Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Wechsel des Arbeitgebers von Deutschland nach Frankreich  (Gelesen 6604 mal)

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Offline Dieter

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Bonjour à tous !

ich wohne in Frankreich und arbeite derzeit in Deutschland. Jetzt würde sich eventuell die Chance ergeben nach Frankreich zu wechseln.
Hat jemand Erfahrungen auf was man achten sollte?  Gibt es Details die man vielleicht gerne übersieht die aber später "weh tun" (man sich schlechtere Bedingungen einhandelt) ?
Gibt es Dinge die besser sind als überlicherweise in Deutschland ?

Gruß

Offline Dauphin

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Re: Wechsel des Arbeitgebers von Deutschland nach Frankreich
« Antwort #1 am: 10. November 2014, 10:00:00 »
Hallo, da ich ja mit meinem Freund in Frankreich zusammenziehen möchte, habe ich testweise auch ein paar Bewerbungen an Unternehmen in Frankreich verschickt. Und nun bin ich tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Genauso wie mein Vorredner würde ich daher gerne wissen, auf welche Details man achten sollte, wenn man seinen Arbeitgeber von D nach F wechselt. Außerdem bin ich mir unsicher, was ich zum Vorstellungsgespräch anziehen soll. Ich dachte an Hose, Blazer und Bluse, so die Art, wie ich sie auf dieser Seite gesehen habe. Ist das schick genug? Oder sollte ich doch lieber ein Kostüm anziehen? Französische Frauen kleiden sich ja meistens sehr elegant, da will ich neben anderen Bewerberinnen nicht wie eine graue Maus wirken.

Vielen Dank für eure Hilfe!



*edit: Werbelink entfernt *
« Letzte Änderung: 10. November 2014, 16:28:57 von Mathis »

Offline lilliputania

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Re: Wechsel des Arbeitgebers von Deutschland nach Frankreich
« Antwort #2 am: 10. November 2014, 15:26:37 »
Hallo

generell will ich dir mit auf den Weg geben, dass du sehr wahrscheinlich deutlich weniger verdienen wirst, als in Deutschland. Zur Kleidung kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß, auf was für eine Stelle du dich beworben hast.

VG

Offline Eric

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Re: Wechsel des Arbeitgebers von Deutschland nach Frankreich
« Antwort #3 am: 10. November 2014, 16:36:12 »
mir fallen nur zwei wichtige Punkte ein :

du bist nicht mehr bei einer deutschen Krankenkasse versichert

du zahlst nicht mehr in die deutsche Rentenkasse ein

Offline Ralph

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Re: Wechsel des Arbeitgebers von Deutschland nach Frankreich
« Antwort #4 am: 10. November 2014, 22:32:59 »
mir fallen nur zwei wichtige Punkte ein :

du bist nicht mehr bei einer deutschen Krankenkasse versichert

du zahlst nicht mehr in die deutsche Rentenkasse ein

Das klingt aber sehr drastisch....ist aber natürlich Fakt.

Zu Punkt 1 - Du zahlst wesentlich weniger Krankenkassenbeitrag und bekommst - wahrscheinlich - mehr Leistungen. (allerdings zahlt Dein AG wesentlich mehr Sozialversicherungsbeiträge für Dich als in D - was auch das evtl. niedrigere Gehalt z.t. begründet)
zu Punkt 2 - Du bekommst dann später einmal (wenn es denn dann noch etwas gibt) für Deine in F getätigten Beiträge eine Rente aus F (zu den französischen Bedingungen). Hast Du auch eine Rentenanwartschaft in D wird das Ganze dann halt ein bisschen komplizierter ^^  - falls die beiden Rentenkassen bis dahin leer sind, ist es wahrscheinlich egal von welchem Land man keine Rente bekommt.  >:D

Zum Lohn ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, das es in der Regel fast nur noch Zahlungen nach dem Smic gibt (i.M. 9,53 €/Std.).
Außerdem ist der Trend in D hier noch viel stärker, das man keine direkten Arbeitsverträge bekommt, sondern fast nur noch über interim (Zeitarbeitsfirmen).
Eine fürchterliche "Modeerscheinung" unserer Zeit. zb. stellt der schweizer Konzern Kuhn in Saverne fast nur noch Zeitarbeiter ein. Dasselbe ist bei Steelcase und Mephisto in Sarrebourg.
Im Sommer macht dann Kuhn 5 Wochen Ferien - der Zeitarbeiter ist dann 5 Wochen arbeitslos und bekommt dafür für 2 Wochen Geld vom Pole Emploi.

Was natürlich besonders in Bürojobs ein Riesenproblem ist, ist die Sprache.
Wer hier nicht perfekt französisch spricht und schreibt, hat eigentlich keine Chance. Zumindest haben wir das so erlebt. Nicht mal in der Pflegebranche bekommt man einen Job. Ich habe auch den
Eindruck das man bei zwei Bewerbern ( einer davon Franzose / Französin) definitiv benachteiligt wird. Wir sind halt hier Ausländer.

« Letzte Änderung: 11. November 2014, 11:26:08 von Ralph »
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.  Curt Goetz