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Autor Thema: SEPA oder S€PA >> Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum  (Gelesen 2781 mal)

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Sven

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SEPA oder S€PA >> Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum
« am: 15. Dezember 2010, 22:23:21 »
Salut Forumsgemeinde,

hat mit dem sogenannten SEPA schon jemand Erfahrung in Frankreich gemacht, soll ja ab 01.11.2010 am "laufen" sein.

Heißt dass, dass z.B. EDF bei meinem deutschen Konto abbuchen kann, wenn ja kostenfrei für mich oder das Unternehmen bzw. beides?

Merci

Sven

Offline saphir99

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Re: SEPA oder S€PA >> Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum
« Antwort #1 am: 21. Dezember 2010, 11:37:38 »
Hallo Sven,

auf der Bundesbank Seite steht folgendes zu SEPA:

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SEPA (Single Euro Payments Area)

SEPA (Single Euro Payments Area) steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, in dem alle Zahlungen wie inländische Zahlungen behandelt werden. Seit dem Start von SEPA im Januar 2008 wird nicht mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen unterschieden. Nutzer von Zahlungsverkehrsdienstleistungen können mit SEPA bargeldlose Euro-Zahlungen von einem einzigen Konto innerhalb Europas vornehmen und hierbei einheitliche Zahlungsinstrumente (SEPA-Überweisung, SEPA-Lastschrift und SEPA-Kartenzahlungen) ebenso einfach, effizient und sicher nutzen wie die bisherigen Zahlungsinstrumente auf nationaler Ebene.

SEPA führt zur Verwirklichung eines einheitlichen Binnenmarktes im bargedlosen Zahlungsverkehr. Bisher war der europäische Zahlungsverkehrsmarkt stark fragmentiert. Jedes Land verfügte über eigene technische Standards, z.B. in Bezug auf die Kontonummern-Systematik oder das Datenformat für den Zahlungsaustausch. Auch die Zahlungsverfahren selbst waren in jedem Land unterschiedlich ausgestaltet, so bestehen z.B. deutliche Unterschiede zwischen dem deutschen und französischen Lastschriftverfahren. Mit SEPA werden nun einheitliche Verfahren und Standards implementiert, mit denen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen genau so effizient, kostengünstig und sicher abgewickelt werden können wie nationale Zahlungen. Die Abschottung der bisherigen nationalen Märkte wird zu Gunsten eines einheitlichen Zahlungsverkehrsmarktes aufgehoben und europaweiter Wettbewerb geschaffen. SEPA betrifft somit nicht nur den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, sondern soll zu einer vollständigen Integration der nationalen Zahlungsverkehrsmärkte führen.

Zur Steuerung der SEPA-Aktivitäten wurde im Jahr 2002 der Europäische Zahlungsverkehrsrat (European Payments Council; EPC) gegründet. Zu den rund 70 Mitgliedern zählen, neben den europäischen Bankenverbänden, vor allem nationale Bankenverbände und große Kreditinstitute. Der EPC entwickelt die gemeinsamen europäischen Regeln für SEPA-Überweisungen, SEPA-Lastschriften und SEPA-Kartenzahlungen. Auf nationaler Ebene ist der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) unter Mitwirkung der Deutschen Bundesbank in die Entwicklung von SEPA eingebunden. Die Deutsche Bundesbank und die übrigen Zentralbanken des Eurosystems fördern den SEPA-Gedanken und begleiten die Arbeiten des Kreditgewerbes aktiv im Rahmen ihrer politischen „Katalysator“-Funktion.

Der Weg zur Single Euro-Payment Area (SEPA)

SEPA Zeitstrahl

SEPA steht seit Januar 2008 jedem Kreditinstitut, Wirtschaftsunternehmen und  Verbraucher in allen Ländern der Europäischen Union (schwerpunktmäßig den Euroländern) sowie in Island, Lichtenstein, Norwegen, Monaco und der Schweiz zur Verfügung. Über 4400 Kreditinstitute bieten ihren Kunden bereits die SEPA-Überweisung an. Arbeitstäglich werden im Euroraum über 210 Millionen unbare Zahlungsverkehrstransaktionen getätigt. Davon entfallen über 90 % auf Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen und sind somit potentiell in SEPA durchführbar.

Das Eurosystem bewertet die Fortschritte hin zum einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsmarkt regelmäßig in seinen SEPA-Fortschrittsberichten. Der siebte SEPA-Fortschrittsbericht (derzeit nur in Englisch verfügbar) wurde im Oktober 2010 veröffentlicht.

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