Grenzgaenger Forum

Autor Thema: PKW-Maut in Deutschland  (Gelesen 10779 mal)

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Offline Duddits

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PKW-Maut in Deutschland
« am: 27. November 2013, 23:55:53 »
Hallo Leute,

Was haltet ihr von der gestern beschlossenen PKW-Maut für Ausländer in Deutschland?

Also ich fahre jeden Tag 100 km nur auf die Arbeit hin und zurück und bin auch sonst viel in
Deutschland unterwegs.

Frage mich wie das wird und was das kostet übers Jahr.

Viele Grüße

Frank

Offline Matthias#28

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #1 am: 28. November 2013, 11:19:35 »
Nun wenns mich auch trifft, bin ca. 30Tkm im Jahr in .de unterwegs, faellig war die schon lange.
Deutschland liegt mitten drin, und fast alle drumrum nehmen Maut.
Jahresvignetten, darauf laeuft es ja wahrscheinlich unteranderem raus (das .at Model 10Tage/Monat/Jahr ist wohl in Diskussion),
kosten in den Nachbarlaendern zwischen 33.- CH ueber ca 55.- Tschechien bis zu 82,70 in AT
(viele Laender haben streckenabhaengige Kosten z.B. .it und .fr)
Wenn man nun zugrundelegt, das .de eines der groessten Autobahnnetze hat, koennte ich mir "leider"
einen Preis von deutlich ueber 100 Euro schon vorstellen.
Leider koennte ich mir auch vorstellen, das so manche Bundesstrasse (4 spurig - ebenfalls wie in .at)
auch Mautpflichtig wird.

Ich bin auch schon gespannt.

P.S. Schon gehoert: Oestereich will nun alle Autobahnen ab Grenze Mautpflichtig machen.
freie Fahrt bis Kufstein Sued Ade - mist - durch Kufstein der Krampf schlechthin
gruss Matthias

Offline edgard

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #2 am: 29. November 2013, 14:02:38 »
Na, lass das doch erstmal durch sein. Beschließen können die viel, und wie ich die Amtsdeutschen kenne .. na ja, wie schon ein Kanzler aus der Pfalz meinte: Wichtig ist was hinten rauskommt!  :pfeif:  Wetten egal was da kommt - das wird von Brüssel wieder kassiert? :lach: :lach: :lach:

Mir war so als wäre das mit Kufstein schon seit ein paar Jahren.. Mir wurscht. Ich sch... eh´auf das Ösiland. :eijoo:
So gegen 1993 - es gab das EU-Kennzeichen schon - hat mir ein Ösi-Ar..hloch von Zöllner 50Mark abgenommen weil ich kein (zusätzliches) D-Schild drauf hatte! Ich hab ihm dann gesagt daß ich für die Wiedereinführung der Deutsch-Italienischen Grenze bin... :angel:
« Letzte Änderung: 29. November 2013, 14:06:58 von edgard »
Sapere Aude!

Offline jauno

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #3 am: 05. Juli 2014, 23:12:05 »
Die Maut ist beschlossen und wird wohl morgen vorgestellt.
Demnach wird sie auf allen Strassen Deutschlands fällig und in Form einer Vignette abgerechnet bzw. kontrolliert. D
Die Maut wird wohl hubraumbezogen und ökoadaptiert sein. Für Dieselautos z.B. wird man  9,50 Euro pro 100ccm zahlen, für einen 2l CDi also fast 200 Euro im Jahr. Saftig.
Das Thema betrifft uns Grenzgänger in besonderem Maße, da wir sie für alle unsere Fahrzeuge benötigen werden, auch für nur hin und wieder bewegte Mobile, wie Roller, Motorrad, Oldtimer etc.
Keine Frage. Auch Deutschland hat das Recht auf Maut, wie die meisten anderen Länder in Europa auch. Aber muss sie für jeden holprigen Feldweg gelten? Warum machen Dieselfahrzeuge die Straßen mehr kaputt als Benziner? Also ist es keine Straßenmaut mehr, sonder eine Ökotaxe. Einzigartig in Europa und der Welt und einzigartig impossible.
Wohl wird die Vignette streng fahrzeugbezogen sein das heißt, man bezahlt pauschal Maut für ein Fahrzeug, unabhängig von den damit zurückgelegten Kilometern auf deutschen Strassen. Dies ist eine imho nicht zulässige Vorgehensweise, da im höchsten Maße ungerecht. Besonders für uns Grenzgänger und diejenigen, die mehrere Fahrzeuge besitzen und diese abwechselnd nach D bewegen.
Österreich hat wohl schon Klage dagegen angekündigt. Ich sehe große Chancen, dass sie Erfolg haben wird.
Ich als Grenzgänger kann nur hoffen, dass die Maut so wie geplant nicht kommen wird.
Den Deutschen Fahrzeughaltern wird es wohl Concita sein, da dort alles mit der Steuer verrechnet wird.
Gruß
Norbert


