Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Hallo!  (Gelesen 6111 mal)

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Offline Dieter12

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Hallo!
« am: 03. April 2006, 21:56:11 »
Ich bin auf der Suche nach Grenzgängerinformationen und kam dann zu diesem Forum. Da es nach allen meinen bisher erfolglosen Suchaktionen so scheint, dass ich mit meinem Fall wohl der einzige beamtete Lehrer in Mitteleuropa bin, der von Frankreich nach Baden-Württemberg pendelt und sich in Frankreich krankenversichern möchte, lassen ich hier im Forum eine kurze Nachricht, mit der Bitte sich zu melden, wenn es jemanden gibt, der zu diesem Thema nähere Informationen hat.

Gruss, Dieter

Offline Marco

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Hallo!
« Antwort #1 am: 06. April 2006, 10:56:48 »
Hi Dieter,

herzlich Willkommen ;-). Ich kann dir da zwar nicht helfen, aber vielleicht jemand anderer, irgendwann...

Grüße,
Marco

Guest

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Hallo!
« Antwort #2 am: 27. April 2006, 14:31:22 »
Zitat von: Dieter12
Ich bin auf der Suche nach Grenzgängerinformationen und kam dann zu diesem Forum. Da es nach allen meinen bisher erfolglosen Suchaktionen so scheint, dass ich mit meinem Fall wohl der einzige beamtete Lehrer in Mitteleuropa bin, der von Frankreich nach Baden-Württemberg pendelt und sich in Frankreich krankenversichern möchte, lassen ich hier im Forum eine kurze Nachricht, mit der Bitte sich zu melden, wenn es jemanden gibt, der zu diesem Thema nähere Informationen hat.

Gruss, Dieter
Hallo Dieter,

grundsätzlich kann jede in Frankreich lebende Person eine fr. Krankenversicherungskarte (Carte Vitale) beantragen. Soweit ich mich erinnere brauchst du ein bestimmtes Formular von deiner deutschen Krankenkasse. Dazu reicht ein kurzer Besuch bei der für dich zuständigen CPAM (Caisse primaire d'assurance maladie). Die werden die die genaue Liste der vorzureichenden Dokumente mitteilen. Das heisst jetzt nicht, dass du entweder eine deutsche oder eine fr. Krankenversicherung bekommst - du hast dann beide : die Carte Vitale dient für den Arztbesuch in Frankreich, die fr. Krankenkasse erstattet dir das Geld zurück und holt es sich dann von deiner deutschen Krankenkasse zurück.
Sonstiges zum Thema Arztbesuch in Frankreich :
* nicht jeder Arzt ist verpflichtet die Carte Vitale zu benutzen, in diesem Fall bekommst du dann vom Arzt ein Papier (feuille de soin), dass du bei der CPAM einzureichen hast
* ab Sommer dieses Jahres ist es ratsam sich einen Hausarzt auszusuchen, und diesen immer zuerst aufzusuchen. Besuche bei anderen Ärzten und sogar Spezialisten (Ausnahme : Kinderärzte, Zahnärzte, Augenärzte und Frauenärzte) wird sonst teurer, da die CPAM weniger zurückerstattet und der Eigenanteil ebenfalls steigt.
* sind häufige Arztbesuche in Betracht zu ziehen, lohnt es sich auf jeden Fall eine Zusatzversicherung abzuschliessen (mutuelle). Das macht allerdings nur dann Sinn, wenn du regelmäßig die fr. Ärzte aufsuchst. Generell gilt (trotz neuer Krankenkassenregelung), dass ein Arztbesuch pro Visite in Frankreich teurer ist als in Deutschland (10% Eigenbeteiligung für Grenzgänger plus 1 Euro, nahezu keine Kostenrückerstattung für Augen oder Zahnbehandlungen).

Wenn du irgendwelche Fragen hast, einfach Bescheid geben :)

Ulf

Offline Dieter12

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Hallo!
« Antwort #3 am: 29. April 2006, 18:07:03 »
Hi Ulf,

Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen zum franz. Gesundheitswesen, nur trifft dieses leider nicht auf mich zu, da Beamte (ich bin Lehrer in Baden-Württemberg) bei vielen Sachen ausgenommen sind. So darf ich weiterhin die hohen dtsch Steuern bezahlen und kann natürlich nicht die franz. Taxe d'habitation in DE von der Steuer absetzen. Mit der Krankenversicherung scheint es ähnlich zu sein. Beamte bekommen zwischen 50 und 70% der Krankenkosten aus der Staatskasse und den Rest bezahlen sie selbst oder schliessen eine Zusatzkrankenversicherung ab. Das ist fast so wie in Frankreich für alle; d.h. staaliche Sécurité Sociale (ca.65%) und Mutuelle (Zusatzversicherung bei einer Versicherung, die man aber nicht abschliessen muss).
Nur für Beamte ist nicht vorgesehen, die dtsch Rechte nach Frankreich abzutreten; d.h. ich finde in Frankreich keine Mutuelle, wenn meine dtsch Rechte nicht der Sécurité Sociale übergeben werden. Mir bleibt offensichtlich nur die einzige Möglichkeit, eine teurere dtsch Zusatzversicherung abzuschliessen.

