Grenzgaenger Forum

Umfrage

Werden viele Deutsche/Schweizer aufgrund der Corona Krise Frankreich verstärkt verlassen?

Ja
4 (14.8%)
Eher ja
2 (7.4%)
Eher nein
8 (29.6%)
nein
13 (48.1%)

Stimmen insgesamt: 26

Autor Thema: Werden Deutsche/Schweizer Frankreich wegen der Corona Krise verlassen?  (Gelesen 9859 mal)

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Offline Frontalier_CH

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Wegen der Corona Krise kam es zu starken Einschränkungen in Frankreich, wovon auch viele Deutsche/Schweizer betroffen sind. Besonders stark betroffen, kann ich mir vorstellen, sind die, die noch kein oder nur wenig Französisch sprechen. Könnte die Corona Krise dafür sorgen, dass viele Deutsche im Elsass wieder zurück nach Deutschland gehen werden? wird das Interesse vieler Deutscher oder auch Schweizer, sich im Elsass niederzulassen aufgrund der Corona Krise vielleicht stark zurück gehen? habt ihr persönlich schon mal mit dem Gedanken gespielt, Frankreich zu verlassen? besonders während der Krise? kennt ihr welche in eurem Umfeld die mit dem Gedanken spielen oder sogar konkrete Pläne haben?

Wovor ich persönlich am Meisten Angst habe, sind die Folgen der Corona Krise. Eine wirtschaftliche Krise die den Nationalismus in Europa befördern oder die sogar im schlimmsten Fall zu starken Unruhen führen kann.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2020, 22:26:57 von Frontalier_CH »

Offline Ralph

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Also wir sind seit 20 Jahren hier und fühlten uns auch die letzten 2 Monate hier gut aufgehoben.
Die Einschränkungen waren in Ordnung und erforderlich.
Seit 7 Wochen war ich nicht mehr in Deutschland (67 km von der Grenze entfernt) da ich mich an die Regeln gehalten habe.
Man verhungert hier nicht - die Einkäufe sind halt teurer.
Sonst haben wir eh alles hier (Ärzte, Kontakte, etc.).
Beim Hundefutter hatten wir große Probleme aber dank DHL und UPS konnten wir das auch lösen - kostet halt etwas mehr.
Am meisten mußte unser Hund „leiden“ da er nicht in den gewohnten Gebieten Gassi gehen konnte. Und der Wald vor der Haustür wurde vom ganzen Dorf benutzt.
Für uns ist Corona sicher kein Grund hier wieder wegzugehen.
Was mich sehr ärgert ist das man sich keine Masken nach F schicken lassen kann.
Ein prognostizierter Rückgang der Wirtschaft von 6-10 % ist nicht das Ende der Welt - auch wenn die Wortwahl der Medien das suggerieren will (die schlimmste Rezession seit Kriegsende....klar es ging ja auch immer bergauf). Grenzenloses Wachstum ist eh eine Mär.....
Für 2021 werden schon wieder 5-6 % plus erwartet.
Die Einzigen die darunter wirklich leiden werden sind die die jetzt schon zu den Ärmsten auf dieser Welt zählen. Und das interessiert in Zukunft genausowenig Menschen wie vorher.
Keine Panik....alles wird gut.

Eigentlich versteh ich die Frage hier sowieso nicht.
Das Virus ist doch überall - wohin soll ich also gehen ??
Und dank unserer "Ossis" regieren in D auch schon die Rechten mit -  da ist es egal wo man lebt.
Also was soll ich in Deutschland ??
« Letzte Änderung: 04. Mai 2020, 15:18:47 von Ralph »
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline moni

