Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Unmögliches Verhalten einzelner Mitarbeiter beim Finanzamt Wissenbourg  (Gelesen 8722 mal)

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Offline Dragonvamp

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Das muss man immer relativ sehen.
Nicht alles ist schlecht, was die „rechten“ von sich geben.
Ich persönlich verstehe auch den Grund, warum so gewählt wird.
Ich bin kein Sympathisant derer oder nehme diese Parteien explizit in Schutz, noch habe ich sie gewählt.
Dennoch sollte man manchmal genauer zuhören.
Da wird man dann vieles finden, mit dem man sich identifizieren kann oder seine Vorstellung von einer Welt findet.
Lohnt sich da zb wöchentlich dem Bundestag zu folgen.

Aber darum ging es in diesem Thread nicht 😊

Offline Mathis

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Hallo,

etwas OT hier, aber es sei mir mal gestattet.

Bezüglich der Erfolge der Populisten würde ich sagen: klar, jeder Staat, jedes Volk, soll so entscheiden, wie es will. Wenn die Leute verrückte Clowns wählen, die alles kurz und klein schlagen wollen, dann okay. Die Konsequenzen dafür müssen sie halt tragen. Wir Deutschen hatten uns 1933 auch selbst in einer Wahl entschieden, und mussten die Konsequenzen tragen.

Aber halt, die halbe Welt musste damals dafür bezahlen. Und Einzelstaaten, die gibt es eigentlich gar nicht mehr so richtig, in der EU. Die Briten können bis heute noch nicht sagen, wie der Brexit eigentlich funktioniert. Ob er funktioniert. Was dann kommt. Und daher denke ich inzwischen, dass wir Europäer schon ziemlich aufeinander aufpassen müssen, damit der ganzen Laden nicht zusammenbricht, und am Ende alle dafür bluten müssen. Dinge, die wir heute als total normal empfinden, die können ganz schnell weg sein. Relativer Wohlstand, stabile Währungen, kaum Inflation, Sozialstaaten, Frieden, keine spürbaren Grenzen, Reisefreiheit, die Freiheit, seinen Wohnort in der EU zu wählen, und so weiter.

Wir Grenzgänger wären sicher die ersten, die spüren würden, wenn da was schief geht. Ist der Euro kaputt, dann wird es kompliziert. Und wenn die radikalen Nationalisten siegen, werden wir unerwünschte Personen. Ohne Euro und Schengen wäre ich wahrscheinlich nicht nach F gezogen.

Es gibt vieles, was die EU nicht gut macht. Es gibt vieles, was zu verbessern wäre. Daran sollten und müssen wir arbeiten. Aber: Europa als Gemeinschaft ist die beste Alternative, jeder für sich allein wird nicht mehr funktionieren...

Gruß Mathis


Offline Ralph

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Und in Deutschland die AFD...'was für ein Rechtsruck. Da sind ja auch mehr Nazis drunter als gedacht. Von wegen "Protestwähler"...

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag zusammen.
Ciao

Bei uns im Nachbarort hat LePen 70 %.....die sind aber alle nicht gegen Deutsche sondern gegen Muslime / Araber / Afrikaner.
Und ich finde schon das die Erfolge der AFD ein ganz klarer Protest sind.
Die etablierten Politiker sind weit von ihrem Volk entfernt und nehmen nicht mehr wahr was uns bewegt.
Die AFD greift das auf. Wie man gerade am BAMF Skandas sieht - haben sie großflächig versagt.
Da sind tausende von Menschen nach Europa gekommen von denen keiner weiß, wer sie waren noch wo sie geblieben sind.
Das Problem ist - das sie immer noch nicht wirklich erkennen was das Volk will.
Von daher befürchte ich das die AFD noch mehr Zuwachs bekommen wird.
Leider erkennen die Wähler dieser Partei gar nicht, das die alle keine Lösung haben.
Die sind ja mehr mit sich selbst beschäftigt. Traurig - aber m.M. nach das Ergebnis eines totalen Politikversagens.
« Letzte Änderung: 03. Juni 2018, 22:13:32 von Ralph »
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline Mathis

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Hi,

war das nicht schon immer so, dass Politik und Bürger aneinander vorbei geredet haben? Nur gab es früher kein Facebook, Twitter oder Breitbart.

