Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Stimmungsmache ........  (Gelesen 12559 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline jauno

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 175
  • francophil depuis 1959
    • Profil anzeigen
Re: Stimmungsmache ........
« Antwort #15 am: 24. Mai 2013, 22:29:54 »
Was hat das mit uns frontaliers zu tun? Ich lebe in Frankreich, habe meinen Internetzugang hier und hier gelten französiche Gesetze z. B. HADOPI, nicht aber was ein deutscher Bundestag beschließt.
« Letzte Änderung: 24. Mai 2013, 22:32:43 von jauno »
Naturalisé en 2017

Offline -Helmut-

  • Forenheld
  • *****
  • Beiträge: 736
    • Profil anzeigen
Re: Stimmungsmache ........
« Antwort #16 am: 25. Mai 2013, 10:20:55 »
Aha, Jauno lebt in Frankreich und ist völlig frei von Gesetzen die in D beschlossen und verabschiedet werden.
Okay das stimmt soweit, aber wie lange noch?
Zwar werden deutsche Gesetze nicht sofort in Frankreich wirksam werden. Wird aber nur eine Frage von Zeit sein, bis es nicht nur in
Frankreich üblich wird, sondern in ganz Europa.
Wir leben in der europäischen Union. Das bedingt Regelwerke für alle europäische Staaten.

Übrigens, wieso kannst du als Frontaliers manches deutsche Gesetz aushebeln wenn du doch garnicht in D lebst?
Und wie sieht es bezüglich Mitbestimmung in Frankreich für dich bzw die Frontaliers aus?
Genau genommen bist du, sind wir staatenlose Bürger. Genauer betrachtet haben wir den Status eines Besuchers im Land.
Trotzdem gelten die entsprechenden Gesetze bei jedem Besuch.

Besuchen tun sich auch gewisse Leute die in den jeweiligen Ländern die Gesetze vorbereiten. Vergessen, übersehen?
Wieviele Gesetze oder Regelwerke wirken hier schon, die ihren Ursprung in Amerika haben? Mit welchem Gepäckinhalt,
Reiseproviant darfst du fliegen? Meinst du die Staatsoberhäupter treffen sich mit Gefolge nur zum Kaffeklatsch oder um Wirt-
schaftsbeschlüsse abwickeln zu können?

Übrigens, die jeweilige Polizei muss an der Grenze nicht stehen bleiben, kann über die Grenze hinaus verfolgen, festnehmen und der Landespolizei übergeben. War vorher anders. Ich erlebte deutsche Polizei hinter Grenzübergang auf franz. Seite und umgekehrt.
Die übten da schon vor Jahren. Und die deutsche Polizei schulte die französische in Sachen Drogentests.

Vieles ist nur eine Frage von Zeit. Wir leben in Europa. Nationale Regeln werden nach und nach angepasst.

Außerdem, du, wir sind gebürtige Deutsche. Gewisse Interessenvertreter interessiert nicht wo du lebst, sondern wie man den größten
Nutzwert aus dir, aus uns erzielen kann. Vereinfacht gesagt. Dem deutschen Finanzamt wäre z.B. völlig egal wo du wohnst, gäbe es da nicht gewisse Interessen des Landes in dem du wohnst.

Übrigens, wenn du in Rente bist, kannst du ruhig in F wohnen, dann zählt das Finanzamt in D wieder für dich!
Dann kannst du dich wieder freuen, denn die hier oft gestellte Frage nach zweitem Wohnsitz ist irrrelevant fürs Finanzamt.

Wenn du mal genauer hinschaust erkennst du problemlos welche Regeln wann gelten, welche fast überall gelten usw.
« Letzte Änderung: 25. Mai 2013, 10:32:24 von Toyotafan »
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)

Offline jauno

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 175
  • francophil depuis 1959
    • Profil anzeigen
Re: Stimmungsmache ........
« Antwort #17 am: 25. Mai 2013, 11:50:47 »
Hallo Toyotafan,
in gewissen Dingen gebe ich dir sicherlich Recht.
Das mit dem Besucherstatus stimmt allerdings nicht. Wir Grenzgänger sind ausländische Bürger, die hier Steuern zahlen wie jeder Franzose und die gleichen Rechte genießen, bis auf die französischen Staatsbürgerrechte. Auch kommunales Wahlrecht besitzen wir ab einer gewissen Zeit, was ein Besucher nicht hat.
Was das Internet betrifft, so gilt hier definitiv französisches Recht.
Natürlich werden Getzte in Europa mehr und mehr harmonisiert, aber das muss ja nicht unbedingt von Nachteil sein.
Außerdem: ich wohne nicht in Frankreich, weil ich Steuern sparen will, das ist höchstens im Moment ein schöner Nebeneffekt.   :zwinkern:
Naturalisé en 2017