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Autor Thema: Motorrad in F oder in D kaufen  (Gelesen 37760 mal)

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Offline Saarbrücker

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #30 am: 25. März 2009, 15:34:48 »
Hallo Markus,

sorry für die späte Antwort.
Mit verschiedenen Marken ist es wie mit dem Geschmack. Der/die eine steht auf Kette;
Die anderen auf Kardan. Honda, Suzuki oder BMW.
Es gibt immer was zu mäkeln.
Zu deiner Anfrage: Ich habe jetzt meine R1200R seit 2 Jahren und bin nach wie vor begeistert. (ca 10000 km)
Diese Maschine hat ein superleichtes Händling und sie schreit förmlich nach Kurven.
Bemängeln habe ich nur, was in Testberichten auch drin steht: Spiegel vibrieren leicht beim Fahren.
Als Zubehör habe ich mir Cromspiegel und Chromauspuff gegönnt. Ansonsten ist die Maschine schwarz.
Die kleine Sportscheibe hält gut den Wind in Schranken. Power ist ausreichend. Du kannst auch sehr schaltfaul
mit ihr umgehen.
Fahr sie einfach mal.......

Grüße  der Saarbrücker

_Markus_

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #31 am: 25. März 2009, 16:26:42 »
Hallo Markus,

sorry für die späte Antwort.
Mit verschiedenen Marken ist es wie mit dem Geschmack. Der/die eine steht auf Kette;
Die anderen auf Kardan. Honda, Suzuki oder BMW.
Es gibt immer was zu mäkeln.
Zu deiner Anfrage: Ich habe jetzt meine R1200R seit 2 Jahren und bin nach wie vor begeistert. (ca 10000 km)
Diese Maschine hat ein superleichtes Händling und sie schreit förmlich nach Kurven.
Bemängeln habe ich nur, was in Testberichten auch drin steht: Spiegel vibrieren leicht beim Fahren.
Als Zubehör habe ich mir Cromspiegel und Chromauspuff gegönnt. Ansonsten ist die Maschine schwarz.
Die kleine Sportscheibe hält gut den Wind in Schranken. Power ist ausreichend. Du kannst auch sehr schaltfaul
mit ihr umgehen.
Fahr sie einfach mal.......

Grüße  der Saarbrücker

Danke Wolfgang, das werde ich mit Sicherheit tun! :doppeld:

Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #32 am: 26. März 2009, 11:00:55 »
Aber den BMW ´s zu unterstellen das sie ne Bastelbude wäre halte ich jetzt doch für übertrieben.
Ich schrieb, daß Du eine kompetente Bastelbude in Deiner Nähe brauchst. Allerdings trifft das mit Bastelbude bei BMW in der Zweiradecke leider trotzdem zu: ich sach nur I-ABS 3. Zwar nicht von BMW entwickelt, aber mit kompletter Ignoranz aller aufgetretenen (lebensgefährlicher) Probleme jahrelang weiter eingebaut.

Was BMW-Moppeds und ihre Elektronikprobleme betrifft: selbermachen geht nicht mehr, weder in Mitteleuropa noch dort, wohin insbesondere das Modell GS Adventure dem Image nach hin soll: ins weit entfernte Ausland. Selbst ein AD/AC-Mensch unterwegs kann typischerweise nichts mehr machen außer den Abschlepper rufen.

Und was ist der typische Fehler unterwegs? Schlüssel ins Zündschloß und der Motor springt nicht an. "Früher"[tm] prüfte man drei oder vier Stellen am Mopped und hatte den Fehler eingekreist. Heute und besonders bei BMW? Die Wahrscheinlichkeit, daß es die gebrochene Antenne der Wegfahrsperre ist, ist da immerhin recht groß.

Was meine größten Vorbehalte gegen das Tamagotchi von BMW angeht, habe ich bei der Probefahrt ganz schnell herausgefunden: das Fahrwerk. So viel unnütze Elektronik da auch drinsteckt, aber Fahren mit Spaß geht nicht mehr, Stichwort "betreutes Fahren" ;-)   Lastwechsel in Schräglage, keinerlei Gefühl für den Untergrund offroad, Bremsen ohne Rückmeldung an den Fahrer, usw.