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Man macht sich schon seine Gedanken, wenn die Grenze zu ist. Genauso wie Ralph war ich seit 7 Wochen nicht in Deutschland, obwohl ich problemlos hätte rüberfahren können. Aber da ich vom Homeoffice arbeiten kann, wollte ich dazu beitragen, die Kontakte niedrig zu halten und nicht noch für ein weiteres Auto im Grenzstau sorgen. So wie Ralph mit dem Hundefutter hatten wir Probleme mit Katzenfutter (in Frankreich unsäglich teuer) und ... da 3 Hauskatzen: mit Katzenstreu  :).
Lieferungen in Frankreich dauern - gefühlt - Ewigkeiten und wir wurden teilweise nicht mehr beliefert, z.B. GLS, die alle Aktivitäten in Bas Rhin eingestellt hatten.
Aber all das ist lösbar.
Im Prinzip glaube ich, kommt man mit so einer "Zwangspause" des Grenzübertritts sogar noch mehr in Frankreich an. Plötzlich liest man mehr Nachrichten auf Französisch, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Man schaut sogar mal eine Rede eines Politikers auf Französisch im Fernsehen an.

Nachdenklich geworden bin ich beim Gesundheitssystem. Corona hat mir gezeigt, dass es größere Unterschiede gibt als ich dachte. Bislang dachte ich, das eine ist auf der Seite, das andere auf der anderen Seite besser. Aber die Ausstattung der Krankenhäuser scheint in D ja doch signifikant besser zu sein. Für einen elektiven Eingriff werde ich mir ja auch zukünftig aussuchen können, in welches Land ich gehe (wenn die KV mitspielt), nur halt jetzt während der Pandemie nicht. Aber wenn mich mal der Sanka zuhause abholen muss, dann geht es eben ins französische Krankenhaus und nicht ins deutsche. Das war natürlich vor Corona auch nicht anders, aber ich habe jetzt erst angefangen, darüber so wirklich nachzudenken.
Ist das nun ein Grund, einen Umzug zurück nach D zu erwägen? Nein, für uns nicht.
Zersplittert die EU (was ich nicht glaube) und kocht jeder wieder sein eigenes Süppchen bei geschlossenen Grenzen, da müsste ich dann nochmal nachdenken.
Kommt jemand wie Le Pen an die Macht, dann hätte ich keine Lust, in F zu bleiben. Aber die Frage wäre, wer dann in D an der Macht ist. Aber das steht ja derzeit auch nicht zur Debatte.

Allerdings sollte ich dazusagen, dass ich selbstständig in D bin, also nie auf einen Job in F angewiesen sein werde und auch alt genug, damit sich das nicht mehr ändern wird in meinem Berufsleben. Wenn es also die französische Wirtschaft mehr trifft als die deutsche, wird mich das nicht sehr stark treffen.

Habt Ihr die Zahlen gesehen? Seit 2 Tage sehr geringe Neuinfektionen in Frankreich. Das ist doch erfreulich!!

Samstägliche Grüße
moni

Offline lilliputania

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Die letzten Wochen waren hart, aber machbar.
Und wir sollten uns darauf einstellen,  dass es den nächsten shutdown spätestens im November wieder geben wird.  Aufgrund der Krise nochmal zurück nach Deutschland zu gehen kommt für mich nicht in Frage.  Dafür fühle ich mich zu wohl in Frankreich.
Ich finde es halt schade,  dass das Verhältnis zwischen Deutschen und Franzosen etwas geglitten hat in den letzten Wochen. Anfeindungen, Beschimpfungen und Mobbing gegenüber Franzosen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten und deshalb in Deutschland ihre Einkäufe auch erledigt haben,  sind nicht in Ordnung.  Aber da kann man sehen,  was Einschränkungen und Angst bei manchen Menschen auslöst.  Und das gibt mir eher zu denken, wie sich sowas entwickelt, wenn noch mehr Panik ausbricht.

Offline Samycaramel

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Ich kann dem nur beipflichten.

Klar ist/war dies eine beklemmende Situation mit den geschlossenen Grenzen.

