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Autor Thema: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen  (Gelesen 10886 mal)

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Offline danny101

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Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« am: 28. September 2011, 09:50:10 »
hallo,

auf der homepage von marco gabriel habe ich eine kleine anleitung "wie wird man grenzgänger" gefunden...

    1.Beim zuständigen französischen und deutschen Finanzamt liegt die Grenzgängerbescheinigung (Travailleurs frontaliers) als Vordruck aus. Diese sollte man sich zuerst besorgen.
    2.Dieses Formular muss beim Arbeitgeber (normalerweise in der Personalabteilung) abgegeben werden. Die Lohnbuchhaltung füllt es dann aus und gibt es in dreifacher Ausfertigung zurück.
    3.Mit der ausgefüllten Bescheinigung geht es dann nach Frankreich zum zuständigen Finanzamt. Dort wird es abgestempelt und ein Durchschlag verbleibt dort. Die verbleibenden zwei Ausfertigungen sind einmal für den Antragsteller und einmal zur Vorlage beim deutschen Finanzamt.
    4.Eine Ausfertigung muss nun zum deutschen Finanzamt, und zwar zu dem Arbeitsamt an dem euer Lohn bearbeitet wird. Welches Finanzamt das ist, sollte die Personalabteilung des Arbeitgebers wissen.
    5.Vom deutschen Finanzamt kommt nun ein Bescheid, der in die Lohnbuchhaltung gegeben werden muss. Dieser Bescheid hat eine begrenzte Gültigkeit und muss von Zeit zu Zeit verlängert werden durch die Beantragung einer neuen Grenzgängerbescheinigung.
    6.Ab jetzt zahlt ihr eure Einkommensteuer in Frankreich.

worüber ich mir allerdings noch im unklaren bin, ist, wie läuft das genau mit der abmeldung in D und mit der anmeldung in F ab; über eine genaue erläuterung wäre ich sehr dankbar.

mfg daniel

banjo

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #1 am: 28. September 2011, 10:00:45 »
Hi Daniel,

Du kannst die Grenzgängerbescheinigung auch im Internet finden. http://www.fa-karlsruhe-durlach.de/servlet/PB/show/1160385/Formular_Einkommensteuer_grenzgaenger5011.pdf
Du kannst das alles auch per Post machen, Du musst nicht zu den FA's persönlich hin.
Du sendest alle 3 ans franz. FA, bekommst 2 zurück, behälst eines, sendest das verbleibende über den AG an das dt. FA, der AG bekommt einen Bescheid zurück und darf ab diesem (!) Moment die Lohnsteuer einbehalten, d.h. an Dich auszahlen.
Bescheinigung ist 3 Jahre gültig, bei AG-Wechsel musst Du auch vor Abflauf dieser Frist das Prozedere wiederholen.

Ummeldung:
In D aufs Einwohnermeldeamt und abmelden. Mit der Abmeldebescheinigung (Kopieen für Dich vorher machen) in F aufs Rathaus und anmelden. Das Anmelden in F ist nicht mehr vorgeschrieben, also freiwillig, wird aber gerne gesehen.

Offline Ralph

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #2 am: 28. September 2011, 23:26:54 »
. Das Anmelden in F ist nicht mehr vorgeschrieben, also freiwillig, wird aber gerne gesehen.


war es das jemals ??
Ich frag mich immer wo / warum Ihr Euch anmelden wollt. Es gibt in F keine Einwohnermeldesystem.

Sich bei der Mairie vorzustellen und mal hallo zusagen ist allerdings immer empfehlenswert.
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz

banjo

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #3 am: 29. September 2011, 07:40:42 »
Nach meinem Kenntnisstand musste man sich früher anmelden, so vor ca. 2000.
Ab und an brauche ich eine Wohnsitzbescheinigung, ich weiss nicht, ob ich die ohne Anmeldung bekommen würde, dann was soll die Mairie denn dann bestätigen?
Mir wurde mal gesagt, dass die Gemeinde vom Departement Geld in Abhängikeit der Anzahl der Einwohner bekommt, somit haben die schon ein Interessen dass man sich anmeldet. Aber Du hast Recht, es gibt keine Pflicht dazu.

Offline cogee

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #4 am: 29. September 2011, 08:40:52 »
ich paris muss man sich seit diesem jahr anmelden wenn man ausländer ist und bekommt dann ein kärtchen im scheckkartenformat, auf welchen zu sehen ist, wo man wohnt

@banjo
du kannst einfach eine strom/gas/wasser/telefonrechnung als wohnsitznachweis nehmen

banjo

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #5 am: 29. September 2011, 08:51:38 »
@banjo
du kannst einfach eine strom/gas/wasser/telefonrechnung als wohnsitznachweis nehmen

Meistens, aber nicht immer.
Wenn man D etwas macht, wofür man einen Wohnsitz angeben muss, dann braucht man ab und an den Wohnsitznachweis.
Beim Beantragen eines internationalen Führerscheins bei der Prefecture in Haguenau übrigens auch.
Hinzu kommt, dass die üblichen Rechnungen nicht weiterhelfen, wenn diese auf den Lebenspartner laufen, d.h. der eigene Namen darauf gar nicht auftaucht.

Offline danny101

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #6 am: 29. September 2011, 09:51:16 »
@ banjo

danke, das hilft mir weiter !