D.h. ich möchte Spaß beim Fahren und im Reisemodus auch noch Fehler selbst beheben können, wenn's sein muß. Letzteres geht dort, wohin ich gerne reise, gerademal und vielleicht bei mechanischen Problemen, aber niemals bei Elektronik.

Ich möchte niemandem sein (zukünftiges) Tamagotchi ausreden, aber, wenn einer noch keines hat, möchte ich ihn vorher gewarnt haben.

Gruß, Ralf

_Markus_

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #33 am: 27. März 2009, 11:53:03 »

Allerdings trifft das mit Bastelbude bei BMW in der Zweiradecke leider trotzdem zu: ich sach nur I-ABS 3. Zwar nicht von BMW entwickelt, aber mit kompletter Ignoranz aller aufgetretenen (lebensgefährlicher) Probleme jahrelang weiter eingebaut.
Und was ist der typische Fehler unterwegs? Schlüssel ins Zündschloß und der Motor springt nicht an. "Früher"[tm] prüfte man drei oder vier Stellen am Mopped und hatte den Fehler eingekreist. Heute und besonders bei BMW? Die Wahrscheinlichkeit, daß es die gebrochene Antenne der Wegfahrsperre ist, ist da immerhin recht groß.
Gruß, Ralf

Gibt es Quellen Zahlen, Daten, Fakten oder Liegenbleiberstatistiken der BMW wieviel Prozent auf Grund des I-ABS 3 das Motorrad öfters liegen bleibt als andere?

Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #34 am: 27. März 2009, 14:57:45 »
Gibt es Quellen Zahlen, Daten, Fakten oder Liegenbleiberstatistiken der BMW wieviel Prozent auf Grund des I-ABS 3 das Motorrad öfters liegen bleibt als andere?

Es sind etliche Fälle dokumentiert, zwei davon mir persönlich bekannt. Und die blieben nicht liegen. Einer fuhr mit rund 30km/h an der Einmündung der querenden Vorfahrtsstraße über diese und dann eine Böschung runter. Ein anderer hatte einen Ausfall der Bremsunterstützung wg. der defekten Rücklichtbirne(!). Der nächste fuhr mit Stadtverkehrsgeschwindigkeit auf einen verkehrsbedingt haltenden PKW, usw.

Kritisch beim I-ABS 3 sind die Sensoren sowie die Software gleichermaßen. Auffällig bei den Sensoren sind insbesondere der vordere Bremslichtschalter, die Bremslichtbirne(!) und die Sensorleitungen zu den Radsensoren. Also eigentlich alle.

Selbst wenn das zu 100% funktioniert, hast Du beim I-ABS 3 immer noch das bekannte Risiko beim Bremsen auf abschüssiger Straße kombiniert mit kleinen, tiefen Bodenwellen. Schuld daran ist der Überschlagsschutz, den BMW bei allen ABSsen drin hat, also auch bei der 650er. Die typischen Fälle dabei sind: Anbremsen einer Kurve bei starkem Gefälle mit Bodenwellen. Aufgrund der beim Zweirad üblichen Radlaständerung beim Bremsen hat das Hinterrad nicht mehr viel Last auf dem Untergrund. Bei Wellen reicht's nicht mehr, daß das Hinterrad die Wellen ausfährt, also bleibt es kurz in der Luft. Durch das Bremsen des Hinterrads bleibt dieses abrupt stehen, was die ABS-Steuerung logischerweise als Abheben des Hinterrads wahrnimmt und wg. des Überschlagsschutzes die vordere Bremse einfach löst. Ein (Vorsicht, neudeutsch: ) systemisches Problem. Nur leider hörte ich von mehreren, die aufgrund dieses "Features" unfreiwillig ein bißchen offroad unterwegs waren.

Deine Frage nach Statistiken: wer sollte die führen? BMW hat kein Interesse. Die wären angesichts einer Rückrufaktion von rund 300000 ausgelieferter I-ABS-3 danach pleite (300000 abzüglich der, die nicht mehr existieren, multipliziert mit geschätzten 1000 Oiros für Tauschteile und Reparaturkosten -> Größenordnung 200 Mio). Das KBA (in .de) zeigte trotz der "Auffälligkeiten" kein Interesse einzuschreiten ("politische" Gründe?). Der ADAC ließ sich von BMW bei einer Demonstration der Notbremseigenschaften davon überzeugen, daß es gar nicht schlimm ist. Nur haben sie übersehen (wollen), daß nicht jeder seine Bremshebel so eingestellt hat, daß der bei Ausfall der Hilfspumpe nötige längere Hebelweg überhaupt genutzt werden kann. Der Motorpresse-Verlag in Stuttgart (-> "Motorrad") ist gar nicht so unabhängig wie angenommen. Da gibt es herrliche Personalverflechtungen mit dem BMW-Konzern. Wer bleibt übrig für eine glaubhafte Statistik? Wer hat Interesse daran? Wer hat die Macht sein Interesse zu verfolgen?