« Letzte Änderung: 05. Juli 2014, 23:32:58 von jauno »
Naturalisé en 2017

Offline jauno

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #4 am: 19. Juni 2015, 23:05:20 »
Die PKW-Maut scheint ja vorerst auf Eis gelegt zu sein.
http://www.focus.de/politik/deutschland/verkehr-eu-kommission-gibt-entscheidung-ueber-pkw-maut-bekannt_id_4758503.html

Leider wird sie sicherlich irgendwie modifiziert kommen, schon angesichts der Macht Deutschlands in der EU.
Ich möchte aber nochmals kurz skizzieren und damit alle hier sensibilisieren, warum ich die Gebühr in dieser Form als ungerecht/diskriminierend für mich als Europäer und speziell als Grenzgänger zwischen D und F empfinde:

Ungerecht
Die Gebühr ist unabhängig von der tatsächlichen Nutzung. 1km oder 100000 km im Jahr. Jeder zahlt das gleiche. Gerecht wäre, jeder zahlt den gefahrenen km, so wie in Frankreich. Das wäre aber für Deutschland sehr aufwändig, da Mautstellen errichtet werden müssten, was mit Kosten einherginge. Also wählt man lieber den ungerechten aber profitableren Weg.

Unverhältnismäßig teuer

Für uns Grenzgänger, die deutsche Straßen aufgrund der beruflichen Erfordernisse täglich benutzen müssen, kommt ein Touristenvisum für 10 € nicht in Frage. Wir zahlen die Jahresgebühr von ca 100 €. Und die liegt weit über vergleichbaren Vignettenpreisen in Europa (AU, CH).

Ncht übertragbar
Nutzt man mehrere Fahrzeuge, die nicht gleichzeitig in Deutschland unterwegs sind, muss man trotzdem fahrzeuggebundene Gebühren zahlen, unabhängig davon, ob diese tatsächlich gleichzeitg deutsche Straßen nutzen oder nicht. Fährt ein Transporter aus Strasbourg heute Ware von Strasbourg nach Paris, zahlt er dort péage, gleichzeitig zahlt er auch Straßengebühr in D, obwohl er sie gar nicht nutzt. Dies ist besonders hinsichtlich des Wettbewerbs für franz. Unternehmen mit Fuhrparks relevant. Übertragbarkeit der Vignette oder ähnlichem ist ja ausgeschlossen. Grundsatz muss sein: wer nutzt, der zahlt, und zwar pro km.

Versteckte Ecotaxe

So wie bis dato geplant, ist die Jahresgebühr auch abhängig vom CO2-Austoß des Fahrzeugs. Das hat mit Straßenbenutzung nichts mehr zu tun, sondern stellt eine Umweltgebühr dar. Grenzgänger zw. F und D zahlen ihre Ecotaxe jedoch bereits in Frankreich bei der immatriculation. Doppelte Ecotaxe bedeutet Diskriminierung von EU-Bürgern, denn CO2 wird nicht in 2 Ländern gleichzeitig ausgestoßen.

Verrechnung mit Steuer
Wieso darf ein Deutscher die Gebühr mit der KFZ-Steuer verrechnen, ich in Frankreich jedoch nicht (OK, wir zahlen keine jährliche Steuer, dafür aber bei Zulassung des Fahrzeugs vergleichbare Gebühren - und da kann ich nichts verrechnen). Schließlich zahle ich in Frankreich ja auch doppelt: 1. péage für Straßennutzung und 2. ecotaxe+immatriculation als Steuer. Deutsche müssen nur 1x zahlen. Klarer Fall von Diskriminierung.