Skandale und Politikversagen sind auch was ganz normales in der Demokratie. Die Deutschen waren bisher immer so geduldig, den regierenden Parteien auch noch eine 2. und 3. Chance zu geben, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen, das sie angerichtet haben. Irgendwann wird die Geduld aber vorbei sein. Nur, aus Protest die Spinner mit der Abrissbirne zu wählen, das wird am Ende sehr, sehr teuer. Es müsste eine vernünftige und nicht dumpf-populistische Alternative geben. Die Franzosen haben es mit EM versucht, der hoffentlich seine Chance versteht und nutzt. Wenn nicht, dann kommt vielleicht der Frexit. Das wäre dann das Ende der EU.

Gruß Mathis


Offline Gauloise

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Hallo zusammen,

Macron wird es auch nicht richten. Der kommt aus der Eliteschicht und genau dort sitzt auch sein Klientel.
Neben der Bahn haben ja nun auch die Studenten gegen die Hochschulreform protestiert und gestreikt. Der Zugang zu Hochschulen soll erschwert werden und die Zuschüsse gekürzt werden, etc.
Dann soll das Rentenalter hochgesetzt werden, Kündigungsschutz gelockert werden, etc. etc.

Wegen der AfD:
ich glaube schon, dass es dort viele Protestwähler gibt, aber die AFD ist mittlerweile drittstärkste Partei und hört man den Funktionären zu, dann sind das sehr wohl Rechtsradikale und Rassisten. Und wenn der Gauleiter...ähem: Gauland das Hitlerregime als Vogelschiss bezeichnet, dann ist das nur ein weiteres Beispiel für seine rechtsextreme Gesinnung.

Und wenn die AfD Missstände benennt, so heisst das noch lange nicht, dass ihr Lösungsansatz der richtige Weg ist, geschweige denn, dass sie die Ursachen richtig erkennen.
Wenn der arme Mann die Schuld an seiner Armut den noch Ärmeren gibt, dann haben es die Grossen und Mächtigen dieser Welt geschafft.
Und auf diese Weise und mit solchen Feindbildern hat die NSDAP auch gearbeitet.

Ja, unsere Politiker haben versagt, so wie sie letztendlich noch immer versagt haben und tatsächlich immer und immer wieder gewählt werden (bzw. heute ist es ja eigentlich egal, wen man wählt, die basteln sich ihre Regierung ja auch 'mal gegen die Wählerstimmen).
Und unsere Politiker werden immer versagen, weil die Politik von der Wirtschaft gemacht wird.

Ich meine, wir brauchen ein gänzlich neues System!
Der Kapitalismus hat seine Dienste anfangs getan, aber mittlerweile hat er einfach ausgedient!
Die kommunistische Diktatur hat auch versagt!
Jetzt wird es Zeit, sich neue Wege auszudenken. Und irgendwann wird es auch ein anderes System geben, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Die Feudalherrschaft wurde ja auch dank dem Kapitalismus überwunden.  Jetzt muss halt 'was Neues her.

