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Autor Thema: Radar und so  (Gelesen 8264 mal)

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Offline Matthias#28

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Radar und so
« am: 22. Mai 2012, 12:04:24 »
2 Dinge.
Ersten habe ich in einem Mitteilungsblatt meiner Bank (Artikel ueber Maut und GPS) folgendes gelesen:
Wer ein GPS mit eingebauten Radarstellenwarner hat und erwischt wird, bekommt:
  • das Geraet abgenommen
  • bezahlt 1.500 Euro
  • bekommt 3 Monate Fahrverbot
  • bekommt 6 Punkte
Ganz schoen heftig

Zweitens
Im Ortseingang von Lauterburg haben die eine Geschwindigskeitsinfo aufgehaengt.
Die zeigt neben der Geschwindigkeit, die man tatsaechlich faehrt, auch gleich die Strafe an, die man bekommen wuerde, wenn das Ding ein Blitzer waere.
Die Geschwindigkeit habe ich zur Kenntnis genommen, aber ueber die moegliche Strafe bin ich ganz schoen erschrocken :o.
Diese hat bei mir wesentlich mehr Wirkung gezeigt als die km/h.
gruss Matthias

Offline -Helmut-

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Re: Radar und so
« Antwort #1 am: 22. Mai 2012, 12:49:53 »
Konkretisiere mal Strafe anzeigen. Sind das Geldbeträge oder Strafpunkte.
Die Dinger die Geschwindigkeit und mögliche Strafpunkte anzeigen hängen mittlerweile in fast jedem kleinen Ort.

Ich find die Dinger gut, sie erfüllen genau den Zweck der damit beabsichtigt ist. Sich bewusster werden dass man manchmal ein bissel zu schnell unterwegs ist.
Was dabei heraus kommt gefällt mir wiederum weniger. Damit jemand stur nicht schneller als 50 plus 1 fahren kann, fahren viele mit 50 minus 10 rum, um nach oben bis zu 8 oder 9 Spielraum
zu haben. Dieses sture 50 max und bei Überschreitung von nur 1 km/h so ein Geschiss zu machen, finde ich massenhaft übertrieben.

Wie sieht denn die verbaute Technik aus. Diese sogenannten Tachos die uns die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen. Wie genau oder ungenau sind die denn, bzw wie genau müssen die eigentlich sein?
Herstellern solcher Dinger wird vorgeschrieben, diese Dinger dürfen nie weniger anzeigen. Eher mehr, und sie zeigen in der Regel mehr an als tatsächlich gefahren wurde.
Wer also mit 52 irgendwo geknipst wurde kann tatsächlich nur 48, 49, 50 oder 51 gefahren sein.

Vergleicht mal die per GPS gemessene Geschwindigkeit mit der Tachoanzeige. GPS ist zwar nicht so genau, ist aber eine Alternative um zu sehen wie weit die Tachoanzeige daneben liegt.
Will nicht zutief in die Technik einsteigen. Überlegt mal wie heute die Tachos funktionieren. Was wird in was umgewandelt, verrechnet, wie genau muss dies sein bzw welche fehlerhafte Interpretation ist unzulässig. In jedem Auto gibt es diesen Diagnosestecker, den die Werkstatt benutzt um Motor- und sonstige Fahrzeugdaten an zu zeigen. Ist nicht nur zum auslesen des Fehlerspeichers gut.
Damit kann auch die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit angezeigt werden. Man kommt damit an die Sensordaten der Geschwindigkeitsmessung und somit an die Info aus der die Tachoanzeige plus Zuschlag gebildet wird.

Ansonsten, warum benutzen manche nicht ihr Hirn wenn sie Dinge lesen wie z.B. hier freundschaftlich von Matthias#28 eingebrachte Info welche Folgen es hat wenn man mit GPS und und und erwischt wird.
Braucht man GPS mit eingeb. Radarwarner überhaupt? Ist das die einzige Infoquelle? Weiß man vorher nicht welche Strecke man voraussichtlich von hie nach da fährt?

Steht irgendwo dass einem das Auto, oder Mobett beschlagnahmt wird, wenn man einen wie auch immer gefüllten Zettel sichtbar irgendwo hat, auf dem diese auf der Strecke befindlichen Warner vermerkt sind? Muss man das Radio ausbauen und abgeben weil man damit vor mobilen Radarfallen gewarnt werden kann?