Da sich BMW bei dieser Angelegenheit derart erkenntnisresistent zeigte (das kranke I-ABS 3 war mehrere Jahre als auffällig bekannt), ist dies ein Anlaß drüber nachzudenken, wie BMW mit Produktqualität umgeht und welchen Wert ein BMW-Kunde einnimmt, sobald er sein Geld abgegeben hat.

Gruß, Ralf

P.S.: Für alle, denen I-ABS-3 nichts sagt. Das ist/war das integrale Bremssystem von BMW, bei dem vordere und hintere Bremse nicht unabhängig voneinander von Software gesteuert arbeiten und dazu die elektrische Hydraulikpumpe benötigen, ohne die nur eine bescheidene Bremswirkung erzielt werden kann, wenn überhaupt.
« Letzte Änderung: 27. März 2009, 15:18:38 von Ralf K. »

Offline Ralf K.

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_Markus_

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #36 am: 27. März 2009, 17:00:46 »
Da sich BMW bei dieser Angelegenheit derart erkenntnisresistent zeigte (das kranke I-ABS 3 war mehrere Jahre als auffällig bekannt), ist dies ein Anlaß drüber nachzudenken, wie BMW mit Produktqualität umgeht und welchen Wert ein BMW-Kunde einnimmt, sobald er sein Geld abgegeben hat.

Gruß, Ralf

P.S.: Für alle, denen I-ABS-3 nichts sagt. Das ist/war das integrale Bremssystem von BMW, bei dem vordere und hintere Bremse nicht unabhängig voneinander von Software gesteuert arbeiten und dazu die elektrische Hydraulikpumpe benötigen, ohne die nur eine bescheidene Bremswirkung erzielt werden kann, wenn überhaupt.

Danke für deine Ausführungen, wenn es so dramatisch ist wie du es beschreibst, dann dürfte BMW massive Probleme mit seinen Maschinen bei der Abnahme beim Kraftfahrtbundesamt haben und die jetzigen auf der Strasse müssten alle aus dem Verkehr gezogen werden!? 

Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #37 am: 30. März 2009, 10:16:55 »
wenn es so dramatisch ist wie du es beschreibst, dann dürfte BMW massive Probleme mit seinen Maschinen bei der Abnahme beim Kraftfahrtbundesamt haben und die jetzigen auf der Strasse müssten alle aus dem Verkehr gezogen werden!? 

Genau das ist eigentlich ein Skandal. Nicht, daß sie das I-ABS 3 damals abgenommen haben, sondern daß sie trotz der später bekannt gewordenen Fehler die Betriebserlaubnis nicht zurückgezogen haben, was sie eigentlich könnten, und was eigentlich ihre Aufgabe wäre. Vielleicht aus Angst vor Schadensersatzforderungen von Seiten BMWs? Wer weiß. Das Thema stinkt gewaltig, auch heute noch.

Manche Fahrer/potentielle Kunden verspüren einen starken Vertrauensverlust, andere weniger. Letztere scheinen eher besonders fortschrittsgläubig. Ich dagegen habe Wurzeln in der Software-Branche und weiß, weswegen ich insbesondere beim Fahrzeug von möglichst wenig Software abhängig sein möchte.

Außerdem ist ABS beim Zweirad prinzipiell eine sehr zweifelhafte Angelegenheit. In Schräglage haben alle ABSe gewaltige Probleme. Und Schräglage definiert sich bei den ABSen nicht erst bei 45 Grad, sondern (bei Systemen bis vor 2 - 3 Jahren) bereits bei 10 Grad. Ein ABS für ein Zweirad unterliegt völlig anderen Randbedingungen wie beim Vierrad. D.h. der beste Weg für den Fahrer ist immer noch das Üben von Bremsmanövern sowie ein Mopped, bei dem man möglichst gute Rückmeldung von dem bekommt, was sich zwischen Rad und Untergrund gerade abspielt.

