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Autor Thema: Frankreichs öffentliche Ausgaben für Bildung und Forschung in 2011  (Gelesen 4959 mal)

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Offline +Hägar+

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Frankreichs öffentliche Ausgaben für Bildung und Forschung wachsen in 2011 trotz aller Sparanstrengungen um 15,9%
(aus: www.kooperation-international.de)
external Linkhttp://www.afast-dfgwt.eu/images/veroeffentlichung/fue_budget_frankreichs.pdf

Die französische Forschungspolitik ist seit etwa 2004 im Umbruch, der noch nicht abgeschlossen ist. Ausgehend von dem in der Lissabonstrategie niedergelegten und in « Europa 2020 » fortgeführten Ziel, die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen und dazu 3% des BIP für Forschung und Entwicklung bereitzustellen, hat Frankreich seine Forschungspolitik inhaltlich und vor allem finanziell auf eine neue Basis gestellt. Die Höhe der in Frankreich für Bildung und Forschung vorgesehenen öffentlichen Mittel soll in 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 15,9 % zunehmen

Frankreich hat, wie alle Industrieländer,  die Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Jahre zu verkraften. Das gesunkene Bruttosozialprodukt und das allmählich nur schwach wieder zunehmende Wirtschafswachstum zwingen bei den staatlichen Ausgaben zu einem rigorosen Sparkurs. Die Grenze der Staatsverschuldung (60% des BIP) und die jährliche Neuverschuldungsgrenze (3% des BIP) sind deutlich überschritten und werden erst in einigen Jahren das nach den europäischen Verträgen vorgesehene Maß wieder erreichen. Trotzdem investiert das Land in nicht gekanntem Ausmaß in Hochschulwesen (Enseignement supérieur) sowie in Forschung und Entwicklung (FuE) (R&D: Recherche et Développement). Recherche und Enseignement supérieur sind ausdrücklich von allen Kürzungen ausgenommen. Nach Aussagen Staatspräsident Sarkozys haben Hochschulwesen sowie Forschung und Entwicklung absolute Priorität.

Für die folgenden Jahre sind in den mehrjährigen Budgets für diesen Bereich maßvolle Steigerungen im nationalen Staatshaushalt vorgesehen, verstärkt durch

    * die weltweit größte steuerliche Förderung von Forschungsaufwendungen der Wirtschaft (Crédit d’Impôt Recherche, CIR),

    * die auf Initiative des Präsidenten Sarkozy gestartete Opération Campus vor allem zum Ausbau und zur Sanierung der Hochschulen mit insgesamt 5 Mrd. EUR. Ziel sind Hochschulen „auf  Weltniveau“,

    * und die “Große Staatsanleihe“ (Grand Emprunt national 2010), durch die  in den nächsten Jahren für Zukunftsinvestitionen („Investissements d’avenir“) 35 Mrd. €, davon ca. 21 Mrd. € für Recherche und Enseignement supérieur, zur Verfügung stehen.

Die Quellen der Finanzierung des französischen FuE-Systems, und welche Leistungsträger davon profitieren, wurde in einer neuen, von der DFGWT in Auftrag gegebenen Studie untersucht.

Quelle: DFGWT


DFGWT - Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.

...nur fledermäuse lassen sich hängen...

Offline -Helmut-

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Re: Frankreichs öffentliche Ausgaben für Bildung und Forschung in 2011
« Antwort #1 am: 17. Februar 2011, 14:15:12 »
Ines, ich will diesen Beiträg nicht verunglimpfen,
möchte nur meine spontanen Gedanken dazu einbringen.

Ich frage mich, was soll der ganze Rummel um Investitionen in Bildung, Forschung usw.

Die meisten Gelder für Forschung verschwinden meist eh nur im Sektor militärische Weiterentwicklung.
Noch mehr präzisere Vernichtungswaffen, noch bessere Zerstörung fremden Eigentumes usw.
In meinen Augen pervers.

Ansonsten, wozu Gelder investieren in Dinge, die man erst wieder umständlich zu Geld machen kann.
Stichwort Produktion.

Investieren in Hedgefonds oder ähnliche spekulativen Geschäfte bringt nachweislich mehr Kapital, mehr Gewinn als
jede so umständliche Produktion.
Ich verabscheue ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen! (Voltaire)