Entschuldigung wenn ich es mal so ausdrücke, ich habe den Eindruck nicht nur deutsche Bürger haben ihr Hirn irgendwo abgegeben, denken nicht mehr selbst sondern lassen denken.
Ich habe hier niemanden persönlich angesprochen! Es hat sich auch niemand auf die Füße getreten zu fühlen nur weil ich hier mal deutlich zu machen versuchte dass
Alles auf der Welt, wirklich alles ohne Ausnahme mindestens zwei Seiten hat, oder anders ausgedrückt gleichzeitig Vorteile und Nachteile hat.

Wer immer nur eine Seite sehen will, weil es so bequemer ist, oder durch jahrelanges lernen, sich aneignen daran gewohnt ist, sollte immer bedenken, es gibt noch eine andere Seite.
Diese andere Seite versuchte ich hier mal anzudeuten. Ob es mir gelungen ist und wie gut oder wie schlecht darf jeder für sich entscheiden, es gibt ja Meinungsfreiheit.

Gruß Toyo

P.S. Matthias#28 sei mir bitte nicht böse, deinen Beitrag für solche Hinweise verwendet zu haben.
« Letzte Änderung: 22. Mai 2012, 12:58:40 von Toyotafan »
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)

Offline Matthias#28

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Re: Radar und so
« Antwort #2 am: 22. Mai 2012, 13:39:08 »
Konkretisiere mal Strafe anzeigen. Sind das Geldbeträge oder Strafpunkte.
Nun da stand (40ziger Zone): 48 km/h - 1 Punkt - 90 Euro
in etwa - km/h Wert weiss definitiv nicht mehr - war zu geschockt

GPS ist zwar nicht so genau, ist aber eine Alternative um zu sehen wie weit die Tachoanzeige daneben liegt.
Wenn ich es noch richtig zusammenbekomme: zulaessige Tachoabweichung   >=0% bis <=+7% vom Skalenendwert

P.S. Matthias#28 sei mir bitte nicht böse, deinen Beitrag für solche Hinweise verwendet zu haben.
Ach was, warum
gruss Matthias

Offline -Helmut-

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Re: Radar und so
« Antwort #3 am: 22. Mai 2012, 14:01:34 »
Danke dir für dein Verständnis und deine Zusammenarbeit!  :doppeld:

Stand da wirklich was über eine Geldsumme die es dann wohl kosten würde, also mehr als soviel Punkte?

Ach komm Matthias, wir sollten versuchen es besser zusammen zu bekommen.
Was zeigt denn dein Tacho als Endwert an, und viel Prozent davon ist denn dann die tatsächlich relevante Blitz-Auslöse-Geschwindigkeit?
Oder anders gefragt, was nützt dich, mich oder sonstwen wenn es heißt die maximale Ungenauigkeit der Tachoanzeige darf beim maximal anzeigbaren Wert 2 Prozent betragen?
Ist eine Tachoanzeige über den kompletten Anzeigebereich absolut linear, sowohl in der Genauigkeit wie auch bei der relativen Fehlerabweichung?

Übrigens, mal ne andere Frage. Was ist eigentlich der Unterschied von "eichen" und "Kalibrieren" und wer nur oder was nur darf eichen und warum?
Auf Tachos bzw Tachoproduktionen bezogen wurde lediglich ein Muster von einem ......amt geprüft und bekam eine Zulassung zum Nachbau. Wobei die Fehler die beim Nachbau dieses Musters auftreten können, innerhalb gewisser Fertigungstoleranzen zu liegen haben, die der Hersteller in seinem Produktionsprozess zu überwachen und einzuhalten hat.

Nebenbei wäre mal interessant, was ist eigentlich schneller aktuell, die Radarwarner auf dem GPS oder diese die man im z.B. Internet finden kann?
Und holt man den sogenannten Truckern auch ihr GPS ab, wenn darauf Radarwarner installiert sind?
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)

Offline Matthias#28

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Re: Radar und so
« Antwort #4 am: 22. Mai 2012, 14:14:30 »
Stand da wirklich was über eine Geldsumme die es dann wohl kosten würde, also mehr als soviel Punkte?
Wie gesagt, 3 Werte standen auf der Tafel: km/h, Punkte und ein Geldbetrag.
Wenn ich da wieder vorbeikomme, werde ich versuchen mir alles zu merken.