Fazit
Ich finde aus diesen Gründen das geplante Vorhaben als Diskriminierung bzw. Schlechterstellung von Ausländern.
Mich wird es persönlich treffen, da ich gewisse Gebühren doppelt bezahlen werde.
Ist imho mit den eropäischen Grundsätzen unvereinbar.
Mal sehen, was die Kommission entscheidet.
Beim status quo wäre ich bereit, obige Punkte einzuklagen.
Denkt jemand ähnlich und würde sich einer Klage anschließen?

Gruß
Norbert (Alsace jetzt ALCA)




« Letzte Änderung: 19. Juni 2015, 23:18:28 von jauno »
Naturalisé en 2017

Offline edgard

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #5 am: 20. Juni 2015, 07:30:02 »
Salü,  :winkerwinker:

selten so einen Dobrindt-freundlichen Schwachsinn gelesen wie diesen LOKUS-Artikel.

Nur mal ein Auszug:
"Das Gesetz sieht vor, dass Ausländer die nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Autos gestaffelte Abgabe nur auf Autobahnen zahlen, Inländer auch für Bundesstraßen."

In der Realität ist das völlig irrelevant....

Wenn eine Maut, dann Km- abhängig für alle Straßen.
Wer viel nutzt soll auch viel zahlen.

Letztendlich läuft es darauf hinaus das fernstraßennetz zu privatisieren - wie es auf einigen Autobahnabschnitten in D bereits geschehen ist. Was dabei harauskommt sehen wir in F wo die Fahrt von Strasbourg nach Paris mit PKW pro Strecke 38€ kostet...

Wir fahren daher über die N4 die über weite Strecken bereits autobahnähnlich ausgebaut ist.

A bientot,

Edgard
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banjo

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #6 am: 20. Juni 2015, 13:33:20 »
Dann dürft Ihr aber weder nach CH noch nach AT fahren, denn dort wird weder nach CO2-Austoss noch nach km berechnet...
Man muss die Kirche auch im Dorf lassen und ein System finden, dass einfach und durchblickbar ist. Wie soll bei den derzeitigen Vorschläge ein ausländischer Urlauber überhaupt verstehen, was er tun soll?

Es wäre so einfach:
Jahres/Monat/Wochenpickerl für BABs und alle Fahrzeuge und komplette Abschaffung der KFZ-Steuer. Einfaches System und kein Ärger mit der EU.

Offline edgard

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #7 am: 20. Juni 2015, 15:53:52 »
"Dann dürft Ihr aber weder nach CH noch nach AT fahren"

Tue ich auch nicht - aus mehreren Gründen. Ein Tunnel von hier bis hinter die Alpen wäre echt OK...  :pfeif:

Was ist das Problem einer km-abhängigen Maut? Wenn ich mir den TOLLCOLLECT-Schwachsinn ansehe....
Die Erfassung der gefahrenen Strecken ist in Zeiten von GPS null Problemo; die automatische Abfrage an den Grenzübergängen auch nicht!  :eijoo:

Jedes Pickerl/Vignette begünstigt nur die Vielfahrer - während z.B. die Besitzer mehrerer Fahrzeuge gekniffen sind - was soll daran irgendwie "gerecht" sein?
Und - ist die Frontscheibe hin - wird ein neues Pickerl (oder gleich mehrere) inkl der sog. "Umweltplakette" fällig - Toll, oder?
Sapere Aude!

banjo

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #8 am: 20. Juni 2015, 16:34:01 »
Ein europ. Pickerl wäre angebracht.

Es soll Kfz geben, die auch heute noch kein Navi und damit kein GPS haben. Wie kontrollierst Du für Dich die über GPS in Rechnung gestellten km? Was ist mit Vielfahrern im Stadtbereich?
Die jetzige Kfz-Steuer berücksichtigt die Fahrleistung auch nicht.

Die Mineralölsteuer bzw Ökosteuer würde die Fahrleistung egal wo berücksichtigen. Also: europaweit alle Kfz-Steuern und Pickerl abschaffen und nur über Kraftstoffabgaben besteuern. Hybrid und Elektrikarren aber auch, auch die nutzen die Strasseninfrastruktur. Deren derzeitige Begünstigungen aus Steueraufkommen ist IMHO ebenfalls nicht gerecht.