Viele liebe Grüsse Euch allen
Viele liebe Grüsse

Offline balu511

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Zum Eingangsposting:
Mir wurde in Wissembourg immer geholfen. Den Mann am Empfang, den kenne ich auch noch. Anfangs hat er mich auch angeblafft, habe ihn auf französisch gefragt ob er ein Problem speziell mit mir hätte oder einfach nur einen schlechten Tag. Hat gewirkt, hat mich dann noch auf ein fehlendes Häkchen hingewiesen (jaaa, es gab Steuereklärungen vor dem Internet *lach*) und mir noch gesagt, dass die zwei Jahre davor auch die Häkchen gefehlt haben. Lässt mir zwei Schreiben raus, mit der hat er mich zu einer Sachbearbeiterin geschickt. Ich habe beides mal Geld von der STeuer zurück erhalten. Also ich kann/konnte mich über den Mann nicht beklagen.
Vor 2 Jahren saß ich oben auf den Sitzen gegenüber dem Infoschalter und da ging es echt ab. So gut wie JEDE/R Deutsche hat GRUSSLOS einfach angefangen auf deutsch zu reden. Ich hab mich echt geschämt. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch beim Einkaufen. Überproportional viele Deutsche reden einfach in ihrer Sprache in Frankreich. In Bühl/BAden-Baden/Rastatt redet doch auch niemand einfach so französisch?
Ein Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt im Gastland ist die Basis, es regelt den Umgang und ich habe in 20 Jahren Elsass noch keine schlechte Erfahrung gemacht, allerdings bemühe ich mich französisch zu sprechen, wenn ich es nicht verstehe dann frage ich mein Gegenüber ob er mir das in anderen Worten sagen könnte ich verstehe es nicht richtig. Egal ob bei Ärzten, Krankenhäusern, Institutionen, Schulen, Ämtern... es hat immer geklappt.

Mein Arzt hat mich übrigens gefragt, ob es in Deutschland auch zunehmend rechts-populistische nationalistische Strömungen gibt, er sehe das in Frankreich mit Sorge.

Bleiben wir vernünftig, jeder ist Ausländer irgendwo. Letzten Endes sind wir Menschen.

Offline Gauloise

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Genau balu: so erging und geht es mir auch!

Und ich bin froh, dass es anderen Deutsche hier auch so geht. Das macht mir Hoffnung, dass sich nicht alle unsere Landsleute sich hier so daneben benehmen....

Viele liebe Grüsse

Viele liebe Grüsse

Offline edgard

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Salü bisamme,

in Haguenmau habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht - seit 2013 habe ich jedesmal die Steuererklärung auf Papier persönlich abgegeben und auch ein paar tips bekommen - nur ein jüngerer Beamzter war eher unfreundlich.

Aber nun geht es auch online.

Zum anderen Thema: Weder LePen noch Gauland noch Strache haben irgendetwas Positives in ihrem Programm - nur fatal einfache "Antworten" für komplexe Probleme; zumindest die AfD und FPÖ sind zutiefst neoliberal. Jeder "kleine Mann" der die wählt müßte kräftige Schläge auf den Hinterkopf bekommen.
Dazu baut ihre Politik auf Fremdenhass und Rassismus auf - und auf die Spaltung der Gesellschaft sowie die masssive Einschränkung der Meinungsfreiheit - und anderer Grundrechte wie Religionsfreiheit, Freiheit der Persönlichkeit und die Gleichstellung der Geschlechter.

Über Macron kann man denken was man will - intellektuell ist er seinen Vorgängern überlegen - und das ist eine gute Grundlage für seine Entscheidungsstärke. Den Großflugplatz bei Nantes zu canceln war ein egute Entscheidung - wie auch sein konsequentes Eintreten für Europa.
Na ja, jeder hat ein Problem damit wenn Privilegien abgebaut werden - warum erhalten die Lokführer eines TGV noch die Kohlenzulage? Sind die vielen Frühverrentungen wirklich noch gerechtfertigt? Ich sehe auch kein Problem darin den Kündigungsschutz auf ein vernünftiges Maß zurückzutrimmen - so wie es auch in Deutschland ist.
Und was ist mit seiner Initiative Frauenrechte zu stärken und daß entsandten Arbeitnehmern in Frankreich der gleiche Lohn gezahlt werden muß wie einem Franzosen? Daß das Arbeitslosengeld auch bei Eigenkündigung von Anfang an gezahlt werden soll? Was ist mit der Tax de Habitation?