Offline Ralph

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #7 am: 29. September 2011, 14:14:50 »
Nach meinem Kenntnisstand musste man sich früher anmelden, so vor ca. 2000.
Ab und an brauche ich eine Wohnsitzbescheinigung, ich weiss nicht, ob ich die ohne Anmeldung bekommen würde, dann was soll die Mairie denn dann bestätigen?
Mir wurde mal gesagt, dass die Gemeinde vom Departement Geld in Abhängikeit der Anzahl der Einwohner bekommt, somit haben die schon ein Interessen dass man sich anmeldet. Aber Du hast Recht, es gibt keine Pflicht dazu.


Hallo,

das hör ich zum ersten mal....also im Jahr 2000 war das definitiv nicht. und in den Büchern aus den 90igern stand das auch das es in F kein Meldesystem gibt.
Und Wohnsitzbescheinigungen bekommst Du auch so von der Mairie. Die kennen Dich sowieso ^^ und zählen Dich als Einwohner mit. Hab noch nie von einem Franzosen gehört das er sich irgendwo anmeldet....
Außerdem bist Du eh registriert für die Grundsteuer und /oder Wohnsteuer.

Gruß Ralph (nie angemeldet und trotzdem bekannt  ;) )
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Offline holzwurm

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #8 am: 29. September 2011, 20:34:10 »
hallöchen

habe seit 1989 ein Titre de Séjour   (Wohnsitznachweis) mir Passbild  steht alles darauf was den Wohnsitz nach weist und seit wann ,einfach auf der Prefectur Wissenbourg ausstellen lassen  kosten keinen Cent.
Weil ich zufaul bin immer eine neue Rechnung  oder Steuernachweis mit zunehmen
gruss Ralf

banjo

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #9 am: 29. September 2011, 20:37:52 »
Hi Ralf,
hast Du den Ausweis verlängern lassen? Er wird nach meiner Kenntnis nicht mehr ausgestellt.

Offline ~Pero~

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #10 am: 29. September 2011, 22:26:49 »
Nun - der Titre de Séjour ist aber im engen Sinne kein Identitätsnachweis, sprich Ausweispapier,
und auch kein Wohnsitznachweis, sondern die "Aufenthaltsgenehmigung", die aber für EU-Bürger nicht mehr nötig
ist wegen der "Freizügigkeit von Wohnsitz und Arbeitsplatz" .
Von daher wird das Ding für EU-Bürger auch nur noch seeeehr ungern ausgestellt, weil für die französischen Behörden
sich das als unnötiger Aufwand darstellt.

Ansonsten, wie schon geschrieben, in FR keine Meldepflicht, aber besonders in kleinen Orten ist es sehr gern gesehen,
wenn man sich als Neubürger dort mal vorstellt, und sind wir mal ehrlich - wenn ich Maire wäre würde ich das als Selbstverständlichkeit ansehen,
dass sich neue Einwohner mal kurz blicken lassen um "Hallo" zu sagen, und nicht erst aufschlagen, wenn man was will ;)
Wohnsitznachweis der Mairie, gerade am Anfang sehr hilfreich für die nötigen Marches auf der Prefecture, Centre d'Impôts und weiteren Stellen;
vor allem wenn man noch keine EDF- oder Telekom-Rechnungen vorlegen kann.
Weiterhin gilt für Deutsche in Frankreich als Ausweispapier immer noch der Pass, oder Perso.
Wobei ich aber aus eigener Erfahrung zugeben muss, daß bei Verkehrskontrollen, die Flics mit der französischen Titre-Karte eher zufrieden waren, sieht halt auch schön amtlich französisch aus ;)

Offline grenzgängerin

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #11 am: 30. September 2011, 12:50:36 »
Hallo,

die Anmeldung auf der Mairie ist nicht vergleichbar mit der deutschen Anmeldung. Und ob "die" sich so freuen, naja. Freuen dürfte sich vielleicht der Neubürger nicht, weil keine Müllabfuhr, kein Wasser, denn dies sind Sachen die doch die Mairie "liefert". Oder irre ich mich hier? Jedenfalls kommen die Rechnungen von denen.

Die Wohnsitzbescheinung habe ich schon oft gebraucht - für D. Ich habe mir noch den alten Perso machen lassen (kurz vor Umstellung zum neuen), das deutsche Amt wollte eine Wohnsitzbescheiniung. Ich beziehe eine kleine deutsche Rente - die deutsche Rentenversicherung will jährlich! eine Wohnsitz- und Lebensbescheiniung.

Und die carte de Séjour habe ich Anfang des Jahres wieder neu bekommen.

meint die grenzgängerin

Offline holzwurm

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Re: Grenzgänger werden - ein paar Restfragen
« Antwort #12 am: 30. September 2011, 19:59:55 »
Hallöchen

ja banjo  habe ich erst 2010 verlängern lassen

und ja  auf der Marie vorstellen ist wichtig ,sehr wichtig für das zuammen leben ,
habe auch--  wie in meiner alten Gemeinde wo ich gewohnt habe , kontakt mit dem Bürgermeister gesucht und gehalten  mal ein Glas Rotwein  in seinem Büro getrunken und gesunde gepräche geführt .
ist wichtig  wenn man wie ich  ein altes Fachwerkhaus hat ,und umbauen möchte den er muss auch zustimmen  wegen der Strassenansicht  und er kann helfen die richigen Anträge zustellen .
grusse Ralf