Grenzgaenger Forum

Autor Thema: HADOPI stark angeschlagen  (Gelesen 8148 mal)

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Offline guzzje

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HADOPI stark angeschlagen
« am: 11. Juni 2009, 15:13:34 »
- Internetgesetz HADOPI : Libération titelt "HADOPI stark angeschlagen" und berichtet wie mehrere andere Blätter über die Ablehnung des Gesetzes durch den Verfassungsrat. La Tribune kommentiert, Präsident Sarkozy müsse den Rüffel hinnehmen, da er die jetzt kritisierten Sanktionen für Internetpiraterie (Abschaltungen von Telefonleitungen ohne Einschaltung eines Richters) ausdrücklich befürwortet hatte. Les Echos titelt "Schlappe für Sarkozy, sehr harter Schlag für Kulturministerin Albanel".

Quelle:
http://www.paris.diplo.de/Vertretung/paris/de/Newsletter.jsp

Übrigens: empfehlenswerter täglicher Newsletter!!

Gruss

Guzzje
« Letzte Änderung: 11. Juni 2009, 15:42:46 von petee01 »

Offline Marco

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Re: HADOPI stark angeschlagen
« Antwort #1 am: 11. Juni 2009, 15:37:20 »
danke für den hinweis, den wollte ich mir auch schon länger mal bestellen...

EDIT: der link funktioniert bei mir zumindest nicht...

grüße,
marco

Offline ~Pero~

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Re: HADOPI stark angeschlagen
« Antwort #2 am: 11. Juni 2009, 15:43:45 »
Salut,

war so frei den Link anzupassen.

Jetzt funzt es.

Den NL bekomm ich auch - nicht schlecht.

à bientôt

Pero

Offline Marco

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Re: HADOPI stark angeschlagen
« Antwort #3 am: 11. Juni 2009, 20:16:40 »
danke! :)

grüße,
marco

Offline Ralf K.

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HADOPI auf dem Weg nach oben
« Antwort #4 am: 09. Juli 2009, 18:26:09 »
Französischer Senat stimmt neuem Gesetz zu Internet-Sperren zu

Der französische Senat hat am gestrigen Mittwoch den ergänzenden Sanktionsteil zum Anti-Filesharinggesetz zugestimmt. Mit einer Mehrheit von 189 Stimmen gegenüber 142 Gegenstimmen hat die 2.Kammer der Legislative den Vorschlag der Regierung angenommen. Die Gegenstimmen kamen überwiegend aus der sozialistischen und der kommunistischen Partei.

Weiter: http://www.heise.de/newsticker/Franzoesischer-Senat-stimmt-neuem-Gesetz-zu-Internet-Sperren-zu--/meldung/141766

Toll, jetzt ist Mitteleuropa wirklich bald völlig uninteressant für Menschen, die das Prinzip Internet von "damals" kennen, und eben nicht das "leben", was sich der typische Internetausdrucker an entscheidenter Stelle so drunter vorstellt.

Was macht eigentlich eine WG oder eine Familie, wenn sich ein Teilnehmer im Sinne der französischen Legislative danebenbenommen hat? Sippenhaftung? Alle werden abgeklemmt? Und was macht ein Einzelner, der abgeklemmt bezahlen soll, aber aus naheliegenden Gründen keinen Vertrag mehr über einen Internet-Zugang hat? Wird dem ein Zwangs-Provider aufgedrückt, an den er zahlen muß, auch wenn er keine Lei(s)tung bekommt?

Gruß, Ralf

Offline Ralf K.

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HADOPI 2 auf dem Weg
« Antwort #5 am: 22. September 2009, 10:10:43 »
Hallo!

Aus den Heise-News:
"Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die sich weltweit für Meinungs- und Pressefreiheit einsetzt, kritisiert das in Frankreich vorige Woche von der Nationalversammlung beschlossene Sperrgesetz gegen Urheberrechtsverstöße im Internet. Das "Hadopi 2" genannte Vorhaben sei lediglich eine "gebügelte" Fassung des Gesetzes, das die französischen Verfassungsrichter annulliert hatten. [...]"
Weiter: http://www.heise.de/newsticker/Reporter-ohne-Grenzen-kritisiert-franzoesisches-Sperrgesetz--/meldung/145627

Wieder so ein Fall der in Mitteleuropa bei Politikern um sich greifenden Seuche von Arroganz, Gier, Scheuklappen und völliger Erkenntnisresistenz. Wie sich .de und .fr doch mittlerweile gleichen: in beiden Ländern sind die Parlamente nicht mehr in der Lage gesetzestreue Gesetze zu schaffen und müssen mit viel Aufwand und großem Zeitverlust von den höchsten Gerichten zurechtgestutzt werden. Wenn aktuelle Politiker nicht bald lernen (oder durch Lernfähige ersetzt werden), daß sie "zum Wohle des Volkes" und gleichzeitig verfassungskonform zu arbeiten haben, dann tragen genau jene das aktuelle Staatssystem zu Grabe.

Gruß, Ralf

Offline Ralf K.

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Re: HADOPI 2 auf dem Weg
« Antwort #6 am: 24. September 2009, 10:03:16 »
Aus den Heise-News:
"[...] Ursprünglich sollte eine Verwaltungsbehörde, die Haute autorité pour la diffusion des oeuvres et la protection des droits sur internet (Hadopi), die weitgehenden Sanktionen verhängen. Hier haben Regierung und UMP nun etwas nachgebessert: Über das Kappen des Internetzugangs und weitere Strafen soll nun ein Gericht entscheiden, allerdings in einem Schnellverfahren.

