Um aus eigener Erfahrung zu sprechen:
Um als deutscher Grenzgänger im "richtigen Frankreich" leben und arbeiten zu können/wollen, muss man vor allen anderen Dingen natürlich des Französischen mächtig sein (das sind aber natürlich alle deutschen Grenzgänger

) und einen wesentlich niedrigeren Bruttolohn akzeptieren. In der Regel heißt das, dass man man eine Familie mit Kindern nur ernähren kann, wenn man zu zweit arbeitet, es sei denn man ist Arzt, Rechtsanwalt oder noch mehr.
Auch fallen dann die Vorteile flach, die man so als Grenzgänger in der Nähe Deutschlands hat. Dazu muß ich ja nichts weiter sagen.
Weiterhin wird man z. B. in der Sous-Préfecture oder dem hôtel d'impôts in Béziers keinerlei Auskünfte auf Deutsch geben oder irgendwelche Formulare auf Deutsch akzeptieren.
Auch die Lehrerin in der Schule spricht nur midi accent, nicht aber alsacien. Gleiches gilt für den garagist, die Kassiererin im Supermarkt, den Hausarzt und alle anderen um einem herum.
Ergo: Grenzgänger sein heißt noch lange nicht in Frankreich zu leben, sondern nur den kleinen Zeh in Frankreich, aber den Rest des Körpers in Deutschland zu haben.
Als Grenzgänger ins "wirkliche Frankreich" umzusiedeln, das muß man sich vorher gut überlegen - sprachlich, finanziell und kulturell.