frankreich, auch die Auflagen für Renovierung und Neubau. Überhaupt alles, was mit Verwaltung und Behörden zu tun hat ist hier etwas anders und meist nicht besser.

Da aber Saarburg (Sarrebourg) mehr als 20 km von der Grenze liegt, könnte Dein Mann kein Grenzgänger (von der Steuer her) werden. Ich zitiere mal das Finanzamt Saarbrücken:

"Bei Grenzgängern mit Wohnsitz in Deutschland gehören zum Grenzgebiet hingegen alle Städte und Gemeinden beiderseits der Grenze, deren Gebiet ganz oder teilweise höchstens 20 Kilometer von der Grenze entfernt liegt."

Daher würde er wohl weiter in Frankreich besteuert werden, was eigentlich besser ist.

Gruß Mathis

Offline tina57930

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salut aus sarrebourg
« Antwort #2 am: 09. Februar 2007, 12:54:32 »
Hallo Mathis
Ja genau die Vorteile liegen in der Besteuerung in Frankreich wir zB mit 4 Kindern zahlen hier keine Steuer Als Franzose kann doch mein Mann seine Steuern weiterhin in Frankreich bezahlen das wäre ja in unserem Fall von Vorteil.
Die Immobilienpreise da waren wir selbst überrascht.In Grosbliederstroff  F  ist bei unseren Wohnansprüchen unter 300 000 euro nichts zu machen.In Kleinblittersdorf D  haben wir jetzt schon mehrere Objekte zwischen 180 000  und 220 000 gefunden .Auch der Franz.Markler sagte das die Preise in Fr. höher sind.
Gut Autosteuer Hundesteuer  kenne ich hier in Frankreich nicht aber dafür giebt es in D keine TAXE Habitation.Ist der Unterscheied also wirklich so hoch ??
Was für Belastungen Kämen deiner Meinung denn noch auf uns zu?

Gruss TINA
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Offline Dieter12

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salut aus sarrebourg
« Antwort #3 am: 10. Februar 2007, 09:59:03 »
Zitat von: tina57930
Was für Belastungen Kämen deiner Meinung denn noch auf uns zu?
Hi Tina,

Mach' Dir selbst einmal eine Zusammenstellung aller Vorteile einer Familie mit 3 und mehr Kindern in F und wenn Du dann 3/4 der Sachen wegstreichst, hast Du den d Standard erreicht. Nicht umsonst ist D an der Spitze der Geburtenrückgänge in Europa.

Gruss, Dieter

Offline bluesbrother

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salut aus sarrebourg
« Antwort #4 am: 11. Februar 2007, 10:54:55 »
Hi,

kleine Anmerkung zu den Vor- und Nachteilen der beiden Rechenmodelle:
was viele immer wieder vergessen, ist die Tatsache, daß beispielweise in der taxe d'habitation schon die Gebühren für die Müllabfuhr, die ja in D mitunter sensationell hoch ist, bereits enthalten ist. Auch Dinge wie die unsägliche Feuerwehrabgabe, Anliegergebühren, Strassenreinigungsgebühren sind in F damit zur Gänze abgedeckt.

Ferner sind fast alle Kosten, welche im Zusammenhang mit "Wohnen" anfallen (Gas, Wasser, Telefon, Strom, ausser Heizöl!) i.d. R. deutlich niedriger sind.
Und wenn ich einen Handwerker beauftrage, etwas an meiner Hütte zu reparieren, zahle ich für den Arbeitslohn nur 5,5 % MwSt .

Von den Vorteilen was die Kindergartenplätze, das Vorschulsystem mit Ganztagsbetreuung usw. will ich jetzt gar nicht anfangen ......

Alles in allem ist es m.E. immer noch günstiger, sich in F niederzulassen, von allen anderen Vorteilen, wie z.B. der Mentalität und der Freundlichkeit der Leute mal ganz abgesehen, sofern man sich integriert und am Leben in F teilnimmt und das Ganze nicht nur als Steuervorteils-Residenz betrachtet und damit dem leider weit verbreitetem Klischee des "Steuerflüchtlings" entspricht.


Salut!
Dieter

Offline Dieter12

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salut aus sarrebourg
« Antwort #5 am: 11. Februar 2007, 13:11:10 »
Hi Dieter,

Ich stimme Dir vollkommen zu und nur der Vollständigkeit halber sollte man noch die taxe foncière erwähnen, in der in der Regel die Müllabfuhr enthalten ist. Deshalb stellt sie der Vermieter auch dem Mieter in Rechnung. Als Wohnungs-/Hausbesitzer zahlt man dann die gesamte taxe foncière, die ansonsten etwa der d Grundsteuer entspricht. Nach meinen Erinnerungen ist allerdings die Grundsteuer in D geringer als die taxe foncière in F.

Gruss an den Namenskollegen

Offline bluesbrother

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salut aus sarrebourg
« Antwort #6 am: 11. Februar 2007, 13:39:53 »
Zitat von: Dieter12
Hi Dieter,

Ich stimme Dir vollkommen zu und nur der Vollständigkeit halber sollte man noch die taxe foncière erwähnen, in der in der Regel die Müllabfuhr enthalten ist. Deshalb stellt sie der Vermieter auch dem Mieter in Rechnung. Als Wohnungs-/Hausbesitzer zahlt man dann die gesamte taxe foncière, die ansonsten etwa der d Grundsteuer entspricht. Nach meinen Erinnerungen ist allerdings die Grundsteuer in D geringer als die taxe foncière in F.