Gruß, Ralf

_Markus_

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #38 am: 07. Mai 2009, 16:21:41 »
wenn es so dramatisch ist wie du es beschreibst, dann dürfte BMW massive Probleme mit seinen Maschinen bei der Abnahme beim Kraftfahrtbundesamt haben und die jetzigen auf der Strasse müssten alle aus dem Verkehr gezogen werden!? 

Genau das ist eigentlich ein Skandal. Nicht, daß sie das I-ABS 3 damals abgenommen haben, sondern daß sie trotz der später bekannt gewordenen Fehler die Betriebserlaubnis nicht zurückgezogen haben, was sie eigentlich könnten, und was eigentlich ihre Aufgabe wäre. Vielleicht aus Angst vor Schadensersatzforderungen von Seiten BMWs? Wer weiß. Das Thema stinkt gewaltig, auch heute noch.

Manche Fahrer/potentielle Kunden verspüren einen starken Vertrauensverlust, andere weniger. Letztere scheinen eher besonders fortschrittsgläubig. Ich dagegen habe Wurzeln in der Software-Branche und weiß, weswegen ich insbesondere beim Fahrzeug von möglichst wenig Software abhängig sein möchte.

Außerdem ist ABS beim Zweirad prinzipiell eine sehr zweifelhafte Angelegenheit. In Schräglage haben alle ABSe gewaltige Probleme. Und Schräglage definiert sich bei den ABSen nicht erst bei 45 Grad, sondern (bei Systemen bis vor 2 - 3 Jahren) bereits bei 10 Grad. Ein ABS für ein Zweirad unterliegt völlig anderen Randbedingungen wie beim Vierrad. D.h. der beste Weg für den Fahrer ist immer noch das Üben von Bremsmanövern sowie ein Mopped, bei dem man möglichst gute Rückmeldung von dem bekommt, was sich zwischen Rad und Untergrund gerade abspielt.

Gruß, Ralf

Hallo Ralf K.
ich bin jetzt schon mehre hundert Kilometer mit meiner BMW R1100S gefahren und bin nur
begeistert, kann jetzt an der Anfangsbegeisterung liegen, ich hoffe ja bin sogar überzeugt, dass so ein
Zenario wie du es beschreibst bezüglich naheliegender Bastelbude und I-ABS nicht eintreffen wird.
Bezüglich ABS, ist eine tolle Sache bei dem Moped! 

Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #39 am: 07. Mai 2009, 18:31:54 »
Bezüglich ABS, ist eine tolle Sache bei dem Moped! 

Versuche mal (ansatzweise) zu verstehen wie ein ABS wirkt, und dann speziell die Zusammenhänge beim Zweirad. Kammscher Kreis, Schlupf, Kräfte bei Schräglage, Minimalsensorik, Algorithmen, usw. Wenn Du dann noch begeisterst sein solltest ....

ABS sollen die benutzen, die dem vertrauen möchten. Ich bin gegen den Zwang demnächst eines am Mopped haben zu müssen bzw. nur noch Neumoppeds kaufen zu können, die solchen Murks verbaut haben.

BTW BMWs dieser Fahrwerksbauart wie die 4V-GSse sind ohne ABS tatsächlich unbremsbar, mit allerdings auch. Und dann fährst Du nicht nur ein paar 100km, sondern unter verschiedensten Einsatzbedingungen mehrere 10Mm. Vielleicht änderst Du dann Deine Meinung. Hast Du schon mal ein Sicherheiztraining gemacht? Nicht eines beim ADAC, dem betriebsblinden ABS-, EPS- und sonstigem Assistenzsystemlobbyist, sondern ein richtiges? Bist Du schon mal auf schlechtem Untergrund gefahren, also mindestens Schotter?

Gruß, Ralf

Offline Saarbrücker

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #40 am: 08. Mai 2009, 14:05:16 »
Hallo Markus,

freut mich zu hören, dass du dir jetzt ein Moped zugelegt hast.
Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt mit deiner BMW.
Meine Anfangsbegeisterung hat sich noch nicht gelegt.(Nach nunmehr 2 Jahren)
Die vielen technischen Ausführungen von Ralf hatten mich Anfangs schon etwas verunsichert.
Aber zwischen den Zeilen tauchen die Probleme in sog. Extremsituationen auf.
Und wenn ich mit meiner Straßenmaschine auf Schotter fahre, was ja vorkommt, weil manche Ferme
etwas außerhalb liegt, hänge ich nicht nervös am Gashahn, sondern fahre Schritttempo.

