Bilinguale Klassen ecole maternelle

[gliglaglugg]

Hallo,

mir ist hier schon einmal ganz viel mit Rat geholfen wurden. Jetzt suche ich erneut euren Rat und Erfahrungen.

Unser Sohn kommt jetzt im September in die ecole maternelle. Wir sind ein deutsch-französisches Paar und sprechen zu hause frz., ich spreche aber mit dem Sohn deutsch. Viel mehr Kontakt mit der deutschen Sprache hat mein Sohn nicht (ab und zu sehen wir deutsche Freunde, die Großeltern wohnen zu weit weg). Momentan fängt er an beide Sprachen zu sprechen. Wir wollten ihn gern in den bilingualen Zweig einschulen, der bei uns im Ort angeboten wird.
Vor kurzem war die Infoveranstaltung dazu und ich war etwas überrascht, dass die Lehrer keine Muttersprachler sind. Mehrheitlich gehen in diese Klassen Kinder die kein deutsch zu Hause sprechen.
Ich bin jetzt etwas hin- und hergerissen. Einerseits wünsche ich mir, dass der kleine Mann auch in der Schule intensiven Kontakt mit der Sprache deutsch hat und eigentlich soll er sie wie ein Muttersprachler lernen. Andererseits habe ich Bedenken, ob diese bilingualen Klassen das richtige für unsere Situation sind (er spricht die Sprache ja schon, ich möchte nicht, dass er einen Akzent bekommt, …)
Ich habe gesehen, dass es in Haguenau diese ABCM-Schule gibt. Andererseits will ich so einen Steppke eigentlich hier im Ort seinen Freundeskreis aufbauen lassen und keine ewig langen Schulwege (30 min in unserem Fall) zumuten...

War jemand hier schon in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr euch entschieden ?

[Nutellalein]

Hallo gliglaglugg,

unser Sohn geht nun im 3. Jahr in die Ecole Maternelle, allerdings ohne bilingualen Zweig.
Wir sprechen mit ihm nur Deutsch zu Hause, haben den Schritt aber nie bereut, ihn in die franz. Krippe und Vorschule zu schicken.
Einen Akzent hat er nicht bekommen. Weder im Deutschen noch im Französischen. Aber sicher ist da jedes Kind anders. Ich kann hier aus meiner Erfahrung sprechen.
Lt. dem Direktor unserer jetzigen Maternelle wurde angekündigt, daß ab dem Schuljahr 2015/2016 der bilinguale Zweig eingeführt wird. Allerdings war das mehr "Tamtam", als dahintersteckt. Das Ergebnis ist nämlich, daß es 2 Wochenstunden "Deutsch" gibt, nur in Sprache. Keine Schrift, keine Grammatik, da die Schule nicht über das benötigte geschulte Personal verfügt.
Daher kann man das meiner Meinung auch sein lassen. Wenn, dann richtig.
Wir möchten unseren Sohn ab September 2015 in eine bilinguale Grundschule in Deutschland gehen lassen. Dort wird Französisch von Muttersprachlern unterrichtet, in verschiedenen Fächern (z.B. Sachkunde und Bildende Kunst usw.).

LG

Nutellalein

[gliglaglugg]

Danke für deinen Beitrag.
Hier sind es wohl wirklich bilinguale Klassen (die Zeiten werden hälftig aufgeteilt), aber deutsch wird halt als Fremdsprache gelehrt.
Ach ich weiß auch nicht, vll. fangen wir auch erstmal so an und wechseln evtl später, falls das deutsch zu arg leidet.

[kembser]

Hallo giliglaglugg,

Wir waren in der gleichen Situation: Ich rede mit meinem Sohn deutsch, meine Frau französisch. Bilingual hätte es nur im Nachbarort gegeben, also haben wir uns für die monolinguale Maternelle bei uns im Ort entschieden. Wir fanden es viel wichtiger, dass die Freunde im Ort wohnen.

Mittlerweile geht unser Kleiner in die CE1 (2. Klasse). Und er kann praktisch perfekt deutsch - wenn er will. Auch seine deutschen Großeltern wohnen 300 km entfernt, aber wenn er dort ist und sprechen muss, dann kann er es! Und es ist tatsächlich so: In die bilingualen Klassen gehen hauptsächlich Kinder, die zu Hause kein Deutsch sprechen! Dementsprechend wenig lernen sie auch. Unser Sohn würde sich da zu Tode langweilen.

Viele Grüße,
der Kembser

[gliglaglugg]

Ja, die Befürchtung mit der Langweile habe ich auch. Andererseits hätte ich gern, dass er mehr deutschen Input als nur durch mich hat.

Obwohl später ja auch wohl Mathematik und noch ein paar andere Sachen auf deutsch gelehrt werden, da wird er sich dann hoffentlich nicht mehr langweilen ;-)

Schwierig ist das alles.

[Dragonvamp]

Mein Sohn hat auch nur deutsch zu Hause.
Mittlerweile zwar zwei Stunden die Woche Deutsch in der Schule, aber da wird derzeit nicht mehr gemacht als Farben lernen, sowie die Zahlen etc auf Deutsch.
Er war hier auf der normalen école maternelle uns geht derzeit in die cp.
Sein Deutsch ist trotzdem perfekter als sein französisch.
Seine ganze Familie lebt an der Nordsee und wirklich oft sieht er sie nicht.
Wenns nachher um Grammatik und Co geht, dann werde ich ihm halt einen Teil beibringen müssen.
Ich mache es bei meiner Tochter genauso.
Mein Freund hat seinen Sohn mit 8 Jahren hier eingeschult. Auch er spricht schon gut französisch.
Und wie gesagt, Deutsch wird nur daheim gesprochen.
Akzent hat keiner von beiden.