Ich persönlich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass alle europäischen Staatschefs eine gemeinsame Ansprache gehalten hätten, in der sich für eine gemeinsame und abgestimmte temporäre Grenzschliessung geeinigt wurde. Diese notwendig für die aktuelle Situation sei und keinesfalls zur Teilung und Anfeindungen innerhalb Europas führen sollte. Mir fehlte das „gemeinsame“ - „ein Team“.
Das oben, hätte zwar nicht die herrschenden Maßnahmen verändert, jedoch aber zu einem ganz anderen „Geschmäckle“ und Miteinander beigetragen.

Und seht es doch positiv, da ein grenzüberschreitender Tourismus nicht vor 2021 zu erwarten ist, können wir uns doch darüber freuen, wenn in FR der inländische Tourismus wieder eröffnet wird.
Ich sage nur Mittelmeer, Karibik, pazifischer und indischer Ozean:)

Offline Nase

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Hallo zusammen,
wir leben ja erst seit ca. 2,5 Jahren im Elsass und ich gebe zu, dass unser Französisch immer noch als miserabel bis hin zu nicht vorhanden ist. Wir leben nur 7 km von der deutschen Grenze weg. Hier im Ort gibt es kein Sprachproblem. Ich habe in der ganzen Zeit genau 1 Person hier getroffen, die kein Deutsch versteht. Dennoch Asche über mein Haupt.
Die eigentliche Frage hier geht ja rund um den Verbleib in „F“ bzw. schreckt die momentane Situation ab.
Nein, wir haben noch nicht darüber nachgedacht nach „D“ zurück zu gehen. Würden wir aber heute vor dieser Entscheidung stehen gäbe es schon Gründe es nicht mehr zu tun. Ich sehe den europäischen Gedanken nämlich zumindest bröckeln, wenn es ihn, so wie ich ihn verstehe überhaupt je gab.
Europa begann einmal mit der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft). Diese sollte Europa zu einer Wirtschaftsmacht machen, die im globalen Wettstreit der „Großmächte“ mithalten kann. Über diese Wirtschaftsgemeinschaft sollte sich der Wohlstand aller Europäer festigen bzw. verbessern. Das hat aus heutiger Sicht wohl auch funktioniert, aber Europa sollte ja auch eine Vereinigung der Völker bewirken und heute sieht man, dass man von einer Völkervereinigung eben nur dann spricht, wenn die Wirtschaft funktioniert. Wir haben heute sicher die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg und was ich in den letzten Wochen so gelesen habe bzw. auch an Reaktionen der Regierungen gesehen habe, stehen sofort nationale Gedanken wieder im Vordergrund. Das Ganze bis dahin, dass binnen weniger Wochen es tatsächlich wieder zu Anfeindungen zw. Deutschen und Franzosen kommt, wo wir doch eigentlich alle Europäer sind.
In Europa wurden Fehler gemacht. Denke ich an die Finanzkrise Griechenlands und Italien hat man immer versucht zu erzwingen, dass Griechen/Italiener wie Deutsche, oder Franzosen zu denken haben und dabei übersehen, dass wohl ein z.B. Däne nie denken wird wie ein Grieche… Vielleicht wäre es besser das heute weiter als "Wirtschftsgemeinschaft" zu bezeichnen...
Auf der ganzen Welt sehen wir, dass Die Nationalisten auch dem Vormarsch sind. Paradebeispiel dafür ist Donald Duck in den USA…
Dann geht Europa, leider allen voran Deutschland, her und schließt die Grenzen! Für mich weiter ein völliges Unding. Das Virus wird am Schlagbaum nicht halt machen und das ist Wasser auf die Mühlen der Nationalisten. Das hat sicher, um auf unsere Region zurückzukommen, nicht dafür gesorgt, dass Deutsche beliebter geworden sind. Deshalb kann ich nicht definitiv sagen, ob nicht der Tag kommt an dem ich nach Deutschland zurück gehe.
Die Maßnahmen in „F“ sind streng. Ich gebe aber ehrlich zu, dass wir aufgrund der Tatsache, dass einer von uns täglich nach „D“ zur Arbeit muss und dort seit einiger Zeit (RP) auch wieder einkaufen darf gut zurechtkommen. Wir lassen uns sehr viele Dinge an eine Packstation liefern, weil wir teilweise für unseren Zoo (3 Hunde, 3 Katzen) Spezialfutter benötigen, ansonsten kann man in „F“ ja auch einkaufen, was wir in letzter Zeit ganz bewusst auch vermehrt tun.
Ich kann nur hoffen, dass die Grenzen schnellstmöglich wieder fallen und damit auch hier die Diskussionen aufhören warum Firmen in „D“ wieder öffnen, aber teilweise die elsässischen Arbeitnehmer weiter daheimbleiben sollen. Obwohl ich den Eindruck habe, dass Elsässer das deutlich lockerer sehen als Deutsche, war das der einzige Umstand auf den mich die Leute hier angesprochen haben und darüber auch etwas „nachdenklich“ wurden.