Die Opposition und Bürgerrechtsorganisationen wie La Quadrature du Net monieren daher, dass den Betroffenen ein anständiges Verfahren verweigert werden solle.  [...]"

Weiter: http://www.heise.de/newsticker/Frankreich-Harte-Strafen-fuer-Urheberrechtsverletzung-per-Filesharing--/meldung/145766


Gruß, Ralf

Offline Ralf K.

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Verfassungsbeschwerde gegen HADOPI 2
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2009, 18:41:28 »
Hallo,

die Fortsetzung:
"Die oppositionellen Sozialisten haben in Frankreich zum zweiten Mal im Streit um eine Verankerung des umkämpften Modells einer "abgestuften Erwiderung" auf Urheberrechtsverstöße per Filesharing Verfassungsbeschwerde eingereicht."
Weiter geht's hier:
http://www.heise.de/newsticker/Verfassungsbeschwerde-gegen-franzoesisches-Gesetz-zu-Internet-Sperren-eingelegt--/meldung/146211

Mal sehen, wieviele Runden das noch geben wird ...

Gruß, Ralf
« Letzte Änderung: 06. Oktober 2009, 10:48:14 von petee01 »

Offline Ralf K.

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Neben HADOPI kommt jetzt (offensichtlich) noch ARJEL
« Antwort #8 am: 06. Oktober 2009, 09:58:44 »
Hallo,

die nächste Fortsetzung:
"Wie La Quadrature du Net am heutigen Montag berichtet, soll die neu geschaffene Kontrollbehörde ARJEL (Autorité de Régulation des Jeux En Ligne) ohne richterlichen Beschluss darüber entscheiden können, welche Glücksspielseiten gesperrt werden und welche zulässig sind."
Weiter geht's hier:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Frankreich-Zuendung-der-zweiten-Websperren-Stufe-810102.html

Schäuble, Zypries, Bosbach, v.d. Leyen, usw. sind dagegen geradezu rechtsstaatlich demokratisch gesinnt :-(

Gruß, Ralf


edit: in beiden Posts von Ralf habe ich mir erlaubt die Links in Code einzubetten, so dass diese direkt angeklickt werden können. (Pero)
« Letzte Änderung: 06. Oktober 2009, 10:51:40 von petee01 »

Offline Ralf K.

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Re: Neben HADOPI kommt jetzt (offensichtlich) noch ARJEL
« Antwort #9 am: 04. Januar 2010, 12:23:29 »
die nächste Fortsetzung:
Tja, jetzt wird's ernst:
Meldung bei Heise-News

"Nun hat ein Gericht über die konkreten Sanktionen gegen Rechtsverletzer beim illegalen Download geschützter Werke wie Filme, Musik oder Software zu entscheiden, allerdings im Schnellverfahren."

Jetzt wird immerhin ein Gericht statt irgendwelcher windiger Angestellter über die Zukunft eines Netzteilnehmers im Netz entscheiden. Das hatte sich der ehrenwerte Herr Sarkozy auch mal anders vorgestellt, eher mehr Berlusconi-mäßig ;-)

Allerdings ist die Ansicht ("Man müsse den Leuten das Gesetz nur richtig erklären, dann würden sie das damit verknüpfte Aufklärungsvorhaben verstehen.") eher die eines Internetausdruckers. Das ist ja so, wie wenn man einem Politker erklärt, daß persönliche Zuwendungen mit Bezug zu Entscheidungen aus der Industrie während und direkt nach der Amtszeit nicht gerne gesehen werden.

Genau hier ("Damit werde auch dem Durchschnittssurfer klar, dass im Internet nicht alles kostenlos zu haben sei.") zeigt sich ein zu beanstandender Teil, denn das Internet war kostenlos und muß es bleiben, weil es sonst nicht "das Internet" ist. Jeder, der irgendwas ins "Internet", i.A. das Web, stellt, tut dies im natürlichen Sinne des Internet kostenlos. In Abgrenzung sind Urheberrechtsverletzungen was anderes und in Mitteleuropa schon lange nicht zulässig.

Interessant im Artikel sind übrigens auch die Summen, die der Steuerzahler für die Umsetzung eines solchen Gesetzes zahlen muß.

Gruß, Ralf

Offline Ralf K.

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Die nächste Runde: Loppsi 2
« Antwort #10 am: 12. Februar 2010, 10:19:34 »
Meldung bei Heise-News

Und mit ein paar interessanten Gedanken garniert bei Telepolis (ebenfalls vom Heise-Verlag)

Gruß, Ralf

Offline Ralf K.

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Die ach so überraschenden Auswirkungen von Hadopi
« Antwort #11 am: 12. März 2010, 16:22:55 »
"Das Internet-Sperren-Gesetz Hadopi zeigt nach einer aktuellen Untersuchung keine Abschreckungswirkung" und weiter geht's hier bei Telepolis/Heise

Interessant ist diese Ansage:
"Der Markt für digitale Kulturprodukte könnte um 27 Prozent schrumpfen, wenn die Internetverbindungen von Filesharern gekappt würden."

Gruß, Ralf