Hallo Banjo,
sorry - aber das was Du da schreibst ist so nicht ganz richtig.
Gut - beim Thema Dämmstoff kann man noch darüber philosophieren - ich bin seit über 20 Jahren in diesem Geschäft und habe da meine eigene Meinung.
( und nein - ich arbeite nicht bei Rockwool

)
Der Begriff Mineralfaser steht sowohl für Glas- als auch für Steinwolle. Die beiden Materialien haben völlig unterschiedliche Eigenschaften .
Übrigens solltest Du Dir mal den Brand eines Daches ansehen wo EPS eingebaut ist - das nur am Rande.
Bei der WDVS Fassade ist wiederum EPS der gängigste Dämmstoff (hier momentan WLG031 die wirtschaftlich beste Dämmwirkung) . Aber wir waren ja beim Dach.
Das was Du zum Thema Dämmung vor der Dampfsperre (eine Dampfbremse gibt es übrigens genaugenommen nicht - das ist kein genormter Begriff und völlig irreführend) schreibst - ist nicht ganz richtig.
Grundsätzlich sollte natürlich die Dämmung vom Raum aus gesehen hinter der Dampfsperre sein (dampfdicht ist übrigens sd > 1.500 m - kann sich jeder selbst seine Gedanken machen wie "gut" übliche Produkte mit einem SD Wert von 100 m sind).
Aber eine kleine Schicht davor (max. 20 % der Gesamtdämmdicke bei Räumen mit normaler Luftfeuchtigkeit) geht bauphysikalisch in Ordnung und ist eine gute Möglichkeit einer zusätzlichen kleinen Dämmebene bei den doch meistens geringen Sparrenhöhen von Altbauten. Außerdem auch gut für Elektoinstalation zu nutzen.
Ich gebe Dir recht das die bei Altbauten vorhandene Sparrenhöhe oft nicht ausreicht die Anforderungen der ENEV zu erfüllen (die übrigens nicht für Frankreich gilt) . Außerdem hast Du damit recht das im Steinwollesegment momentan beim Dach max. WLG035 hergestellt werden kann - beim Innenraum ist Rockwool mittlerweile bei WLG019 (angestrebt ist das auch beim Dach).
Allerdings sind auch 120 oder 140 mm in WLG035 besser als nichts - und da gibt es noch viele Neubauten in Frankreich deren Dach nicht gedämmt wird.
Die Aufsparrendämmung ist - wie schon beschrieben - die beste Möglichkeit. Aber lohnt sich der Aufwand meiner Meinung nach nur dann wenn im Zuge einer Sanierung auch die Deckung neu gemacht wird - ansonsten doch sehr aufwändig .
Auch da würde ich persönlich eher zur Steinwolle greifen. Bei Regen hört man den Unterschied zu PU / PIR sehr deutlich.
Natürlich ist hier in der Dämmwirkung deine eingebaute Bauder PIR Dämmung (hat übrigens nichts mit Polystyrol zu tun sondern mit Polyurethan) im Vorteil.
Deine Zwischensparrenlösung kommt für mich aus mehreren Gründen nicht in Frage.
Einmal hat Zellulose eine WLG von 045 bzw . max. 040. Dann ist es i.d.R. Brandklasse B2 - höchstens B1 (Steinwolle A1 - nicht brennbar).
Außerdem ist es ein organischer Dämmstoff - organische Stoffe neigen immer dazu im Laufe ihres Lebens zu zerfallen (hast Du schon mal 40 Jahre alte Korkdämmung in den Fingern gehabt ? ) .
Um den Brandschutz zu verbessern und um Schimmelbildung zu vermeiden werden ca. 20% Borsalze hinzugefügt. Das würde ich nicht in meinem Haus haben wollen.
Deinem Schlußsatz kann ich jedoch wieder uneingschränkt zustimmen.
Jedes Haus ist unterschiedlich und es sind viele Dinge zu beachten. Eine gute Beratung ist unerlässlich und damit auch das Hauptproblem - wie finde ich einen guten und seriösen Berater....
Wer sein Dach nicht ausgebaut hat - erreicht auch mit der Dämmung der obersten Geschoßdecke eine gute Verbesserung - und die selbst zu verlegen ist Kinderleicht.
Gruß Ralph