Bleibt gesund!

Offline Frontalier_CH

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Mir persönlich geht es nicht mal um die Grenzschliessungen, welche ich sogar als Selberbetroffener, temporär befürworte. Es geht mir um viel grundsätzlichere Dinge in Frankreich. Reformstau, Staatsdefizit selbst in guten Zeiten, dringende Reformen die weggestreikt und blockiert werden. Wenn schon in guten Zeiten kleine Reförmchen kaum umsetzbar sind, was wird dann erst in einer Wirtschaftskrise passieren, die wohl kommen wird? Wenn wir bürgerkriegsartige Zustände in Paris erleben (Gilet jaunes), wegen ein paar kleinen Mini-Reformen, die auch noch zurück genommen wurden, was wird passieren, wenn der Staat wirklich am Rande einer Pleite ist? leider haben es dann die Populisten sehr einfach zu gewinnen. Wer weiss, welche Rechte man dann als Ausländer in Frankreich noch hat. Das sind grosse Ängste, die ich persönlich habe.  Französisch spreche ich selbst sehr gut, habe hier Freunde gefunden, bin Hauseigentümer und in einem Verein aktiv. In meinem direkten Umfeld gefällt es mir sehr gut und ich möchte hier bleiben. Für mich war alles hier mein persönliches Paradies auf Erden. Nur die Gesamtsituation in Frankreich macht mir immer mehr Sorgen. Aktuell bin ich dabei mich in Frankreich einbürgern zu lassen, damit ich wieder ruhiger schlafen kann. Aber wenn meine Einbürgerung abgelehnt werden sollte, verkaufe ich alles und verlasse das Land. Ich möchte nicht Ausländer in einem Land sein, in dem vielleicht bald Rechtsextreme regieren.

Offline Nase

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Wie ich schon sagte,

schon vor der Corona-Krise haben weltweit die Populisten und Nationalisten "Oberwasser" bekommen. Das innereuropäische Verhalten der Regierungen befeuert meiner Meinung nach das speziell in Europa noch und wenn in "F" der "Rechtsruck" sogar in der regierung Einzug hält, werden die Karten neu gemischt.
Ich teile ansonsten die Meinung, dass das was in "F" passiert, selbst kleine, auch für mich notwendige Reformen werden mit aller Macht des Volkes bekämpft, nicht gut ist für dieses Land.
Wenn "das Schlimmste" denkbare Szenario eintrifft werden die Karten neu gemischt. Dann werden Einige das Land wieder verlassen.

Offline Zaren

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Hallo,

wieso sollten wir zurück gehen wollen? Mittlerweile geniesst man wieder viele Annehmlichkeiten. Da ich in Deutlschland arbeite, bzw. in die Pfalz muss, darf ich auf dem Heimweg in der Pfalz einkaufen. Also alles gut! Sicher sind die Einschränkungen in Frankreich derb, aber die gelten wenigstens in ganz Frankreich und nicht dieser Flickenteppich wie in Deutschland. Wobei man das auch von den Autobahnen her kennt :)
@Ralph wenn du Masken brauchst, dann sag doch was!

