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Autor Thema: Elektroinstallation Frankreich  (Gelesen 8600 mal)

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Offline Tina.!

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Elektroinstallation Frankreich
« am: 20. März 2017, 08:47:20 »
Hallo zusammen!!!  :winkerwinker:

Nun ist es so weit. Nachdem am Freitag mein Haus erst mal gar keinen Strom mehr hatte weil sich beim Einschalten der letzten Sicherung der FI verabschiedet,  habe ich nun zumindest in einem Teil wieder Versorgung drin aber den Fehler konnten wir nicht identifizieren. Hauptproblem ist, dass alle Steckdosen und Lampen des gesamten Hauses über eine Sicherung laufen... Suche den Fehler...   :nixwieweg:
Es war mir klar, dass ich es machen muss (Elektrik ist 20 Jahre) aber hatte gehofft, es würde noch vielleicht zwei JAhre dauern  :pfeif:   Naja egal. Lange Rede kurzer Sinn, wir machen im April die Elektrik dahingehend neu, dass wir neue Leitungen ziehen in alle Geschosse, 5 Sicherungen erhöhen auf 17 und alle alten Verteilerdosen raus werfen. Zum Glück können die Leitungen, die aus den Verteilerdosen gehen, liegen bleiben, so bleiben mir die Schlitzarbeiten in den Räumen erspart. Meine Frage wäre jedoch:

- ich habe noch einen Uralt-Zähler ohne HP und HC. Was wären die Auflagen um im Zuge der Erneuerung auf einen neuen Zähler umzustellen ? Mir ist etwas bekannt, dass dann alle Kabel in Kanälen verlegt werden müssen, was aktuell nicht der Fall ist. So müsste ich ggfls. alles Aufputz verlegen was nicht in meinem Sinne ist.

- Was kostet die Installation des neuen Zählers?

- Wer nimmt die Elektroinstallation ab in F? Der Elektriker oder ein externer Prüfer der EDF ? Mein Bekannter ist Elektromeister daher hat das entsprechende Know HOw. Jedoch möchte ich überlegen, ob ich mir den Stress antun soll hier alles um zu rüsten.... 

danke im Voraus für eure Hilfe!!!

Viele Grüße
Christina

Offline Frontalier

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Re: Elektroinstallation Frankreich
« Antwort #1 am: 20. März 2017, 14:01:03 »
Hallo Tina,
wegen den Studienskosten habe ich dich nicht vergessen, kam nur noch nicht dazu.. Ich gebe dir noch Bescheid.
Was den Zähler angeht, habe ich auch im letzten Jahr einen Uraltzähler gegen einen modernen HC HP fähigen Zähler tauschen lassen, Kosten ca 90 € total. Bei uns in der Gemeinde sind die HC von 22.30 uhr bis 06:30 Uhr. Bei programmierfähigen Waschmaschinen etc. und Warmwassererhitzung per Boiler lohnt sich die Ausnutzung der HC total. Habe mehr Nachstromverbrauch als Tagstrom. HC kosten inkl Steuern ca 8 cent je kwh und hp ca 14 cent.

LG

Offline Tina.!

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Re: Elektroinstallation Frankreich
« Antwort #2 am: 20. März 2017, 15:45:55 »
Hi!
 :winkerwinker:

Das ist total nett von dir, dankschön!!!!!! :-)

Das macht definitiv Sinn... ich hatte es bisher auch in jeder Wohnung in Frankreich so, erst in meinem Haus hatte ich das erste mal einen alten Zähler.

