Grenzgaenger Forum

Autor Thema: verzwickte steuersache :)  (Gelesen 6095 mal)

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Offline Marco

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verzwickte steuersache :)
« am: 27. Mai 2008, 12:16:59 »
hi,

die steuererklärung muss ja bis ende dieses monats erledigt werden. nun habe ich hier eine situation, zu der ich die eine oder andere meinung brauchen könnte, wie da vorzugehen ist:

- er angestellter in deutschland, ganz normaler grenzgänger, bereits seit einigen jahren.
- sie selbstständig in deutschland als einzelunternehmerin, daher keine grenzgängerin und in deutschland steuerpflichtig.
- heirat im juni 2007, sie zieht um nach frankreich.

wie trägt man denn sowas in den steuerformularen ein? jemand sagte mir, man müsse drei erklärungen machen: eine französische für ihn bis juni, eine deutsche für sie für das ganze jahr und eine gemeinsame für juli-dezember in frankreich.

ich blicke nicht so richtig durch, um ehrlich zu sein... kann mir da jemand tipps geben?

grüße,
marco



Offline khmer

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #1 am: 27. Mai 2008, 14:08:23 »
Ist genauso richtig und irgendwie auch logisch, oder?
Ab 07/2007 seid Ihr "2 parts".
Im 2. Halbjahr Einkommen Deiner Liebsten als "crédit d'impôt" berücksichtigen (TK):

TK = D/(D+F)*0,9*I = crédit d'impôt in €
I = (R*V) - (Fx*N)  = impôt résultant du barème

D = dt.Einkommen netto
F = frz Einkommen netto
R = revenu imposable lt. fiche de calculs facultatifs = (D + F)*0,9

V = var.Faktor aus Progressionstabelle
Fx= fixer Grundfreibetrag aus Progressionstabelle

Alles klar? Wenn nicht, ruf an.

Einerseits erhöht das Gattinneneinkommen die Steurerprogression für Deinen Einkommensanteil, dafür senken "2 parts" diese wieder. Summa sumarum solltet Ihr jedoch weniger gebeutelt sein, wie z.Z. als 2 JunggesellInnen.
Berichte mal, obs so ist!

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khmer
« Letzte Änderung: 27. Mai 2008, 14:35:51 von khmer »

Offline Dieter12

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #2 am: 28. Mai 2008, 18:43:44 »
Hi Hermann,

Ich bin einverstanden mit deinen Vorschläge und wollte nur ergänzen, dass ja 3 Jahressteuererklärungen gemacht werden. Bei der Jahressteuererklärung für das Ehepaar werden natürlich nur die Einkünfte der Ehepaarzeit angegeben und für die f Junggesellenjahressteuererklärung natürlich auch nur die Einkünfte der Junggesellenzeit. Das sind zwei verschiedene juristische Personen, die eine Steuererklärung abgeben und sie müssten auch jeweils eine andere Steuernummer bekommen. Jedenfalls erhält jede juristische Person (Junggeselle; Ehepaar) einen gesonderten Steuerbescheid.

Gruss, Dieter

Offline Marco

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #3 am: 28. Mai 2008, 20:31:23 »
ich blicke noch nicht so ganz durch, ich werd das jetzt mal beispielhaft durchrechnen.

dieter: wie kommst du auf 3? einen bescheid für den junggesellen, einen fürs paar. und der dritte?

danke und grüße,
marco

Offline Dieter12

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #4 am: 28. Mai 2008, 21:25:12 »
Hi Marco,

Den 3. macht sie in Deutschland.

Gruss, Dieter

Offline khmer

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #5 am: 29. Mai 2008, 11:09:23 »
Hallo Marco,

hoffentlich kommt das jetzt nicht zu spät, als Online-Deklarierer hast Du ja noch etwas Zeit.