Allen ein schönes Wochenende........

der Saarbrücker

Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #41 am: 08. Mai 2009, 16:04:15 »
Aber zwischen den Zeilen tauchen die Probleme in sog. Extremsituationen auf.
Und wenn ich mit meiner Straßenmaschine auf Schotter fahre, was ja vorkommt, weil manche Ferme
etwas außerhalb liegt, hänge ich nicht nervös am Gashahn, sondern fahre Schritttempo.
Die Probleme mit dem I-ABS3 sind immer vorhanden. Es kann immer und jederzeit ausfallen, und somit die komplette Bremse. Das beruht auf den I-ABS3-spezifischen konstruktiven Fehlern. Die ABS-Warnlampe geht dann erst an, wenn man auch wirklich zu bremsen beginnen möchte. Es gibt weiterhin prinzipielle, spezifische Probleme, die mit jedem I(!)-ABS auftreten, also z.B. auch bei der F650, wenn da ein Überschlagsschutz eingebaut ist.

Daß ein ABS am Zweirad prinzipbedingt in vielen Situationen nichts positives bewirkt, gilt auch für die anderen ABSe. Und daß die wenigsten ABS-Bremser ein spezielles ABS-Bremstraining machen, macht die Sache kein bißchen besser. Ok, dann lernen sie wenigstens nicht die Vorteile eines ABS zu nutzen und können alternativ noch normale Moppeds bremsen.

Empfehlung für ABS-Fahrer: Trainiert das Bremsen im Regelbereich! Lernt die Reaktionen eures ABS-Systems kennen, insbesondere in (leichter) Schräglage! Und lernt, daß der Bremsweg eines regelnden ABS länger ist als der eines guten Bremsers ohne ABS oder eines Fahrers, der das ABS kurz vor der Schwelle zum regelnden Eingriff fährt! Ein ABS am Auto ist eine nahezu narrensichere Angelegenheit, am Zweirad dagegen kein bißchen. Nur diesen Unterschied sehen all die nicht, die sich ein paar Gedanken zu wenig machen.

Ok, Bremsen mit dem Zweirad ist eine komplexe Angelegenheit, bei der sehr viele Fehler gemacht werden. Nur wiegen sich die meisten ABS-Bremser in falscher Sicherheit.

Zum Glück gibt es (momentan noch) die Freiheit Moppeds ohne ABS zu kaufen.

Gruß, Ralf

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #42 am: 08. Mai 2009, 16:13:27 »
Hallo Markus,

freut mich zu hören, dass du dir jetzt ein Moped zugelegt hast.
Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt mit deiner BMW.
Meine Anfangsbegeisterung hat sich noch nicht gelegt.(Nach nunmehr 2 Jahren)
Die vielen technischen Ausführungen von Ralf hatten mich Anfangs schon etwas verunsichert.
Aber zwischen den Zeilen tauchen die Probleme in sog. Extremsituationen auf.
Und wenn ich mit meiner Straßenmaschine auf Schotter fahre, was ja vorkommt, weil manche Ferme
etwas außerhalb liegt, hänge ich nicht nervös am Gashahn, sondern fahre Schritttempo.

Allen ein schönes Wochenende........

der Saarbrücker

Hallo Saarbrücker,

Danke und Zustimmung  s&i :winke:

_Markus_

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #43 am: 08. Mai 2009, 16:25:21 »
Aber zwischen den Zeilen tauchen die Probleme in sog. Extremsituationen auf.
Und wenn ich mit meiner Straßenmaschine auf Schotter fahre, was ja vorkommt, weil manche Ferme
etwas außerhalb liegt, hänge ich nicht nervös am Gashahn, sondern fahre Schritttempo.
Die Probleme mit dem I-ABS3 sind immer vorhanden. Es kann immer und jederzeit ausfallen, und somit die komplette Bremse. Das beruht auf den I-ABS3-spezifischen konstruktiven Fehlern. Die ABS-Warnlampe geht dann erst an, wenn man auch wirklich zu bremsen beginnen möchte. Es gibt weiterhin prinzipielle, spezifische Probleme, die mit jedem I(!)-ABS auftreten, also z.B. auch bei der F650, wenn da ein Überschlagsschutz eingebaut ist.

