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Autor Thema: Virginmobile portable - Probleme beim Grenzübertritt?  (Gelesen 2320 mal)

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Offline jauno

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Ich will mal kurz für die Allgemeinheit rekapitulieren und meine "posséder un portable en France et franchir la frontière chaque jour"-Geschichte erzählen.

Ich wohne in Frankreich, somit habe ich selbstverständlich (für mich zumindest) auch seit Jahren eine Mobilnummer in Frankreich (06 etc) für die Handwerker, für den Öllieferranten, für meine französische Bank, für Rückrufe der Schule, für meine französichen Freunde, denen ich keine Roamninggebühren zumuten will und für meinen deutschen Arbeitgeber, der mich standig über Mobil anruft und somit auch gefälligst die Roaminggebühren zahlen soll.

Seit Jahren war ich bei Virgin Mobil mit einer carte forfait von 20 Euro/trimestre zufrieden. Billiger war es bis vor Kurzem in Frankreich nicht zu haben. Orange SFR und Bouyges hatten nur Apothekenpreise, die für mich als Wenigtelefonierer uninteressant waren. Prepaidkarten mit langer Laufzeit und quasi ohne Verfall wie in Deutschland waren in Frankreich bis dato unbekannt. Das Roaming mit Orange klappte aber immer gut, kurz nach dem Grenzübertitt in beide Richtungen wurde der jeweils nationale Provider eingestellt. Virgin kooperierte mit Orange.fr und Telekom.de, das heißt ich loggte mich je nach Land automatisch in diese beiden Netze ein. Pas de problèmes.

Aber seit April 2013 ist Virgin (ein sogenannter virtueller Provider ohne eigene Netzeinfrastruktur) zu SFR als Netzprovider gewechselt. Seitdem gibt es neue SIM-Karten, die sich über SFR verbinden. Seitdem klappt nix mehr. Fährt man über die Grenze, loggt das Telefon nicht mehr automatisch in das fremde Netz ein. Auch manuell geht das nicht. Nach zig Versuchen über das Handymenu ging es dann doch irgendwann. Aber bei der Rückfahrt nach Frankreich buchte sich die Karte nicht mehr automatisch in das französiche (SFR-) Netz ein. Meine Nachfrage beim service clientel ergab: "C'est normal, quelques frontaliers ont des difficultés de se connecter dans le reseau avec notre nouvelle carte SIM. Il n'y a pas de solution pour ce problème. Vous pouvez résiler votre contrat à tout moment".
Habe ich dann auch gemacht und bin zu Free Mobil gewechselt. Die bieten (wie auch Virgin) einen Vertrag ohne Bindung an mit 2 Euro/Monat und 2h Gesprächsdauer bzw. SMS. Free kooperiert meines Wissens mit Orange. Die Karte kommt noch - ich werde berichten, wie es klappt.

Résumé:
In Frankreich gab es bis vor einigen Monaten keine vergleichbaren Mobilverträge für Wenigtelefonierer wie in Deutschland. Man buchte entweder ein sogenanntes forfait illimité (auf Undeutsch Flat) oder ein forfait, das nach längstens 3 Monaten verfällt (auf Undeutsch Prepaidkarte). Beides war ziemlich teuer (im Vergleich zu Deutschland).
Seit einigen Monaten gibt es aber auch Angebote für 2-3 Euro/Monat für 2h telefonieren. Aber nur von Billiganbietern wie z. B. Virgin oder Free. Diese sind jedoch an die Hauptprovider mit eigener Netzinfrastruktur gebunden (z. B. SFR, Orange, Bouygues).  Da diese Angebote für die Anbieter nicht lukrativ sind, installieren sie wohl Hürden, um die Kunden dieser Billigangebote auf teurere zu locken. Ich denke, die SIM-Karten der Billigheimer sind nicht gleichwertig mit denen der Premiumangebote. Man macht Abstriche im Roaming, in der Datenrate oder anderen Dingen.
All dies habe ich persönlich allerdings bisher nur in Frankreich festgestellt. Meine sogenannten Prepaidkarten von deutschen Providern laufen tadellos, auch im Roaming.

Conclusion? Was macht man damit als frointalier? Ich werde weiter berichten.

Was habt ihr für Erfahrungen mit französischen Mobilanbietern?
« Letzte Änderung: 04. Mai 2013, 19:28:40 von jauno »
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