Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Stromzähler  (Gelesen 20965 mal)

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Offline Chaosmaus

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Stromzähler
« am: 01. Februar 2012, 19:00:32 »
Hallo Zusammen!

Wir wohnen nun seit etwas mehr als ein Jahr in Frankreich, in der nähe von Saarbrücken.
Ich bin etwas baff - unsere Stromrechnung ist eingeflogen und ich musste mich erst einmal setzen - der Verbrauch ist um das dreifache gestiegen  :o Sogar der "Nachtstrom" der ja günstiger ist, ist um das dreifache hoch. In der Nacht laufen bei uns keinerlei Geräte oder so.
Wir haben weder ein neues Gerät, noch irgendwas anders gemacht. Klar ist mir - es ist Winter und da braucht man sowieso mehr aber im Vergleich zum letzten Winter ist der Verbrauch um 2500kwh gestiegen. :mad:
Kann es am alten Stromzähler liegen (er ist von 1989)???

Mein Mann war beim Anbieter bzw. auf der Mairie nachfragen. Die Dame am Schalter meinte nur: Der Zähler kann nicht kaputt sein, sie müssen einen versteckten Stromfresser haben. Ich habe jetzt auch kein Techniker den ich rausschicken könnte.

Na damit kann ich doch direkt was anfangen - dachte ich mir. :doppeld:
Ich fühle mich leicht verarscht muss ich sagen.
Habt Ihr ne Idee an wen ich mich noch wenden kann???

LG


Offline Chaosmaus

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Re: Stromzähler
« Antwort #1 am: 01. Februar 2012, 19:12:59 »
Ach so nach etwas!! Der Stromverbrauch vom 13.01. bis heute ist wieder um 700 kwh gestiegen. Das ist etwa soviel wie wir in 6 - 8 Wochen normalerweise verbrauchen.

Offline Nutellalein

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Re: Stromzähler
« Antwort #2 am: 01. Februar 2012, 20:00:33 »
Hallo Chaosmaus,

wurde der Zählerstand korrekt abgelesen bzw. übernommen?
Notier dir immer auch für dich den Zählerstand, wenn abgelesen wird, damit du ihn nachher bei der Abrechnung vergleichen kannst.

Habt ihr mal die eletrischen Geräte überprüft?
Ist vllt. ein Gefrierschrank defekt oder ein anderes Gerät, das viel Strom zieht? Ältere Gefrierschränke, die vereist sind, ziehen z.B. viel Strom...

Mach doch mal die Sicherungen raus und guck ob sich der Zähler noch dreht...wenn ja, dann zieht "irgendwas" Strom von dir.
Nacheinander machste die Sicherungen einzeln wieder rein und guckst, ob bei einem der Fälle der Zähler besonders "ausschlägt".

Im Baumarkt kannst du dir auch für ca. 40-50 EUR einen "Stromprüfer" kaufen (ich weiss nicht genau, ob man die so nennt)...klemmt man zwischen Steckdose
und Gerät...der misst dann den Verbrauch. Soweit ich weiss, gibt es auch Elekrofachgeschäfte, die sowas verleihen...frag mal Herrn Google.

Ggf. ist hier Stromklau im Spiel? Kann irgendjemand unbemerkt bei dir Strom abzapfen?  :police:

Den Zähler würd ich aber auch auf alle Fälle kontrollieren lassen...das ist echt nicht normal, was du da beschreibst!


LG

Nutellalein
Alle sagen "das geht nicht", dann kam einer daher, der wusste das nicht und hat's gemacht.

Offline Chaosmaus

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Re: Stromzähler
« Antwort #3 am: 01. Februar 2012, 21:20:21 »
Erst einmal vielen Dank für deine Antwort Nutellalein,

Also wir lesen den Zählerstand immer selbst ab und wir notieren diesen auch immer für uns - von Ablesung zur Ablesung - kommt also schon einmal nicht in Frage.
Geräte sind alle in Ordnung - wir haben nach und nach alle Geräte ab und wieder drangeklemmt und es war haben nicht außerodentliches feststellen können.
Dieses Messgerät habe ich heute mal an die Waschmaschine geklemmt - alles normal.
Also Stromklau -  wir haben ein freistehendes Haus und ich kann mir nicht so ganz vorstellen wie das funktionieren soll. In einer Wohnung schon eher.