Nachdem ich gelesen hab, daß eine dt Rente (steuerfrei in F) in ihrer Gesamtheit nur in TK einzustellen ist, denke ich, auch der crédit d'impôt ist ganz einfach:

Was ich wiedergegeben hab, ist die Berechnung, die Du aber selbst gar nicht vorzunehmen brauchst, das macht der Fiskus, bzw die viel einfacher erklärt werden kann.

Ich bin jetzt der Meinung, daß in der déclaration für das Ehepaar, das in F steuerpflichtige Einkommen ganz normal in AJ (?, hab kein Formular hier), das in D bereits versteuerte in TK einzutragen ist. Sonst nichts.

Ev kann Dieter das bestätigen?

Für die eigene Vorkalkulation: Euer gesamtes EheEinkommen dient nur der Ermittlung der Zeile in der Progressionstabelle. Der dort gefundene Steuersatz wird nur auf Deinen in F steuerpflichtigen Einkommensteil angewandt.

So einfach ist das.
Nur Steuerbeamte liebens kompliziert und beschreiben es deswegen so bescheuert.

A+
khmer


Offline Dieter12

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #6 am: 29. Mai 2008, 19:30:23 »
Hi Marco,

Dürfte alles nicht so komliziert sein, aber ich denke, dass du dich beeilen musst, denn ich fürchte, dass du die Ehepaar-Erklärung nicht online machen kannst, da du noch keine Steuernummer hast. Bin mir aber nicht sicher, da es in meinem zu dieser Zeit noch keine online-Erklärung gab und ich eh alles auf Papier gemacht habe.
Also: 1. Erklärung (dürfte auch wohl online gehen) von dir als Junggeselle mit Einkommen bis 7/2007
        2. Erklärung Ehepaar (bitte alle Angabe machen bzgl Heirat und so) mit Einkommen ab 7/2007 von dir und deiner Frau                 
                         in AJ und BJ von Formblatt 2042; d Einkommen deiner Frau ab 7/2007 (BJ) nochmals in TK (credit impot)
                         eingeben; evtl. Formblatt 2047 ausfüllen
        3. Erklärung Ehefrau in D für das ganze Jahr 2007 (wohl mit Steuerklasse 1, bin aber nicht sicher)

Gruss, Dieter 

Offline Marco

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #7 am: 02. Juni 2008, 14:10:46 »
danke erstmal für die vielen guten antworten, ich habs leider nicht früher geschafft mit dem feedback.

wir haben den fall jetzt so gelöst, indem wir aufs finanzamt nach saargemünd gefahren sind, dort gesagt haben, daß wir fragen zur steuererklärung haben und ob uns jemand helfen könne. nach einer kurzen wartezeit wurden wir dann auch in ein büro gebeten und sind dort mit einer ganz lieben sachbearbeiterin unseren fall durchgegangen.

nach einer halben stunde waren wir durch, hatten eine ausgefüllte steuereklärung (sogar 2) und haben sie dort gerade abgeben können.

im grunde genommen war die von euch geschilderte vorgehensweise korrekt  :respekt:, so haben wir es dann auch gemacht.

danke noch mal und grüße,
marco

Offline Dieter12

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Re: verzwickte steuersache :)
« Antwort #8 am: 02. Juni 2008, 21:59:50 »
Hi Marco,

Dein Bericht deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Auf dem f Finanzamt erhält man eine zuvorkommende Behandlung im Sinne einer korrekten Steuerermittlung. Meine Empfehlung deshalb an alle, einfach zum Finanzamt zu gehen und fragen, wenn noch Fragen offen geblieben sind. Dort wird einem geholfen und man erspart sich den Steuerberater. Wahrscheinlich wegen dieser Einstellung der FinanzbeamteInnen und wegen der wesentlich unkomplizierteren Steuererklärung gibt es in F nicht so viele Steuerberater. Diese sind dann für wirklich knifflige Fragen notwendig und nicht für Otto Normalbürger. Mein Klagelied über die d Finanzbeamten, die mir immer den Eindruck vermitteln, dass es ihr Geld ist, das ich zu viel bezahlt habe, verkneife ich mir jetzt.

Gruss, Dieter