Saluti

Dieter

Guest

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Hallo!
« Antwort #4 am: 03. Mai 2006, 10:02:20 »
Zitat von: Dieter12
Hi Ulf,

Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen zum franz. Gesundheitswesen, nur trifft dieses leider nicht auf mich zu, da Beamte (ich bin Lehrer in Baden-Württemberg) bei vielen Sachen ausgenommen sind. So darf ich weiterhin die hohen dtsch Steuern bezahlen und kann natürlich nicht die franz. Taxe d'habitation in DE von der Steuer absetzen. Mit der Krankenversicherung scheint es ähnlich zu sein. Beamte bekommen zwischen 50 und 70% der Krankenkosten aus der Staatskasse und den Rest bezahlen sie selbst oder schliessen eine Zusatzkrankenversicherung ab. Das ist fast so wie in Frankreich für alle; d.h. staaliche Sécurité Sociale (ca.65%) und Mutuelle (Zusatzversicherung bei einer Versicherung, die man aber nicht abschliessen muss).
Nur für Beamte ist nicht vorgesehen, die dtsch Rechte nach Frankreich abzutreten; d.h. ich finde in Frankreich keine Mutuelle, wenn meine dtsch Rechte nicht der Sécurité Sociale übergeben werden. Mir bleibt offensichtlich nur die einzige Möglichkeit, eine teurere dtsch Zusatzversicherung abzuschliessen.

Saluti

Dieter
Hi Dieter,

hast du mal direkt bei der CPAM nachgefragt ? Ich kenne zumindest einen Beamten, der in Frankreich wohnt und eine Carte Vitale hat. Jetzt weiss ich natürlich nicht, ob er die über den schon beschreibenen Vorgang bekommen hat, oder selber seine Beiträge in FR zahlt. Für Grenzgängergebiete (Moselle, Bas-Rhin und Haut-Rhin) gelten übrigens nicht die üblichen 65% der Sécu, sondern bis zu 90%. Und das gilt für alle Einwohner, ob Grenzgängerstatus oder nicht. In deinem Fall wäre es vielleicht sinnvoll den umgekehrten Weg zu versuchen : in FR seine Beiträge bezahlen (adhésion individuelle et volontaire au régime de la sécurité sociale), und die in Deutschland gelten zu lassen. Ob das bei Beamten auch geht, weiss ich leider nicht :) Auf alle Fälle lohnt sich ein Besuch bei der CPAM, die haben ausreichend Erfahrung mit der Thematik.

Ulf

Offline Dieter12

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Hallo!
« Antwort #5 am: 18. Mai 2006, 20:21:09 »
Zitat von: Ulf
hast du mal direkt bei der CPAM nachgefragt ? Ich kenne zumindest einen Beamten, der in Frankreich wohnt und eine Carte Vitale hat. Jetzt weiss ich natürlich nicht, ob er die über den schon beschreibenen Vorgang bekommen hat, oder selber seine Beiträge in FR zahlt. Für Grenzgängergebiete (Moselle, Bas-Rhin und Haut-Rhin) gelten übrigens nicht die üblichen 65% der Sécu, sondern bis zu 90%. Und das gilt für alle Einwohner, ob Grenzgängerstatus oder nicht. In deinem Fall wäre es vielleicht sinnvoll den umgekehrten Weg zu versuchen : in FR seine Beiträge bezahlen (adhésion individuelle et volontaire au régime de la sécurité sociale), und die in Deutschland gelten zu lassen. Ob das bei Beamten auch geht, weiss ich leider nicht :) Auf alle Fälle lohnt sich ein Besuch bei der CPAM, die haben ausreichend Erfahrung mit der Thematik.

Ulf
Hi Ulf,

Ich habe natürlich auch bei der CPAM nachgefragt und die wollen, dass die deutschen Rechte an sie abgetreten werden, was wiederum in Deutschland für Beamte nicht gemacht wird. Und dann steht alles still. Da ich keine andere französische Versicherung gefunden habe, die mich versichern will, ohne dass ich bei der CPAM bin, habe ich jetzt doch eine deutsche Versicherung abschliessen müssen.
Es sollte im Forum vielleicht mal ein Bereich "Beamte" aufgemacht werden, da es dazu wirklich wenig gibt. Naja, vielleicht gibt es auch wenig Beamte, die sich über die Grenze trauen.

A+, Dieter