90 € für den Zählerwechsel wäre ja absolut ok.
Jedoch ist mein aktueller Stand, dass im Zuge des Zählerwechsels auch die komplette Stromanlage überprüft wird.
Beispielsweise:

- ist mein aktueller Zähler noch auf Holz verbaut                              - darf glaub ich nicht mehr sein
- habe ich die Kabel nicht in Rohren verlegt  in der Wand verlegt        - darf glaub ich auch nicht mehr sein

Würde für mich bedeuten, dass ich für alle Räume Aufputzleitungen verlegen oder alle Wände schlitzen muss....
Dahingehend würde ich dann von meinem Bestandsschutz Gebrauch machen und den alten Zähler behalten.... :rolleyes:

« Letzte Änderung: 20. März 2017, 15:49:39 von Tina.! »

Offline Mark

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Re: Elektroinstallation Frankreich
« Antwort #3 am: 22. März 2017, 14:17:57 »
Hauptproblem ist, dass alle Steckdosen und Lampen des gesamten Hauses über eine Sicherung laufen... Suche den Fehler...   :nixwieweg:
Es war mir klar, dass ich es machen muss (Elektrik ist 20 Jahre)

Das war schon vor 20 Jahren nicht zulässig.
Die Regeln sind in F eigentlich strenger als in D - zB müssen Licht-und Steckdosen/Geräte-Stromkreise getrennt verlegt und abgesichert sein, wobei für Steckdosenkreise generell 2,5mm² vorgeschrieben sind.

Als ich mein Haus vor knapp 20 Jahren renovierte, sagte man mir dass jeder alles selber machen dürfe, solange man sich an die Vorschriften hält (also kein "Elektriker-Zwang" wie in D). Dazu konnte man eigens ein Büchlein bestellen wo alles drin steht. So hab ich das auch gemacht.

- Wer nimmt die Elektroinstallation ab in F? Der Elektriker oder ein externer Prüfer der EDF ?
Bei mir hieß es seinerzeit, wenn alles fertig sei, käme ein Prüfer von der EDF und würde alles kontrollieren.
Das ist wie gesagt fast 20 Jahre her, auf den Prüfer warte ich heute noch :D

Offline Bingo

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Re: Elektroinstallation Frankreich
« Antwort #4 am: 22. März 2017, 18:30:03 »
Bei uns war '99/'00 jemand von der EDF da und hat sich alles angeschaut.
Wir haben auch Lichtschalter und Steckdosen getrennt. Natürlich auch nicht zuviele 'Stromfresser' zusammen.

Offline -Helmut-

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Re: Elektroinstallation Frankreich
« Antwort #5 am: 01. April 2017, 03:22:13 »
Verstehe ein paar Dinge noch nicht gut genug.

Es mag auf den ersten Blick als altmodische Technik gesehen werden, wenn es heißt, alle Stromverbraucher hängen an einer einzigen Sicherung. Ich verstehe nicht, wieso dein Bekannter Elektromeister das als ein Problem ansieht und einen Fehler nicht finden kann. Es gibt meistens einen Haupt-FI vor der bzw den Sicherungen, und wenn der sinngemäß fliegt, ist auch das gesamte Haus stromlos.

Ich verstehe dich und deinen Bekannten nicht, denn wenn er bei seiner Inspektion erkennen konnte, ob in die bestehenden Leitungsrohre noch ein paar zusätzliche Drähte eingezogen werden könnten, dann diese einziehen und die Stromkreise sinnvoller auf weitere Sicherungen aufteilen. Es müssen keine 17 Sicherungen sein. Es genügt völlig, wenn Lichtstromkreise und Steckdosenkreise vernünftig getrennt werden.

Normalerweise geht einen Stromversorger alles was hinter dem Stromzähler ist, nichts an. Stromversorger sind nur für alles bis zum Stromzähler zuständig. Ist in Deutschland so, in Europa zumindest im industriellen Bereich auch.

Ich frage mal, ob die EDF von allen Hausinstallationen eine Fotoliste hat, welcher Stand der Technik dort vorzufinden ist?
Wenn zu mir jemand von der EDF käme und "behauptet" die Hauselektrik sei verändert worden, will ich das erstens bewiesen haben. Zweitens, wenn diese Elektrik den gängigen Regeln der Technik entspricht, hat EDF oder sonstwer nichts zu reklamieren! Ist das so schwer zu verstehen?