Wir werden Morgen nochmal auf die Mairie gehen und die nette Dame sprechen.  :frech:
Mir wird nämlich schon schlecht wenn ich Licht anmache - geschweigedenn andere "Stromfresser"

LG

Chaosmaus

Offline mcdandee

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Re: Stromzähler
« Antwort #4 am: 01. Februar 2012, 22:47:20 »
Hallo,

es wäre auch möglich, dass die Isolierung von einer Leitung (evtl auch unter Putz oder in Decken) beschädigt ist und ein Fehlerstrom vorhanden ist.
Dieser müsste allerdings so gering sein, dass die Sicherung nicht auslöst. Habt ihr schmelzsicherungen oder Schalter?
Habt ihr einen Fehlerstromschutzschalter/Personenschutzschlter ( FI-Schalter ) direkt hinter eurem Zähler oder nur fürs Bad (ist hierfür Pflicht) eingebaut?
Dieser Vergleicht den Strom, der Zum Verbraucher geht und wieder zurück kommt. Ist eine bestimmte Differenz vorhanden, löst er aus.

 700 KW/h: das wären ja ca. 40 pro Tag.  Da rennt der Zähler, dass einem ja schwindlig wird.

Ich würde folgendes probieren:

Etagenweise mal 1. die komplette Beleuchtung 
                         2. alle täglich verwendeten Geräte einschalten und 10 min den Zähler beobachten.
Ansonsten mal Stündlich den Zählerstand notieren.

Wenn das nichts bringt rate ich dir unverzüglich einen Elektriker aufzusuchen. Dieser wird dann Srom/Isolierungsmessungen durchführen.
Vieleicht ist es wirklich der Zähler (aber unwahrscheinlich). Fehlerströme hingegen sind Lebensgefährlich.


Offline -Helmut-

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Re: Stromzähler
« Antwort #5 am: 01. Februar 2012, 23:18:50 »
Ein Fehlerstrom ist, wie hier angesprochen zwar möglich. In der Regel sind die sogenanten Fehlerstromschutzschalter direkt vor dem Sicherungskasten angebracht und lassen einen maximalen Fehlerstrom von 300 oder 500 Milliampere zu, bevor sie sicherheitstechnisch abschalten.
Gehen wir von einem Fehlerstrom unterhalb der Abschaltgrenze aus, dann ist maximal ein Fehlerverbrauch von rund 100 Watt stündlich möglich.
Wären hochgerechnet auf 24 Stunden täglich?

Was die wenigsten wissen ist, dieser sogenannte FI ist kein Personenschutz, sondern lediglich ein Geräteschutz. Denn Ströme über 30 Milliampere können tödlich sein.
Insofern ist so ein hier verbauter FI eine sicherheitstechnisch trügerische Angelegenheit.

Haha, vorgeschlagener Prüfpunkt 2 ist nicht durchführbar. Meist ist der FI vom Haus gleichzeitig auch noch die Hauptsicherung mit einer Strombelastung von oft maximal 30 Ampere. Wenn also 3 Geräte mit einem normalen Verbrauch von 10 Ampere eingeschaltet sind und jemand schaltet dann die Nachttischlampe dazu, wird es dunkel im ganzen Haus.
Also ist nichts mit viel täglich verwendete Geräte einschalten.
Vor allem wer keinen Nachttarif hat, in dem sonst nachts das aufladen vom Boiler stattfindet kann böse Überraschungen mit dunkel im Haus erleben wenn der Boiler am laden ist und ein ähnlich starker Verbraucher eingeschaltet wird.

Die EDF Rechnungen sind mit vorsicht zu interpretieren. Oft wird maximal nur 3 mal im Jahr tatsächlich der Zähler abgelesen. Die übrige Zeit schätzt die EDF einfach den Verbrauch und kassiert dabei manchmal mehr als tatsächlich verbraucht wurde.  Am Jahresende erfolgt eine Zählerablesung und dann relativiert sich kostenmäßig der Jahresverbrauch.

