Urnenbeisetzung in Frankreich

[Nutellalein]

Hallo,

ich hätte eine Frage bzgl. einer Bestattung in Frankreich.
Habe gehört, daß man in Frankreich eine Urne, nach der Verbrennung des Verstorbenen, incl. der Asche mit nach Hause nehmen darf.
Stimmt das?

Wenn ja, wie funktioniert es, einen in Deutschland verstorbenen Angehörigen mit nach Hause (in Frankreich) zu nehmen bzw. zu überführen?
Muß das deutsche Bestattungsunternehmen die Urne überführen und am ausl. Wohnsitz abliefern? Oder darf man die Urne selbst aus Deutschland
mitnehmen (was ich ja eher bezweifle wg. des strengen Bestattungsgesetzes in D.)?

Lieben Dank im Voraus für eine Antwort.

Nutellalein

[Dragonvamp]

Hallo,

ja, du darfst die Urne mit nach Hause nehmen.
In Frankreich besteht für die Urne keine "Unter die Erde bring" Pflicht  

Wenn du jetzt jemand von dir in Deutschland verstorben ist, kannst du die Urne nach Frankreich überführen lassen.
Du kannst diese nicht selber abholen.
Du brauchst dafür lediglich ein Beerdigungsinstitut in Frankreich, dass die Urne annimmt. Die übergeben sie dir dann.
Allerding musst du gucken.. Normalerweise muss das über die Botschaft laufen. Dieses kostet dann 200-300€.
Willst du die kosten umgehen, MUSS das deutsche Beerdigungsinstitut die Urne entweder persönlich beim franz. Insitut vorbei bringen oder als Privatpost versenden.
Dann ists kein Problem. Die Papiere für Deutschland (sind bei der Urne bei) muss eh das franz. Beerdigungsinstitut unterschreiben.

Hoffe hab jetzt keine Frage ausgelassen.


Grüße

[Nutellalein]

Wow...das ging ja schneller als der Blitz!

Vielen, vielen Dank für die hilfreiche Antwort! 

Werde im Falle des Falles deine Tipps berücksichtigen und ein franz. Beerdigungsinstitut kontaktieren.
Vllt. kennen die sich ja auch damit schon aus wg. dem Unterschreiben bzw. der Annahme der Urne vom deutschen Bestatter.

LG

[Dragonvamp]

Das musst du auf jedenfall kontaktieren. Die beiden Beerdigunsinstitutionen klären dann alle details miteinander.
Nur dem deutschen musst du dann eben bescheid geben ob sie das für dich als Privatperson (nicht mit Geschäftadresse) verschicken könnten oder eben nicht.

Die annahme ist echt easy. Die nehmen das "Paket" in empfang. Rufen dich dann an, das du zur Abholung kommen kannst.
Dann gehst du hin und es wird alles kontrolliert. Name des verstorbenen, Todesdatum und Einäscherungsdatum. Stimmt das alles, bekommst du die Urne ausgehändigt und kannst sie mit Heim nehmen.
Die Papiere die da drin sind, entnimmt dann das Insitut und schickt die an das Krematorium, das für die Einäscherung zuständig war.

Die Dame bei uns meinte sogar, dass man die Person dann -bei interesse- im Garten vergraben kann, wenn man will. Oder eben ganz typisch im Haus aufstellen.
Nur verstreuen ist auch in Frankreich -scheinbar- verboten. Da weiß ich aber nichts genaues drüber.

War zufall. War grad einfach online

[Nutellalein]

Das ist echt mehr, als ich zu hoffen wagte! Das ist ja richtiges Insiderwissen!
Nochmals, vielen Dank! 

War einfach ne Vorab-Anfrage, wenn der Fall dann eintritt, daß wir schon bescheid wissen, wie es läuft.
Das Thema war quasi "Oma will mal unter´m Zwetschgenbaum beerdigt werden" und
als ich das dann hörte, daß das in Frankreich gehen soll, wollte mich mal schlau machen, ob der Wunsch tatsächlich erfüllt werden kann.
Und siehe da...es geht!

LG

[Dragonvamp]

  Ja, meine Mutter war im letzten Jahr verstorben und hatte den Wunsch, im Haus aif dem Kaminsims irgendwann stehen zu dürfen

Daher musste ich mich auch mit der ganzen Geschichte auseinandersetzen.

Da fällt mir ein: Mit der Überführung kann es allerdings je nachdem wie eine weile dauern
Also nicht damit rechnen, dass heute Einäscherung ist und morgen die Urne bereits da.