Dein Haus entspricht derzeit Stand der Technik vor 20 Jahren und ist somit zulässige Elektroinstallation zum Stand der Technik vor 20 Jahren! Steht irgendwo, dass es verboten ist, die bestehende Technik zu erweitern?
Grundlegend hat sich nicht viel geändert in den 20 Jahren im Sektor Elektrik.

Wer hat denn das Märchen in die Welt gesetzt, wenn jemand einen Tarifumschaltzähler haben will, also einen anderen Tarif bei der EDF beantragt, müsse die gesamte Hausinstallation neu gemacht werden?

Übrigens, wenn dein Bekannter hätte zuschauen können als die EDF hier einen Umbau der Trafostation tätigen ließ, Er hätte es nicht glauben wollen wie vorsintflutlich die beauftragte Firma gearbeitet hatte. Die EDF ist neben anderen nur ein Verkäufer von Energie, sonst nichts. Die EDF unternimmt meist selbst nichts im Ortsnetzbau, vergibt das an Unternehmen. Die EDF setzt nichtmal Stromzähler, oder tauscht die aus.

Vorschlag meinerseits, erkundige dich einfach nur nach einem gewünschten Tarif mit HC und HP der 6 KW Klasse.
Irgendwer wird dann von der EDF beauftragt, den Zähler zu tauschen und das nötige Tarifumschaltgerät in dem Zählerkasten vorne an der Straße zu verbauen.

Nur wenn irgendwelche "Behautpungen" kommen, es müsse dann die gesamte Hauselektrik modernisiert werden, verlange Beweise (Unterlagen, Formvorschriften) für diese Behauptung! Sage deutlich, du willst nur einen anderen Tarif, sonst nichts. Wird trotzdem dies und das verlangt, dann fordere die Regeln ein, damit die auszuführenden Arbeiten regelkonform gemacht werden können. Dein Bekannter kann dann überblicken, ob die Regeln einfach einzuhalten sind, oder nicht. Wenn neuer Zähler in Betrieb, kann Bekannter vereinzelt die Hauselektrik modernisieren, muss nicht alles neu sein.

Vorschrift ist normal nur, die zu erledigenden Arbeiten hat eine Elektrofachkraft auszuführen. Bekannter ist das.
Zur Erinnerung, es gab bereits einige Änderungen. Z.B. dürfen Schornsteinfeger ihren Beruf sowohl in D wie in F anbieten und ausführen. Gelernt ist gelernt, Fachmann ist Fachmann. Vorschriften sind immer Sicherheitsvorschriften.

Welchen Tarif hast du derzeit? Wahrscheinlich der übliche 6 KW Anschlusstarif. Bedeutet, der Haupt-FI lässt einen maximalen Strom von 30 Ampere zu. Dahinter wird eine 20 oder 25 Ampere Sicherung sein, die das ganze Haus elektrisch absichert. Das bedeutet, selbst wenn dein Bekannter dir 100 Sicherungen einbaut, kann nicht mehr als 30 Ampere aus dem Stromnetz bezogen werden! Folglich kann nur die maximal zu beziehende Stromlast auf mehrere Sicherungen aufgeteilt werden, sonst nichts. Dann kann eventuell nur eine Sicherung auslösen und somit andere Licht und Steckdosenkreise noch betriebsbereit sein. Kann, muss nicht. Wenn der FI bzw Hauptsicherung abschaltet, ist das komplette Haus trotz vieler Sicherungen elektrisch abgeschaltet. Viele vergessen das, bzw wissen es nicht.

Nochmal die Frage, derzeitiger Tarif mit bestehendem Zähler 6 KW und HauptFI hat 30 A und 300 mA Fehlerstromabschaltung? Darauf folgende Sicherung 20 oder 25 Ampere? Stromzähler wie üblich draußen in Straßennähe?
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)