Da durch die Hauptsicherung mit meistens 30 Ampere maximal sind pro Sekunde nur 30 Ampere zu beziehen sind, beläuft sich der maximale Stromverbrauch pro Stunde auf wieviel Kw/h? Ich gehe diesbezüglich von dem in Privathaushalten in F meist üblichen Einphasen Stromnetz aus.
« Letzte Änderung: 01. Februar 2012, 23:27:24 von Toyotafan »
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Offline mcdandee

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Re: Stromzähler
« Antwort #6 am: 01. Februar 2012, 23:59:42 »
wohne auch in Grenznähe und bei mir liest die edf Quartalsweise ab.
Oft ist bei Häusern vor 1985, wenn nicht sogar noch jünger der FI nur fürs Bad installiert.
Der 16A Leitungsschutzschalter im Haus sollte auch ehr fallen als die Hauptsicherung, denn dafür ist er u.a da.
Auch die Auslöse-Charakteristiken wären zu berücksichtigen. Wenn bei einer 16A B Sicherung 18A fließen, kann über 1 Stunde vergehen, bis sich etwas tut.

Mit Sicherheit wäre es das beste einen Fachmann ran zu lassen, aber ich meine ein geziehlter Test ist immer noch besser als irgendwann mit herunter gelassener Hose dazustehen.

Offline -Helmut-

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Re: Stromzähler
« Antwort #7 am: 02. Februar 2012, 02:41:33 »
Versuche bitte mal zu unterscheiden zwischen einem Leitungsschutzschalter -mit anderen Worten einem 16 Ampere Sicherungsautomaten- und der Hauptsicherung.
Ein Leitungsschutzschalter sichert eine Stromleitung von vielen. Zum Beispiel hat der Stromkreis für die Küche einen 16 Ampere-sicherungsautomaten.
Einer fürs Wohnzimmer hat ebenfalls die typischen 16 Ampere für die Leitung abgesichert. undsoweiter.

Die Hauptsicherung, in Deutschland sagt man üblicherweise Panzersicherung dazu hat in den meisten Privathaushalten hier in Frankreich einen Auslösecharakter bei 30 Ampere.
Deswegen Hauptsicherung, weil diese vor allen anderen Leitungssicherungen schaltungstechnisch angeordnet ist.
Mit anderen Worten, wird in Stromkreisen -z.B. Küche, Hauswirtschaftsraum und eventuell einem weiteren Raum jeweils 12 Ampere gezogen, bleiben alle zugehörigen 16 Ampere Leitungsschutzschalter eingeschaltet weil die jeweilige Stromstärke unterhalb von 16 Ampere ist, aber der Summenstrom ist 3 mal 12 Ampere und somit größer als 30 Ampere.
Somit löst alleine die Hauptsicherung wegen Überschreitung deren maximal zulässigem Strom aus. Folglich ist dann das ganze Haus sprichwörtlich dunkel -ohne Strom-
weil die Hauptsicherung ausgelöst hat.

Richtig ist, einen Fachmann ran zu lassen. Der kennt die Zusammenhänge und elektrotechnischen Grundlagen.
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Offline The Bear Family

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Re: Stromzähler
« Antwort #8 am: 02. Februar 2012, 08:20:34 »
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch gehandhabt wird. Hier bei uns wird nur zweimal im Jahr tatsächlich abgelesen, dazwischen wird der Verbrauch geschätzt auf Grund des Verbrauches der letzten Jahre. Wir haben letztes Jahr sogar Geld zurück bekommen. Die Zwischenabrechnungen fallen meist etwas höher aus wie der tatsächliche Verbrauch.
Habt ihr mal den Zählerstand auf der Rechnung mit dem momentanen Zählerstand verglichen?
Ich bin damals auch beim Stromanbieter aufgelaufen und wollte Rabatz machen, aber nachdem sie mir das erklärt haben, war alles klar und ich denke, wir fahren nicht schlecht damit. Ich habe festgestellt, das im allgemeinen der Zählerstand beim Eintreffen der Rechnung in etwa dem entspricht, was zu fiktiven Ablesedatum etwa 14 Tage vorher angegeben ist.
Ich würde mich mal nicht zu sehr aufregen, das wird sich alles noch klären.

