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Autor Thema: Rachid Taha am 8.10. in Nancy und am 24.10. in Guebwiller  (Gelesen 1629 mal)

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Offline Ralf K.

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Rachid Taha am 8.10. in Nancy und am 24.10. in Guebwiller
« am: 31. August 2009, 13:17:25 »
Hallo,

Guebwiller liegt zwar recht weit südlich für die meisten hier, Nancy für manche etwas näher, ich empfehle ihn trotzdem :-)

Aus dem Wüstenschiff ( http://www.wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic.php?t=40844 ) geklaut:

Rachid Taha, Pionier einer ganz eigenen Mischung aus Rock und Raï, belebte die französische Musikszene neu, die dringend einen frischen, wahren Rebellen benötigte. Er arbeitete 1981 in einer Fabrik, als er zwei andere Musiker traf und sie die Band Carte de Séjour gründeten. Ihr Cover mit Charles Trenets "Douce France" erregte Aufsehen in einer Zeit, in der Frankreich von heftigen Debatten über die Zuwanderung geprägt war. Er begann Anfang der Neunziger seine Solokarriere und hatte 1993 seinen Durchbruch mit dem von Steve Hillage produzierten Stück "Voilà Voilà". Danach startete er richtig durch und arbeitete u.a. mit Brian Eno zusammen.

aus CD-Kritik:
Taha ist unter den aus dem Maghreb stammenden Musikern vielleicht derjenige, der sich mit seinem individuellen Stil am weitesten in den Westen vorgewagt hat: Während etwa Khaled hauptsächlich auf die Verbindung des algerischen "Raï" mit Pop und französischem Chanson sucht, versucht sich Taha auch immer wieder erfolgreich in überraschend rockigen Rhythmen und lauten Gitarren, die gemeinsam mit den traditionellen arabischen Klängen eine hypnotische und energiegeladene Mischung ergeben.

Seine Musik weist Rachid Taha als zielgerichteten Provokateur der Szene aus, dem Led Zeppelin und The Clash (deren Hit "Rock el Casbah" ist nichts anderes als die arabische Version des Klassikers "Rock the Casbah") genau so nah sind wie Synthiepop ("Douce France"), düster-psychedelische drums&bass-Sounds ("Barra barra") und die traditionelle Musik seiner Vorfahren; dem dogmatischer Purismus gleichbedeutend ist mit bornierter Intoleranz und der deshalb überzeugend und selbstbewusst versucht, zwischen Chaabi und Cajun, Raï und Rock einen eigenen Weg zu gehen.

Der Titel seiner "Definitive Collection", die Taha im Frühjahr 2008 nach 25-jähriger Solo-Karriere veröffentlicht, scheint zunächst ein wenig irritierend: "Definitive" - endgültig - klingt fast nach Abschied. Doch der ist hoffentlich noch lange nicht zu erwarten, zeigt die Sammlung von 15 großartigen Songs doch die ungewöhnliche Kreativität Tahas, der letztlich weniger ein Provocateur als vielmehr ein Brückenbauer und Mittler zwischen den Kulturen ist, indem er die Menschen mit flirrenden Rhythmen und einer stets unvorhersehbaren Mischung aus Orient und Okzident phantastisch unterhält.

Dort gibt's mehr für die mit Interesse an Musik aus dem Maghreb: http://www.rachidtaha.fr/


Gruß, Ralf