Salut,
interessante Diskussion, finde ich zumindest.
Wer von Euch allen kennt sich mit Schwaben und Badenern aus? Oder Badener und Pfälzer? Oder Bayern und Franken? Oder Wessis und Ossis? Da gibt es doch heute noch, 18 Jahre nach dem Mauerfall noch immer geistige Schranken (oder eher "Beschränkungen", je nach Sichtweise).
Der Mensch ist einfach gestrickt - also muss er sich die Dinge einfach auslegen, um sie zu kapieren. Deswegen ist "der Deutsche" halt "der Deutsche". Passt doch - war ja schliesslich auch keine Wertung drin. Die meisten elsässischen Familien hatten eine deutsche Periode, so vor rund 100 Jahren... Somit könnte der Ausdruck "der Deutsche" als ein eher positives Feedback ausgelegt werden, nämlich "wir sind uns ziemlich ähnlich".
Meine Erfahrung zeigt, dass hier im Elsass die Menschen genauso reagieren wie überall, nämlich: wie man in den Wald ruft kommt es zurück. Bin ich freundlich und bemühe mich um Kontakte und Integration, dann wird das in den meisten Fällen auch was.
Zum Friseur gehe ich dahin, wo ich gut bedient werde (und natürlich isst der Bauer nur, was er kennt, also bleibt der Bauer bei seinem Friseur, sofern möglich). Und la Banette kauf ich natürlich beim besten Bäcker, um die Ecke... Fisch, Käse, Merguez usw. sowieso in F. Steuern zahle ich auch gerne da, wo ich gut bedient werde (also in F), Auto kaufe ich dafür aber ein Deutsches. Ein bisschen Deutsch muss schliesslich sein :-)
Ich stelle mal folgende Fragen in den Raum und bin auf Eure Antworten sehr gespannt:
Sind wir als Grenzgänger nicht der Prototyp des zukünftigen Europäers? Oder vielleicht das Aushängeschild für Europa und somit der Massstab für den Rest?
Bonne soirée a tous,
Ricky