Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Steuererklärung Depot  (Gelesen 3513 mal)

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Offline Frontalier

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Steuererklärung Depot
« am: 24. Mai 2019, 10:13:29 »
Hallo zusammen,
was die Versteuerung meines Wertpapierdepots betrifft, bin ich mir nicht sicher.
Zum einen erhalte ich eine Jahressteuerbescheinigung, zum Anderen bekomme ich aber auch die sogenannte CRS Meldung meines Depotanbieters, welche Bruttoerträge an die Behörden übermittelt.

Ich habe z.B. ETF's die regelmäßig ausschütten. Diese Ausschüttungen werden beispielsweise in der CRS Meldung jedoch nicht unter meinem Depot aufgeführt, sondern als Bruttoertrag auf dem Verrechnungskonto.

Ich stehe gerade vor dem Problem, dass ich nicht weiß ob ich nun wegen der Steuererklärung auf die Jahrssteuerbescheinigung zurückgreifen soll oder die CRS Meldung. Aber wieso sollte ich Erträge aus meinem Depot als Zinsertrag des Verrechnungskontos angeben?!

Vllt ist hier jemand im Forum, der sich speziell mit diesem Thema auskennt und mir weiterhelfen kann.
Wohlgemerkt, ich habe nur ETF'S, keine Aktien...

Offline sven1389

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Re: Steuererklärung Depot
« Antwort #1 am: 20. Februar 2020, 20:02:30 »
Hi ,

Ich stehe vor ähnlichen Problemen mit meinem Depot .
Hast du hierfür schon eine Lösung gefunden ? Weiterhelfen kann ich leider nicht  :-\

 :doppeld: :winkerwinker:

Offline balu511

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Re: Steuererklärung Depot
« Antwort #2 am: 10. April 2020, 06:11:16 »
Hallo,

Ich habe auch ETFs. Einen ausschüttenden und einen Thesaurierten. Wie und wo gibt man die in der Steuererklärung an?

Müssen Einzelaktien auch angegeben werden oder erst bei Verkauf? Gewinn/Verlust? Dividenden? (Falls dieses Jahr welche bezahlt werden)

Offline sven1389

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Re: Steuererklärung Depot
« Antwort #3 am: 04. Mai 2020, 15:56:20 »
so wie ichs bis jetzt verstanden habe:

-thesaurierend müsste nichts angegeben werden, da ja keine Erträge, da gibt es wohl keine Vorabbesteuerung wie in D seit 2018 :rolleyes:
- ausschüttend natürlich, je nach DBA mit dem jeweiligen Land ( also auch Dividenden )
-Kursgewinne ebenfalls, über Verluste konnte ich noch nichts in Erfahrung bringen

Die Dame vom franz. Finanzamt hat mir am Telefon erklärt, dass alle Nettoerträge nach Abzug der Quellensteuer im jeweiligen Land summiert angegeben werden sollen.
Ist mir persönlich ebenfalls nicht ganz klar, da ja unterschiedliche Quellensteuer vorab abgeführt wurden, bzw. unterschiedliche DBA´s gibt. :pfeif: Folglich müsste man ja eine Art Doppelbesteuerung haben. Wir werdens sehen nach der Steuererklärung.
Für die meisten Dividendenerträge gilt dann wohl die ca. 30% versteuerung insgesamt......am Beispiel USA 15% plus 15,5% von F gemäß DBA  USA-F

