Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Jetzt wirds kompliziert: Wohnen im 68, Arbeiten 2 Tage in Köln & 3 Tage zuhause  (Gelesen 4782 mal)

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Offline dobifan

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Hallo zusammen,
folgende Situation kann sich für mich ergeben:

Ich würde bei einer Firma in Köln angestellt werden, hätte dort mein Büro und wäre 2 Tage pro Woche vor Ort. 3 Tage in der Woche kann ich von zuhause (Frankreich , Dept. 68)  aus arbeiten.
Wo zahle ich meine Steuern ?
Hat da jemand Erfahrung damit ?

Schönen Gruss
Thorsten
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Offline Ralph

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Hallo ,

das ist eigentlich nicht wirklich kompliziert....2 Tage Köln - selbst ohne zusätzliche Übernachtung gibt das bei 46 Wochen im Jahr (6 Wochen Urlaub vorausgesetzt) 92 schädliche Tage. Ab + 45 Tage bist Du kein Grenzgänger mehr.
Und auch in den 3 Tagen daheim überquerst Du nicht wirklich täglich die Grenze.
Das heißt Du bist in D beschränkt Steuerpflichtig, da Wohnsitz im Ausland.....ganz schlechte Konstellation. Da wäre es geschickter den Wohnsitz offiziell nach D zu verlegen.
Ich empfehle trotzdem ein Gespräch mit einem Fachmann - Steuerberater bevor Du eine Entscheidung triffst.
Es gibt auch Sonderregelungen wonach man einen Teil in D und einen Teil in F versteuern kann.
Außerdem ist das auch Sozialversicherungtechnisch heikel, da Du den überwiegenden Teil Deiner Tätigkeit in F ausführst, d.h. eigentlich in F sozialversicherungpflichtig bist. Das wiederum wird Deinem eventuellen AG nicht schmecken.

Gruß Ralph
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2013, 09:34:41 von Ralph »
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline moni

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Hallo Thorsten,

Du könntest die Steuern komplett in D zahlen, aber das wäre ja schade. Die andere Variante ist, dass Du genau Buch führst, wann Du wo bist (auch, wenn Du z.B. auf Dienstreise bist). Dann zahlst Du anteilig in D für die Tage in D (egal ob Büro oder Dienstreise) und den Rest in F (also Homeoffice und eventuelle Dienstreisen in "Nicht-Deutschland"). Allerdings hast Du dann halt in D die Steuerklasse 1. Da Deine Firma dann vermutlich wenig Erfahrung mit Grenzgängern hast, kann es sein, dass Du diversen Unterlagen hinterherlaufen musst. Sozialabgaben bleiben in D.
Aus meiner Sicht empfiehlt sich bei Aufteilung der Steuer zwischen D und F ein Steuerberater.
Auch solltest Du aufpassen, dass in Deinem Arbeitsvertrag steht, dass Du vom Homeoffice arbeitest.

Hoffe, das hilft Dir weiter!
Grüße
Moni

Offline dobifan

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Hallo ihr beiden,
danke für die Hinweise.
Richtig kompliziert wird die Sache erst, wenn man weiss dass meine Frau auch zu 100% arbeitet und zwar in der Schweiz :-)
Eine Wohnsitzverlegung kommt für mich nicht in Frage. ich werd mir das Angebot mal schriftlich geben lassen und dann mit einem Steuerberater in DE und FR schauen, wie wir am Ende des Monats dastehen.
Am liebsten wäre es mir, wenn ich in der Schweiz angestellt wäre und die Betreuung der Filialen als Geschäftsreisen unternehmen könnte. Dann wrde sich nämlich gegenüber heute nichts ändern....
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