Allerdings muss man sich wohl mal schlau machen, wie es ist, wenn man Frankreich wieder verlässt.

Na dann habt ihr ja gute Nachrichten für Oma
Hauptsache der Baum ist vorhanden

[Ralph]

Hallo,

wie ist das denn wenn man den Verstorbenen in Frankreich verbrennen lassen wollte - geht das auch ?

Gruß Ralph

[Nutellalein]

@Dragonvamp:
Das mit deiner Mama tut mir sehr leid für dich!

Das mit der Wartezeit wird kein Problem darstellen. Aber trotzdem gut zu wissen.

Stimmt...darüber hab ich auch noch nicht nachgedacht, wie das beim "Auswandern" ist.
Vllt. muss man da schon bei der Übergabe was unterschreiben?! Deutschland ist ja echt super streng mit diesem
Bestattungsgesetz.

Ja, Oma wird glücklich sein und der Baum ist auch schon da.  

[Dragonvamp]

Ralph, das weiß ich echt nicht. Da das deutsche Institut sich bereits um alles gekümmert hat. Im Endefekt ja auch vollkommen egal ob nun der Sarg hier oder dort verbrannt wird.
Es gibt aber einige Länder, die die Einfuhr von Särgen nicht zulassen. Aber ob Frankreich nun dazu gehört, weiß ich nicht.
Da müsste man sich mal schlau machen. Sofern es von interesse sein sollte.
Allerdings wäre die Einfuhr sicherlich teurer.

Bei der Urnenübergabe, wenns Privat ist nichts weiter. Wenns über die Botschaft geht, wirds einfach registriert.
Dafür zahlt man ja das Geld..

[Dragonvamp]

Grad mal gefunden:

In den Nachbarländern Frankreich und Tschechien besteht die Möglichkeit der so genannten „Ballonbestattung“, dabei wird die Asche aus einem Heißluftballon in der Höhe über einem Wald- oder einem Wiesengebiet verstreut.

[Gabrielle]

Bei unserem Freund Helmut, wohnhaft in Deutschland und damals dazu noch mit kleinem Häuschen im Elsass war es so, er war im Saarland im Krankenhaus gestorben. Es hätte sehr wohl eine Sargüberführung nach Frankreich stattfinden können - die wäre allerdings schweineteuer gewesen. Und somit wurde er in Deutschland verbrannt und die Urne wurde ins Elsass transportiert. Er wurde dann auf dem Friedhof in Volksberg (bei Diemeringen) - neben seiner Frau Denise, sie war Elsässerin und Helmut wollte unbedingt neben ihr bestattet werden - beigesetzt. Wie erwähnt, es ist auch Sargüberführung möglich - aber einfach zuuu teuer - weil, es ist kein "einfacher" Sarg - es muss einer mit einer Innenzinkbeschichtung sein (ist in Deutschland so angeordnet - jedenfalls war es vor ca. 10 Jahren so).

Grüße Gabrielle

[saphir99]

Hallo Ralph,

ja geht ebenso problemlos.

Mein Vater (wohnhaft in Deutschland) hat bei einem franz. Beerdigungsinstitut alles bereits geregelt. Es wurden die Beerdigungskosten berechnet und bezahlt. Dieser Betrag wird jährlich verzinst.

Beim Todesfall in Deutschland kümmert sich der franz. Bestatter um die Überführung ins franz. Krematorium und die Urne wird uns einige Zeit später übergeben. Die Bestatter im Grenzbereich arbeiten alle zusammen lt. dem franz. Bestattungsunternehmen.

Viele Grüße

Michael

[veuveclicquot-m]

Ich hab jetzt wirklich mal eine ganz "dumme"  Frage 

Wir hatten in den letzten 12 Monaten 2 Todesfälle im engsten Familien- und Freundeskreis...... beide wurdem im Krematorium in St. Avold verbrannt.

Letzter Wohnort war einmal Spicheren und einmal Boulay, also beides 57er.

Und in beiden Fällen bekamen die Angehörigen die Auskunft, dass die Urnen nicht mehr mitgegeben bzw. ausgehändigt werden.

Kann mir das jemand erklären oder besser, eine Quelle zum Nachlesen nennen ?

vielen Dank

Veuve

[Nutellalein]

@ veuveclicquot-m

deine Frage ist berechtigt und du hast mit deiner Schilderung recht.

Habe letzte Woche erfahren, daß es tatsächlich so ist, daß man die Urne nicht mehr ausgehändigt bekommt.
Schriftliche Quellen habe ich hierzu leider nicht. 

LG

Nutellalein