Offline Galgemaennle

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Re: Steuererklärung Depot
« Antwort #4 am: 06. Mai 2020, 22:47:10 »
Ein Depot hält nur die Anteile deiner Einzelnen Titel. Keine Barbeträge. Dafür dient das Verrechnungskonto. Daher werden Ausschüttungen dem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Es findet ja keine Ausschüttung von Aktienanteilen statt.
Es handelt sich hierbei auch um Dividenden und nicht um Zinsen. Diese beiden werden anders als in Deutschland unterschiedlich besteuert. Dividenden aus den allermeisten Vermögensstrukturen unterliegen einer Bemessungsgrenze. Nur 60% des Dividenden Brutto Betrages werden besteuert. Dies gilt ebenfalls für Anleihekupons. Hiervon ausgenommen sind gewisse Risikokapitalstrukturen, Immobilienfonds, Anteile an Gesellschaften welche nicht einer Körperschaftssteuer unterliegen. etc. etc.
Zinsen dagegen sind für fast alle Franz. Finanzprodukte steuerfrei. Bekommst du aber in Deutschland Zinsen auf dein Sparbuch/Konto/Festgeld u.Ä musst du diese jedoch versteuern.
Gewinne oder Verluste enstehen nur beim Verkauf. Man spricht auch von Gewinne realisieren oder Buchgewinn. Es muss also nicht am Ende des Jahres der theoretische zugewinn an Wert zum Jahresanfang ermittelt werden. Es ist wie beim Fußballspiel. Das Ergebnis nach 90 min ist entscheidend, nicht die Zwischenstände davor. und der daraus entstandene Gewinn/Verlust wird wiederum anders besteuert und muss dementsprechend auch wo anders eingegeben werden. Hast du nichts verkauft, musst du hier auch nichts machen. Sinvoll ist aber sich die Kaufzeitpunkte aufzuschreiben. Bzw. sollte die Bank für dich machen.

Kommen wie erwähnt noch Quellensteuer Abzüge hinzu, wird das ganze Thema noch weiter komplex. Glücklicherweise sind die Meisten ETFs und Fonds in Ländern aufgelegt bei denen diese Steuern nicht anfallen. Ich habe immer noch nicht wirklich verstanden wieso die Leute sagen, dass das Franz System einfacher sein soll...

Ah ja und dann solltest du prüfen ob sich die Besteuerung auf der Progressiven Skala oder die Flattax (PFU) für dich lohnt.

Beim erneuten durchlesen ist mir aufgefallen, dass das dir jetzt nicht wirklich weiter hilft also:
Ausschüttungen/Zinsen/Zinsen aus P2P/Abzugsfähige Depot Gebühren etc sind in den Entsprechenden Feldern bei 2xx einzutragen, welche aus Formular 2047 übernommen werden
Realisierte Kursgewinne/Verluste in Abhängigkeit der Haltedauern bei 3xx welche aus Formular 2074x je nach Komplexität übernommen werden.

Beim Durchklicken durch die Steuererklärung wird das meiste bei den "?" erklärt.
Die Genauen Regeln sind hier zu finden: https://bofip.impots.gouv.fr/bofip/3793-PGP
Also wirklich tolle Hilfestellung empfand ich: https://www.toutsurmesfinances.com/impots/impot-sur-le-revenu-la-declaration-etape-par-etape.html
Bzw. auch die Anderen Artikel auf toutsurmesfinances

Auch hier im Forum gibt's einige Anleitungen wie 2047 bzw. 2074 auszufüllen sind
« Letzte Änderung: 16. Mai 2020, 21:24:31 von Galgemaennle »

Offline sven1389

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Re: Steuererklärung Depot
« Antwort #5 am: 07. Mai 2020, 11:00:58 »


Kommen wie erwähnt noch Quellensteuer Abzüge hinzu, wird das ganze Thema noch weiter komplex. Glücklicherweise sind die Meisten ETFs und Fonds in Ländern aufgelegt bei denen diese Steuern nicht anfallen. Ich habe immer noch nicht wirklich verstanden wieso die Leute sagen, dass das Franz System einfacher sein soll...

Ah ja und dann solltest du prüfen ob sich die Besteuerung auf der Progressiven Skala oder die Flattax (PFU) für dich Lohnt.


Ich denke mal weil die meisten einfach "nur arbeiten" und sich über solche themen keine großartigen gedanken machen  ;)
Glaub kaum das der Großteil der zum "steuern sparn" nach F zieht sich wirklich mal ausgerechnet hat ob es sich "lohnt" und welchen Aufwand es mit sich bringt.
Mit Investments im Ausland wirds dann in F schon komplexer, es sei denn man hat all seine Finanzprodukte und Investments in F .