Gruss an den Namenskollegen
Yepp, du hast Recht, ich meinte eigentlich auch beide taxes ('d'habitation und foncière).

CU

:cool:

Offline tina57930

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salut aus sarrebourg
« Antwort #7 am: 11. Februar 2007, 21:40:17 »
Hallo zusammen
Danke für eure Antworten Also ich wohne seit 12 Jahren in Frankreich zahle Taxe habitation Taxe foncier und!!!!  338 Euro Müllgebühren.Meine Kinder würden sowiso weiter in F in die Schule gehen.Als Vorteil sehe ich auch die Förderungen in D bei solar -instalationen.Ich habe Morgen den Termin in Deutschland und muss mich entscheiden ob ich den Sprung zurück wage.
Wegen der Freundlichkeit der Menschen: also ich habe in den 12 Jahren supernette Franzosen kennengelernt und auch wirklich seltene Exemplare nicht immer  stimmt das Vorurteil das der Franzose locker ist und freundlich.Den Franzosen gibt es genausowenig wie den Deutschen.Viel liegt auch an einem selber...
Gruss TINA
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Offline tina57930

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salut aus sarrebourg
« Antwort #8 am: 11. Februar 2007, 21:41:32 »
Hallo zusammen
Danke für eure Antworten Also ich wohne seit 12 Jahren in Frankreich zahle Taxe habitation Taxe foncier und!!!!  338 Euro Müllgebühren.Meine Kinder würden sowiso weiter in F in die Schule gehen.Als Vorteil sehe ich auch die Förderungen in D bei solar -instalationen.Ich habe Morgen den Termin in Deutschland und muss mich entscheiden ob ich den Sprung zurück wage.
Wegen der Freundlichkeit der Menschen: also ich habe in den 12 Jahren supernette Franzosen kennengelernt und auch wirklich seltene Exemplare nicht immer  stimmt das Vorurteil das der Franzose locker ist und freundlich.Den Franzosen gibt es genausowenig wie den Deutschen.Viel liegt auch an einem selber...
Gruss TINA
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Offline Mathis

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salut aus sarrebourg
« Antwort #9 am: 12. Februar 2007, 07:54:08 »
Hi Tina,

wie schon geschrieben, es kann sich in eurem Fall durchaus rechnen in D zu leben, solange eurer Einkommen noch in F versteuert wird. Das mit dem Immobilienpreisen direkt hinter der Grenze in F stimmt, es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass der Grenzgängerstatus von Vorteil ist, und daher sind die Preise ganz schön angezogen. Eine Agentur aus Saarbrücken wirbt sogar damit, dass man sich durch die Steuerersparnis als Grenzgänger ein ganzes Haus finanzieren könnte... das bleibt nicht ohne Wirkung.

Falls Dein Mann aber seine Arbeitsstelle wechselt, und näher an der Grenze arbeitet (näher als 20 km), dann würde er in D versteuert, unabhängig von seiner Nationalität. Hier würde der Grenzgängerstatus (leben in D und arbeiten in F) zum echten Nachteil. Zwischen Saarburg und Kleinblittersdorf gibt es sicher auch noch andere Orte, wo die Preise nicht so hoch sind, vielleicht in der Region um Saar-Union. Habt ihr auch da mal gesucht? Und, gibt es Förderung für Solaranlagen nicht auch in F? Zumindest kannst Du die TVA von 5,5% bekommen, oder?

Und wie Du geschrieben hast, es gibt nette und weniger nette Menschen überall. Ich hatte recht viel Glück, und mein direkter Nachbar ist ein super netter und hilfsbereiter Mensch. Es gibt natürlich auch andere, und es kommt auch immer darauf an wie man sich selbst benimmt, ganz klar.


Gruß Mathis

Offline tina57930

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salut aus sarrebourg
« Antwort #10 am: 12. Februar 2007, 09:25:31 »
hallo mathis
 
Ja Sarre union geht vom Preis her aber meine 2 grossen machen ihr zweisprachiges Abitur in Sarreguemines bis jetzt heisst das für uns Internatskosten von 1200e die würden wir uns dann bei einem Umzug gerne sparen die Kinder könnten ihre Schule in F mit der saarbahn erreichen und abends nach Hause kommen.In sachen Solartechnik und deren Förderung denke ich sind sie in Deutschland weiter.
Meine Nachbarn hier sind auch sehr nett überhaupt die ältere Generation echt super .Ich habe schlechte Erfahrungen mit Leuten meines Alters gemacht(40) Vor allem meine Kinder mussten sich nicht nur einmal als" sale boche" beschimpfen lassen.
Auch stört mich hier in Frankreich das man kaum im Gespräch mit jemanden anfangen muss sich zu rechtfertigen warum man dies oder jenes eben nicht so macht wie übliuch in Frankreich...
Na ja das sind aber Kleinigkeiten.Ein grosser Pluspunkt für Kleinblittersdorf ist die infastruktur.Kühe und Hühner sind zwar romantisch aber wenn 4 Kinder einen Ausbildungsplatz benötigen und keiner Bauer werden will siehts schlecht aus hier .
Ich ruf jetzt mal den Markler an.
Gruss TINA
Carpe Diem