P.S. der Skalenentwert von meinem digitalen Maeusekino ist mir unbekannt.
gruss Matthias

Offline spirou

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Re: Radar und so
« Antwort #5 am: 22. Mai 2012, 16:33:04 »
Hallo,
also 48 km/h, 1 Punkt, 90 € ist schon richtig bei erlaubten 40km/h.
Das ist halt die Mindeststrafe und das kostet es auch schon bei 41 km/h Toleranz abgezogen.
Wenn du dann nicht innerhalb 14 Tagen bezahlst kostet es schon 135 €
Warum denn mit 10 oder 20 € Strafzetteln rummachen, die Arbeit ist doch die gleiche wie einen 90 € PV auszudrucken und bei dem ganzen Verwaltungsaufwand und dem aufgeblasenen franz. Beamten-und Verwaltungs-Sesselfurzerapparat bliebe ja bei einem 20€ PV für den Staat und den armen Herrn Hollande, der ja zigtausend Lehrer mit Staatsgeld, das er nicht hat einstellen will, nichts mehr übrig.
Also lieber mit 109 km/h über die Landstrasse fahren, das kostet das gleiche man hat aber wenigstens noch etwas Spass.

Grüße

Offline -Helmut-

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Re: Radar und so
« Antwort #6 am: 22. Mai 2012, 19:31:22 »
Spirou, du sprichst hier ein gewisses finanzielles Problem an das nicht nur Herrn Holande als Vertreter einer Nation betrifft sondern einige Nationen mehr.
Das dürfte aber nicht der alleinige Grund sein, etwas anderes dürfte eine wesentlichere Rolle spielen.

Ich kopiere mal eine gewisse Aussage hier hin, vielleicht werden dann gewisse Bemühungen -egal von wem- verständlicher.

Habe nochmal etwas recherchiert.
Dies hier sind die allgemeinen Zahlen zu den Unfalltoten:

Persons:

Allemagne 82 Mio
France    65 Mio

Dead: (2009/2010)

Allemagne +/- 4800
France    +/- 4000

Motorcyclers:

Allemagne +/-  750 => 15% of dead
France     +/- 1100 => 27% of dead

Insgesamt stimmt die Relation, aber bei den Motorradfahreren bestätigt sich mein Eindruck. Die fahren wie die Geisteskranken.
Ich empfinde es als sehr unangenehm, wenn man entspannt auf Frankreichs Strassen unterwegs sein will und hat die Chaoten um sich herum,
die einen ständig bedrängen.

Fühlt sich jetzt jemand persönlich angesprochen, weil hier von manchen Chaoten die Rede ist? Wie gesagt, ist nicht von mir, ist Kopie.
Auffallend ist, dass es sich bei den Verkehrstoten in Relation zur Bevölkerungsdichte um Promillewerte handelt.
Ich würde mal sagen, durch ärztliche Fehler oder Fehlern in Krankenhäusern sterben jährlich mehr Menschen als im Strassenverkehr. Bussgelder dafür gibt es nicht.

Folglich kann man spielend leicht auf die Idee kommen, hier wird eine gewisse Menge Leute förmlich abgezockt. Die Begründung für diese Abzocke ist sehr fadenscheinig.
Ohje, jetzt habe ich bestimmt wieder einige sehr gesetzestreue mit Staatsexamen auf den Plan gerufen. Ruhig bleiben, sich nicht angesprochen fühlen. Reine Mutmaßung.

Interessant ist im Zusammenhang mit dieser Geschwindigkeitsgrenze 50 km/h noch was anderes.
Warum werden sogenannte Crashtest's immer nur mit max 50 km/h gemacht?

Weil alle Ingenieure der Autohersteller egal welcher Marke wissen, was mit 60 oder 70 oder 100 passiert.
Die Auswirkungen verhalten sich nicht linear mit der Geschwindigkeit! Mathematiker vor, erklärt es mal.

Wie sieht es nun mit den Unfalltoten aus? Sind die alle bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h zu Tode gekommen? Anders gefragt, in welchem Bereich liegen denn die gefahrenen Geschwindigkeiten bei denen es meist zu Unfällen -mit und ohne Toten- kommt? Wieder etwas weiter hinterfragt, war es Glückssache dass es im Promillebereich blieb? Was ja bedeuten könnte, es kann durchaus viel mehr Verkehrstote geben.