Schade daß die Sicht Einiger auf Macron so einseitig ist - was uns im anderen Fall geblüht hätte konnte man ja in den TV-Duell erkennen in der dieser Mann diese russische Marionette argumentativ schlicht auseinandergenommen hat - Le Pen entpuppte sich als völlig unwissend und -fähig.
Doch, ich wünsche ihm viel Weisheit die richtigen Entscheidungen zu treffen; die Stärke dafür hat er ja.
Sapere Aude!

Offline Mathis

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Hallo,

auch in Sarreguemines habe ich überwiegend gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht. Teils sogar extrem hilfsbereit. Auch kein Problem, von Französisch in den Dialekt zu wechseln, wenn die Mitarbeiter den beherrschen. Wenn nicht, dann halt in Französisch mit meinen Schwächen hier und da... geht aber schon. Nie im Leben würde ich ohne Gruß mit Deutsch reinplatzen, das macht man wirklich nicht.

Wenn man nun überhaupt kein Französisch kann (wobei, ein paar Worte sollte wirklich jeder können), dann sollte man sehr höflich um Hilfe in deutscher Sprache bitten. Auch dann wird man meistens Hilfe bekommen.

Was Macron angeht: ich habe Freunde, die sehr positiv über ihn denken, und welche, die ihn für einen "Präsident der Reichen und Possenreißer" halten. Nun ja, die Alternative wäre, wie Edgard schon schrieb, eine ziemliche Nullnummer gewesen. Aber geschickt sind sie schon, die Populisten. Überzeugen die kleinen Leute, dass sie für sie wären. Wirklich eine Dummheit, wer darauf reinfällt. Es sind reine Machtmenschen mit einem destruktiven Potential. Ein Blick über den Atlantik sollte schon reichen...

Gruß Mathis

Offline Welferdinger

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"Zum anderen Thema: Weder Le Pen noch Gauland noch Strache haben irgendetwas Positives in ihrem Programm - nur fatal einfache "Antworten" für komplexe Probleme; zumindest die AfD und FPÖ sind zutiefst neo-liberal. Jeder "kleine Mann" der die wählt müßte kräftige Schläge auf den Hinterkopf bekommen."

Wenn sie mal genau hinschauen, würden sie feststellen, dass das die neuen Arbeiterparteien (mit dem höchsten Anteil an Arbeiterstimmen) sind. Die linken Parteien werden doch nur noch von verbeamteten Gutmenschen und ihren Familienangehörigen gewählt.

Wessen Marionette der ehemalige Investment-Banker Macron ist dürfte nach den Steuergeschenken für die Superreichen doch klar sein.

 Im Übrigen sollte sich jeder, der seit Jahren in Frankreich lebt doch mal fragen, was hat die EU den wirklich für die Grenzgänger verbessert ? Ich habe noch die Grenzen erlebt. Wurde allerdings mit regionalem Kennzeichen so gut wie nie kontrolliert. Aber der Kriminalitätstourismus war deutlich geringer. Auch die Zeit vor dem Euro war nicht schlechter. Ich musste zwar DM in Francs umtauschen. Aber meine Kaufkraft war damals höher als heute. Trotz schönen Binnenmarkt, werden mir heute die Versicherungen gekündigt, die ich in Deutschland abgeschlossen habe. Mit Hinweis auf rechtliche Bestimmungen.
Früher konnte ich ein Fahrzeug in Deutschland leasen, obwohl ich Frankreich lebte. Geht heute auch nicht mehr. Danke EU.
Ich könnte noch einige Beispiele nennen.
Die Super-Europäer wie Merkel und Macron schützen doch die kleine Leute nicht. Sie verhindern nicht, daß Firmen von ausländischen Heuschrecken aufgekauft und ausgesaugt werden, danach werden die Mitarbeiter abgewickelt.