Offline edgard

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #9 am: 20. Juni 2015, 17:18:29 »
In den neueren Fahrzeugen gibt es ein fest installiertes System das im Notfall die Position des Fahrzeugs sendet.
Also - kein Problem.
Und WO die Fahrzeuge fahren ist auch irrelevant - Straße ist Straße und muß irgendwann instandgesetzt werden. Da aber GPS selbstverständlich metergenau Straßen erkennen kann (Dein Navi sagt es Dir - samt der dort geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung) - auch das geht.
Mineralölsteuer - schön und gut! Das eine Auto braucht 10l, das andere nur 5l - bei gleicher Straßennutzung. Und E-Fahrzeuge? Etwas unlogisch....

Die derzeitige Steuerbegünstigung (oder Schlechterstellung von DieselKfz in D) ist ein (allerdings ziemlich niedriger) Kaufanreiz für "Umsteiger" - politisch mehr oder weniger gewollt.
Ich wäre jedenfalls für "mehr", insbesondere bei der Brennstoffzelle; die Batterie ist eine Sackgasse.

Sapere Aude!

banjo

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #10 am: 20. Juni 2015, 17:32:53 »
die Maut soll doch auch für ältere Fzg ohne "Notfall-GPS" gelten, aus "Gerechtigkeitsgründen", oder? Nachrüstzwang? Wer zahlts, wer kontrollierts?
Das Notfall-GPS sendet im *Moment des Notfalls*, es zeichnet nicht auf. Es ist als zur Berechnung der zu zahlenden Strecke nicht geeignet. Eine dauernde Aufzeichnung aus Abrechnungsgründen wäre datenschutzrechtlich sicher schwierig umzusetzen.

Du hättest über die Kraftstoffsteuer neben der Straßennutzung über den Verbrauch auch eine "Umweltbelastungssteuer" mit drin. Das wäre im Sinne der Politik und ist ja jetzt schon erklärtes politisches Ziel. Die Erfassung der E-Autos darüber wäre in der Tat schwierig, insb. wenn deren Strom aus Kohle-/Atomkraftwerken kommt  =D
Deshalb: keep it simple - Euro-Pickerl oder Euro-KFZ-Steuer. Alleingänge einzelner Mitglieder - egal welche und was - werden nie zufriedenstellend funktionieren. NIcht-EU-Mitglieder: pauschal-Pickerl.

Offline spirou

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #11 am: 21. Juni 2015, 08:01:33 »
Hallo,

da gibt es aber wieder Erbsenzähler und "ungerecht" behandelte unter uns, wegen so einer Lapalie.
ich hab mal geschaut, für einen Kleinwagen mit Euro6 zahlt man nicht mal 30€ im Jahr und die Höchstgrenze für die größten Dreckschleudern liegt bei €130 /Jahr.
Und für Ausländer gilt die Vignettenpflicht nur auf Autobahnen. Also Landstraße fahren wie in F, ist doch kein Problem.
In Weissenburg, lieber Jauno gibt es doch weit und breit sowieso keine Autobahn, du kannst wie bisher in alle Pfälzer "Metropolen" auf den Bauernpfaden dahincruisen ohne dich über die Maut zu ärgern.
Und von wegen Höhe der Maut: einmal Str.-Paris und zurück kostet für alle PKW € 70 hin und zurück. Da sind doch die ca. € 70-80/ Jahr für einen normalen PKW geschenkt.
Und von wegen Benachteiligung von Ausländern: Ist es keine  Ausländerbenachteiligung, wenn ein franz. Berufspendler bis zu 25% Rabatt auf die Autobahnmaut bekommt oder die Osttiroler 60% Rabatt auf den Felbertauernpaß, nur weil sie von Ihrem "Mutterland" abgeschnitten sind?

Also cool bleiben und die Kirche im Dorf lassen.

Grüße

Offline jemaa

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Re: PKW-Maut in Deutschland
« Antwort #12 am: 24. Oktober 2015, 21:15:10 »
nervt einfach nur diese Mauten!!