Daß ein ABS am Zweirad prinzipbedingt in vielen Situationen nichts positives bewirkt, gilt auch für die anderen ABSe. Und daß die wenigsten ABS-Bremser ein spezielles ABS-Bremstraining machen, macht die Sache kein bißchen besser. Ok, dann lernen sie wenigstens nicht die Vorteile eines ABS zu nutzen und können alternativ noch normale Moppeds bremsen.

Empfehlung für ABS-Fahrer: Trainiert das Bremsen im Regelbereich! Lernt die Reaktionen eures ABS-Systems kennen, insbesondere in (leichter) Schräglage! Und lernt, daß der Bremsweg eines regelnden ABS länger ist als der eines guten Bremsers ohne ABS oder eines Fahrers, der das ABS kurz vor der Schwelle zum regelnden Eingriff fährt! Ein ABS am Auto ist eine nahezu narrensichere Angelegenheit, am Zweirad dagegen kein bißchen. Nur diesen Unterschied sehen all die nicht, die sich ein paar Gedanken zu wenig machen.

Ok, Bremsen mit dem Zweirad ist eine komplexe Angelegenheit, bei der sehr viele Fehler gemacht werden. Nur wiegen sich die meisten ABS-Bremser in falscher Sicherheit.

Zum Glück gibt es (momentan noch) die Freiheit Moppeds ohne ABS zu kaufen.

Gruß, Ralf


Hallo Ralf K.

gehe ich richtig in der Annahme dass du ein Motorrad fährst ohne ABS, und das permament am Limit
und in Extremsituationen?

Ok, Bremsen mit dem Zweirad ist eine komplexe Angelegenheit bin bei dir, das betrifft aber
die Zweiräder ohne und mit ABS. Die Bremsanlage am Motorrad ist nur so gut wie der Bremser sie bedient. :doppeld:



Offline Ralf K.

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Re: Motorrad in F oder in D kaufen
« Antwort #44 am: 08. Mai 2009, 17:52:54 »
gehe ich richtig in der Annahme dass du ein Motorrad fährst ohne ABS,

Das war einfach. Keines meiner Moppeds hat ein ABS. Und selbstverständlich habe ich ABS-Moppeds ausprobiert.

und das permament am Limit
und in Extremsituationen?

Ist Polemik nötig, wo es um sachliche Argumente einer Technik geht?

Selbstverständlich fahre ich manchmal(!) an meinem persönlichen Limit. So wie viele andere auch. Es ist nur die Frage, wo und wie das stattfindet. BTW ich fahre auch Fernreise und auch offroad. Es war da durchaus auch schon ein Wettbewerb dabei (offroad) oder die "zügige"[tm] Befahrung einer Dakar-Etappenstrecke in Marokko. Da fährt man zwangsläufig mal am physikalischen oder persönlichen Limit, manchmal auch drüber.

Nur darum geht's bei meinen Ausführungen ums ABS nicht. Mir geht's darum, daß das häufig beobachtete und falsche Sicherheitsgefühl aus den Köpfen der ABS-Bremser verschwindet. Wie sich zeigt, haben viele zu wenig Ahnung von den physischen Zusammenhängen, und daraus resultieren manche Meinungen und Vorurteile, die der Theorie und Praxis nicht standhalten. Ich habe im vorherigen Beitrag nicht umsonst auf das Bremsen in Schräglage mit regelndem ABS hingewiesen und dabei auf "leichte Schräglage" hingewiesen. Frag mal den Instruktor eines Bremstrainings, ob er Dir diese Situation vorführen möchte, speziell mit einem ABS aus der Generationen von Deinem. Er wird das vielleicht mit 10 Grad Schräglage vorführen, mehr nicht. Ist das eine Extremsituation im täglichen Straßenverkehr? IMHO kein bißchen. Hast Du das schon mal probiert, freiwillig oder unfreiwillig?


Die Bremsanlage am Motorrad ist nur so gut wie der Bremser sie bedient. :doppeld:

... und die Bremsanlage kann nur so gut bedient werden wie sich keine weitere Instanz einmischt. Die menschliche Sensorik ist der aktuell primitiven Sensorik eines ABS in vielen Punkten überlegen.

Gruß, Ralf