Ja jetzt nehmen wir es aber mal ganz genau. Ich arbeite 40 Stunden pro Woche in Deutschland. Das hieße dann, ich dürfte keine 10 Stunden pro Woche in Frankreich arbeiten?!?
Das ist ja richtiger Mist.
Jep, so ist das. Leider. Ist vor allem auch fürs Home Office ziemlich bescheuert. (Wobei: In deinem Beispiel wären es ja 10 Stunden von insgesamt 50, also 20%. Das wäre noch ok.)
Ich arbeite schon seit 10 Jahren nicht mehr in Deutschland, sondern in der Schweiz. Da gab es bis vor ein paar Jahren eine "Lücke": Dadurch, dass sich Grenzgänger aus Frankreich in die Schweiz bei einer privaten Krankenversicherung in Frankreich versichern konnten, fiel es dem französischen Staat gar nicht auf, wenn man in beiden Ländern arbeitete.
Da gab es dann Geschichten, wo eine Frau eigentlich in Frankreich arbeitete, aber nebenbei ein paar Stunden in Basel putzte. Offiziell angemeldet in der Schweiz, der Schweizer Arbeitgeber führte halt für die Reinigungstätigkeit Sozialbeiträge in der Schweiz ab.
Dann hat Frankreich einseitig die Regeln geändert, man konnte sich nicht mehr privat versichern, sie wollten alle in die CMU zwingen (lange Geschichte, findet sich auch irgendwo hier im Forum). Und da es dann einen Informationsaustausch zwischen den französischen und den Schweizer Behörden gab, fiel es den Franzosen auf, dass da jemand nebenbei in der Schweiz Geld verdient. Aber da die Dame ja mehr als 25% in Frankreich arbeitete, hätte der Schweizer Arbeitgeber die Sozialbeiträge in Frankreich zahlen müssen. Das brachte dann die französische URSSAF, die dafür zuständig ist, dazu, den Schweizer Arbeitgebern horrende Nachforderungen zu schicken. Was natürlich zur Folge hatte, dass die Dame ihren Nebenjob verlor...
Ich muss jedes Jahr ein Formular unterschreiben, in dem ich bestätige, dass ich in Frankreich keinen Job habe, der 25% meiner gesamten Arbeitszeit übersteigt, und auch, dass ich weniger als 25% zu Hause arbeite. Sonst wäre ich ziemlich sicher meinen Job los.
Verlangen die deutschen Arbeitgeber das nicht?
Von daher könnte ich mir vorstellen, dass es mit Ausnahmegenehmigungen schwierig sein dürfte...