Hallo zusammen,
ich lebe auch in Frankreich und arbeite in der Schweiz. Versichert bei ich ebenfalls bei der Helsana. Soweit so gut.
Hier schrieb weiter vorne jemand, dass man mit dieser Lösung "gut schlafen" kann, weil man keine Angst haben muss, dass die Beiträge zur CPAM steigen und man ggf. noch CSG pflicht wird. Ich bin mir diesbezüglich leider aber nicht ganz sicher. Hintergrund ist der: wenn die Schweiz die Masseneinwanderungsinitiative so umsetzt wie es im Text steht, müssten die bilateralen Verträge mit der EU gekündigt werden. Oder aber die EU würde diese Verträge kündigen. Nun funktioniert aber dieses Krankenversicherungsmodel nur, solang die bilateralen Verträge in Kraft sind. Laut diesen Verträgen reicht es nämlich, wenn man am Arbeitsort gesetzlich versichert ist (KV nach KVG (LAMaL) ist defacto gesetzlich), wird man auch im Wohnland per Formular E106 gesetzlich versichert und hat seine Schuldigkeit in Bezug auf Krankenversicherungspflicht im Wohnland erledigt und man ist nicht beitragspflichtig im Wohnland. Das ist EU Recht und wurde im Bereich der Sozialversicherung von der Schweiz so übernommen durch die bilateralen Verträge 1 bzw. das Personenfreizügigkeitsabkommen. Wenn das nun 2017 gekündigt wird, würde das rein theoretisch bedeuten, dass wir in Frankreich uns bei der CPAM zu den dortigen, dann geltenden, Konditionen versichern müssten. Heißt also, wir wären ggf. ab 2017 sehr wohl von möglichen Erhöhungen betroffen und ggf. vom CSG. Wobei laut meinem Verständnis dürfen ausländische Einkommen nicht mit einem CSG belastet werden, auch nicht wenn man gesetzlich versichert in F ist. In diesem Falle dürfen nur Beiträge erhoben werden, aber eben keine allgemeine "Sozialsteuer", allerdings ist das juristisch sehr komplex und ich bin kein Jurist. Es könnte aber auch sein, dass 2017 die UMP die Wahlen gewinnen und man sich wieder privat in Frankreich als Grenzgänger versichern lassen kann.
Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr verwirrt mit meinen Gedankenspielen :-). Jedenfalls konnte mir bisher noch niemand eine Antwort auf meine Fragen geben. Weder die KVG in der Schweiz, noch die Helsana. Beide antworteten mir per Email in etwa sinngemäß: Das ist Sache der Politik, aktuell sind die bilateralen in Kraft und was in Zukunft ist weiß niemand ...
Es könnte natürlich auch sein, dass die bilateralen Verträge gekündigt werden, aber im Bereich Sozialversicherung/Krankenversicherung das aktuelle Abkommen bestehen bleibt oder ein neues Abkommen das ähnlich ist wie das aktuelle, abgeschlossen wird. Aber auch das weiß niemand.
Grüsse