Argumentieren bzw recherchieren müsste man dann viel aufwändiger wie es sich mit diesen Unfalltoten genauer verhält. Autofahrer, Fussgänger, Radfahrer usw wieviel und in welch jeweiligem Zusammenhang.
Das alles wird nicht gemacht, nicht nur die Justiz macht es sich einfach. Dies und jenes ist Gesetz und daran haben sich alle zu halten die keine Diplomaten sind.
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Offline Dragonvamp

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Re: Radar und so
« Antwort #7 am: 23. Mai 2012, 18:00:38 »
@ Toyota: Mir sind da prompt zwei Dinge eingefallen ;)

1. Mein Tacho vom Auto zeigt mit Sommer und WInterreifen verschiedene Werte. Heißt im Sommer fahre ich genau nach Tacho und im Winter zeigt er mir 3-4 km/h mehr an. Liegt wohl an der Reifengröße...

2. Mich wundert nicht, dass es in Frankreich so viele Motorradunfälle gibt. Durch die Einschränkung der PS-Zahlen ist es gerade für junge Leute toll stärkere Maschinen zu organisieren. Diese müssen dann auch direkt ausgefahren werden. Der Reiz etwas zu haben, was gar nicht erlaubt ist, ist wahnsinnig hoch.. Ja, ich kenn sehr viele dieser Sorte...


Offline WolfS

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Re: Radar und so
« Antwort #8 am: 31. Mai 2012, 15:38:51 »
Zitat
1. Mein Tacho vom Auto zeigt mit Sommer und WInterreifen verschiedene Werte. ........Liegt wohl an der Reifengröße...
Stimmt. Es ist der Reifenumfang, der die Tachoanzeige verändert. Wenn du wissen willst wieviel genau, dann googel mal nach Tachorechner.

G.P.

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Re: Radar und so
« Antwort #9 am: 31. Mai 2012, 15:59:25 »
wichtig ist doch folgendes: Die Richtlinie 77/433/EWG gestattet zunächst einmal lediglich eine Überschreitung der Geschwindigkeitsanzeige gegenüber der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit. Das heißt, dass man stets ein wenig langsamer fährt als angezeigt wird. Fahrzeuge mit einem Baujahr vor dem 01.01.1991 dürfen in den beiden oberen Dritteln der Geschwindigkeitsanzeige, angefangen aber bei mindestens 50 Kilometer pro Stunde, bis zu sieben Prozent von der realen Geschwindigkeit abweichen. Dies können immerhin 17,5 Kilometer pro Stunde Abweichung sein, bei einer angezeigten Geschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde. Automobile die nach dem 01.01.1991 gebaut wurden, dürfen sogar Abweichungen von bis zu zehn Prozent plus vier Kilometer pro Stunde tolerieren. Umgerechnet sind dies 147 angezeigte Kilometer pro Stunde bei 130 Kilometer pro Stunde tatsächlich gefahrener Geschwindigkeit.

Umstellungen auf ( erlaubte) Winterreifen, abgefahrenes Profil, Fertigungstoleranzen bei der Produktion etc, all das wird von der Messtoleranz subsummiert. Im Ergebnis heisst das: wenn ich also immer TACHO fahre, kann ich NIE zu schnell sein, gleich welche Bereifung und deren Zustand.

Gilt übrigens auch für japanische Fahrzeuge  :pfeif: :pfeif:

Offline -Helmut-

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Re: Radar und so
« Antwort #10 am: 31. Mai 2012, 16:10:05 »

Wie sieht denn die verbaute Technik aus. Diese sogenannten Tachos die uns die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen. Wie genau oder ungenau sind die denn, bzw wie genau müssen die eigentlich sein?
Herstellern solcher Dinger wird vorgeschrieben, diese Dinger dürfen nie weniger anzeigen. Eher mehr, und sie zeigen in der Regel mehr an als tatsächlich gefahren wurde.
Wer also mit 52 irgendwo geknipst wurde kann tatsächlich nur 48, 49, 50 oder 51 gefahren sein.

Wenn immer nach Tacho gefahrn wird .......   & gilt übrigens auch für japanische Fahrzeuge hätte man sich sparen können, siehe Zitat.
Darin gibt es bereits die Aussage, die hier quasi bestätigt wurde. Danke für diese Bestätigung.
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