Offline -Helmut-

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Re: Stromzähler
« Antwort #9 am: 02. Februar 2012, 11:39:24 »
Wie ich sehe, wird nicht nur bei uns hier nur zwei mal oder drei mal im Jahr tatsächlich der Zähler abgelesen. Ansonsten wird geschätzt und mehr kassiert als tatsächlich verbraucht wurde.
Aufregen kann man sich darüber doch, denn diese Art mehr zu kassieren als nötig ist quasi sowas wie ein gut verzinster Kredit für die EDF. Zumal das ja nicht nur zwei Teilnehmer betrifft sondern Millionen.
Bedeutet also mal so gesehen bereits bei einer Mehreinnahme von 5 Euro pro privatem Teilnehmer und nur 1 Million Rechnungskunden einen positiven Kredit von 5 Millionen Euro zyklisch.

Ich weiß nicht wie es in Frankreich ist, aber voriges Jahr sah ich eine Nachricht wie es in der BRD mit den Stromkunden gemacht wird. Die supergroßen Stromkunden bekommen in der BRD den Strom zum Nulltarif.
Die anderen zahlen eine ganze Menge mehr. Privathaushalte zahlen im Verhältnis zu industiellen Abnehmern mindestens das doppelte. Wenn das kein Grund ist, sich zu ärgern, was dann.
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Offline WolfS

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Re: Stromzähler
« Antwort #10 am: 02. Februar 2012, 11:52:36 »
Leute, könnt ihr alle nicht lesen? Der TE hat keine Probleme mit auslösenden oder nicht auslösenden FI’s, Haupt- oder Nebensicherungen und auch nicht mit der Panzersicherung sondern mit 'unbekanntem’ Stromverbrauch!
@Chaosmaus
Um per Ferndiagnose überhaupt etwas sagen zu können, solltest du noch ein paar Fragen beantworten:
Bist du dir sicher, dass du zwischen dem 13.01. und dem 01.02. 700 kwh verbraucht hast? Hast du bei der Ablesung die Kommastellen beachtet?
In welchen Zeitraum ist denn der Verbrauch gegenüber welchem anderen Zeitraum um Faktor 3 gestiegen?
Habt ihr Elektroheizung? Wenn ja, wieviel m² werden beheizt? Altbau oder Neubau?
Btw – Sicher gibt es auch mal einen defekten Stromzähler. I.d.R. sind das aber mechanische Defekte, die bewirken, dass der Zähler weniger anzeigt. Wenn du hier im Forum keine befriedigende Antwort bekommst, such dir einen Elektriker, der eure Anlage überprüft.

Offline Chaosmaus

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Re: Stromzähler
« Antwort #11 am: 02. Februar 2012, 12:15:47 »
Ja ablesung ist korrekt!
Der Zeitraum in dem es gestiegen ist ist 3 Monate.
Keine Elektroheizung.

Offline Chaosmaus

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Re: Stromzähler
« Antwort #12 am: 02. Februar 2012, 12:17:41 »
HAus ist 1989.
Elektrik wurde letztes Jahr neu gemacht - also vor einem Jahr neu.

Da habt Ihr aber Recht - werde einen Profi rufen müssen.

LG

Offline WolfS

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Re: Stromzähler
« Antwort #13 am: 02. Februar 2012, 12:46:10 »
Elektrik wurde letztes Jahr neu gemacht - also vor einem Jahr neu.
Wenn nicht ein Verbraucher dran schuld ist, sollte das ja dann noch unter Garantie laufen.... Schreib mal die Ursache hier rein, wenn der 'Fall' geklärt ist.

Offline Chaosmaus

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Re: Stromzähler
« Antwort #14 am: 02. Februar 2012, 13:05:39 »

Entschuldigt die kurzen knappen Antworten - bin auf der Arbeit und es ist etwas Stress hier!

Ich freue mich aber über alle Antworten.