Grüßele

Offline Nase

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Hallo,

wieso sollten wir zurück gehen wollen? Mittlerweile geniesst man wieder viele Annehmlichkeiten. Da ich in Deutlschland arbeite, bzw. in die Pfalz muss, darf ich auf dem Heimweg in der Pfalz einkaufen. Also alles gut! Sicher sind die Einschränkungen in Frankreich derb, aber die gelten wenigstens in ganz Frankreich und nicht dieser Flickenteppich wie in Deutschland. Wobei man das auch von den Autobahnen her kennt :)
@Ralph wenn du Masken brauchst, dann sag doch was!

Grüßele

Meine Ausage war nicht auf die Corona-Situation bezgen sondern eher auf eine dadurch eventuell beschleunigte, negative Entwicklung in "F" (Rechtsruck s. auch Frontalier_CH)

Offline Ralph

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@Ralph wenn du Masken brauchst, dann sag doch was!

Grüßele

?? Hast Du oder kennst Du jemand der sie liefert ?
Hier bei uns braucht jeder Masken.
Im Elsass haben Diabetiker welche von den Pharmazien bekommen - bei uns in Moselle gibts nix.
Und in China kann man keine bestellen weil unser Supermacron ein Einfuhrstop verhängt hat.
Nach D liefern sie....aber da brauch ich sie nicht.
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

Offline worbel65

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Ja, wir werden so schnell wie möglich nach D zurückgehen!!!!!!!
wir leben seit 24 Jahren hier im östlichsten Osten von F, direkt im Grenzort, ganze 200 meter von der grenze zu D entfernt. wir sind gut integriert, ich habe hier über 10 Jahre im ansässigen fussballverein gespielt und schon einige elsässische wie auch andere ausl.freunde.
die lezzten Wochen waren für mich pers. der reinste Horror. in unserem Grenzort wurden insbes. nach der einseitigen "Grenzschließung" durch D deutsche Ansässige durch die örtliche Polizei und durch die Gendarmerie beim einstündigen ausgang regelrecht gejagt. ich hatte ausgänge (alleine) zum joggen mit drei Kontrollen innerhalb einer stunde. das grenzt hier schon an einen polizeistatt und ist für mich als deutscher nicht mehr akzeptabel.
Und dann das Thema mit der einseitigen und unabgestimmten Einführung von verschärften Grenzkontrollen durch D. zum ersten gibt es ein Problem und Europa zerfällt in seine Einzelteile. das Europa der bürger gibt es nicht mehr. es gibt das Europa der unbegrenzten lkw, oder des unbegrenzten geldtransfers, aber nicht der menschen.
Ich habe jegliches vertrauen in beide Staaten verloren, bin mir aber sicher, dass ich beim nächsten mal auf der anderen seite sitzen möchte, auch wenn das nur das kleinere übel ist.

man stelle sich vor, hier oder drüben kommt eine Regierung an die Macht, die dem anderen nicht gefällt........ .

Offline Waylon57

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@Ralph wenn du Masken brauchst, dann sag doch was!

Grüßele

?? Hast Du oder kennst Du jemand der sie liefert ?
Hier bei uns braucht jeder Masken.
Im Elsass haben Diabetiker welche von den Pharmazien bekommen - bei uns in Moselle gibts nix.
Und in China kann man keine bestellen weil unser Supermacron ein Einfuhrstop verhängt hat.
Nach D liefern sie....aber da brauch ich sie nicht.

Seit heute soll man doch Masken in Frankreich in den Geschäften kaufen können.
Ansonsten gibt es für Alltagsmasken im Internet genügend Möglichkeiten welche zu bestellen.
Ich hab' über die Arbeit sogar FFP2 Masken ordern können, aber da zahlt man sich halt dumm und dämlich.

Was für 'ne Maskenart brauchst du denn?



Offline Mathis

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    • http://de.wikipedia.org/wiki/Pays_de_Bitche
Die Grenzschließungen waren, zumindest in der Art wie sie durchgeführt wurden, ein großer Fehler. Hier fehlte eindeutig die europäische Zusammenarbeit. Und das wäre doch einfach gewesen. Die Staatschefs hätten eine gemeinsame Erklärung abgeben sollen, und den Europäern erklären, warum temporär die Grenzen kontrolliert werden. Tut uns leid, aber es ist nur vorrübergehend.

Was aber passierte, war, dass jeder gegen jeden sich als brutalstmöglicher Grenzschließer profilieren wollte. Bei der Bevölkerung wurde der Eindruck erweckt, dass über der Grenze die Pest grassiert, und die guten deutschen Politiker den armen Michel vorm Verderben schützen - Wählerstimmen garantiert. Dass diese Haltung nicht ohne Konsequenzen blieb, das war ja klar.

Mir haben sie auf einem Parkplatz in Deutschland einen Riss in die Frontscheibe gemacht. Keine Ahnung wie, ich war erlaubterweise einkaufen. Als ich zurückkam, war ein Riss in der Scheibe, keine Beweise, keine Zeugen. Der Filialleiter war nicht hilfsbereit, im Gegenteil. Franzosen wären derzeit hier nicht erwünscht, die sollten in Frankreich einkaufen. Anfeindungen haben fast alle erlebt, die "drüben" arbeiten müssen. Sogar eine Krankenschwester aus dem Nachbarort, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzt, um deutschen Infizierten zu helfen.

Vor ein paar Wochen, vor Corona, haben sie bei uns noch die Schilder für die grenzüberschreitenden Wanderwege erneuert. Die wunderbare Freundschaft. Alles im Arsch. Die Reaktion in Frankreich bleibt natürlich nicht aus. Wir kaufen nicht mehr bei den Deutschen, sagen sie bei uns im Ort. Die brauchen auch nicht mehr hier her zu kommen.

Jahrzehnte Arbeit, zertrümmert durch gedankenlose Politiker, in wenigen Tagen. Das zu heilen, wird zumindest in der direkten Grenzregion, viel länger dauern als ein paar Tage. Wie dumm.


Gruß Mathis

Offline sven1389

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Also wir sind seit 20 Jahren hier und fühlten uns auch die letzten 2 Monate hier gut aufgehoben.
Die Einschränkungen waren in Ordnung und erforderlich.
Seit 7 Wochen war ich nicht mehr in Deutschland (67 km von der Grenze entfernt) da ich mich an die Regeln gehalten habe.
Man verhungert hier nicht - die Einkäufe sind halt teurer.
Sonst haben wir eh alles hier (Ärzte, Kontakte, etc.).
Beim Hundefutter hatten wir große Probleme aber dank DHL und UPS konnten wir das auch lösen - kostet halt etwas mehr.
Am meisten mußte unser Hund „leiden“ da er nicht in den gewohnten Gebieten Gassi gehen konnte. Und der Wald vor der Haustür wurde vom ganzen Dorf benutzt.
Für uns ist Corona sicher kein Grund hier wieder wegzugehen.
Was mich sehr ärgert ist das man sich keine Masken nach F schicken lassen kann.
Ein prognostizierter Rückgang der Wirtschaft von 6-10 % ist nicht das Ende der Welt - auch wenn die Wortwahl der Medien das suggerieren will (die schlimmste Rezession seit Kriegsende....klar es ging ja auch immer bergauf). Grenzenloses Wachstum ist eh eine Mär.....
Für 2021 werden schon wieder 5-6 % plus erwartet.
Die Einzigen die darunter wirklich leiden werden sind die die jetzt schon zu den Ärmsten auf dieser Welt zählen. Und das interessiert in Zukunft genausowenig Menschen wie vorher.
Keine Panik....alles wird gut.

Eigentlich versteh ich die Frage hier sowieso nicht.
Das Virus ist doch überall - wohin soll ich also gehen ??
Und dank unserer "Ossis" regieren in D auch schon die Rechten mit -  da ist es egal wo man lebt.
Also was soll ich in Deutschland ??


Gut geschrieben  !!! :doppeld: :doppeld: :doppeld: