Grenzgaenger Forum

Autor Thema: Änderungen zum Jahr 2008  (Gelesen 9844 mal)

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Offline Mathis

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Änderungen zum Jahr 2008
« am: 01. Januar 2008, 11:19:53 »
Hallo!

Was sich in Frankreich ab 1.1.2008 ändert:
(Quelle: verschiedene Zeitungen und Online-Medien)

Krankenkassen:
Die Krankenversicherten müssen mehr für Medikamente (50 Cent pro Schachtel), für jede paramedizinische Leistung (50 Cent) und für jeden Krankentransport (2 Euro) zahlen.

Außerdem werden 62 Medikamente (Venentonika), deren Kosten bisher zu 15% von der Krankenversicherung bezahlt wurden, aus der Liste der rückvergüteten Medikamente gestrichen.

Renten:
Die Renten werden am 1. Januar um 1,1% angehoben. Eine weitere Erhöhung ist im Laufe des Jahres 2008 möglich, aber noch nicht beschlossen.

Familienzulagen:
Die Familienzulagen steigen ab Neujahr um 1%.

Die Babypausen-Zulage steigt auf 363,27 € netto bei vollständiger Berufsaufgabe oder 234,83 €, wenn die Erwerbstätigkeit bis zur Hälfte reduziert.

Die Beihilfe für die Erziehung eines behinderten Kindes wird ab 2008 zwischen 90,69 € und 685,50 € liegen. Die Beihilfe für Alleinerziehende beträgt monatlich maximal 755,72 € für eine alleinstehende Frau mit einem Kind.

Soziale Mindestbeihilfen:
Der Betrag des Mindesteinkommens zur sozialen Wiedereingliederung, RMI, steigt ab 2008 um 1,6%. Für eine alleinstehende Person ohne Kinder werden 447,91 € gezahlt. Der RMI betrifft in Frankreich 1,2 Millionen Menschen. Er beträgt ab 2008 806,24 € für eine alleinerziehende Person mit zwei Kindern oder ein Ehepaar mit einem Kind. Die Beihilfe für erwachsene Behinderte, AAH, steigt um 1,1 % und erreicht damit 628,10 €. Die Autonomiezulage beträgt ab dem 1. Januar 104,77 € und die AAH-Zulage für Behinderte, die nicht arbeiten können, beträgt 179,31 €.

Gesetzgebung:
Ab 2008 besteht ein strenges Rauchverbot in Cafés, Bars, Restaurants, Hotels und Diskotheken.
Einführung einer "Mindestdienstleistung" im Öffentlichen Verkehr (Bahn, Bus), auch wenn die Tarifverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, bzw. bei Streiks.

Steuern:
Die Maximalbesteuerung (Höchststeuersatz) der Einkünfte wird auf 50% (bisher 60%) festgelegt.
Die Ermäßigung der ISF (Impôt sur la fortune – Vermögenssteuer) für den Hauptwohnsitz steigt von 20% auf 30%.

Wirtschaft, Verbraucher:
Strafzahlung von 200 € bis 2600 € für den Kauf eines Neuwagens mit über 160g CO2 pro Km. Bonuszahlungen für entsprechend weniger CO2 ausstoßende Autos wurden bereits eingeführt.

Die Gaspreise werden um 4% erhöht.

France Télécom senkt die Preise für Anrufe aus dem Festnetz zu Mobiltelefonen um 5%, und innerhalb des Festnetzes um 9% (ab dem 17.1.08).


Gruß Mathis

Offline Marco

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #1 am: 01. Januar 2008, 12:31:20 »
hi mathis,

danke für die gelungene zusammenfassung :-).

marco

Offline BERNDF

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #2 am: 21. Februar 2008, 12:11:28 »
Hallo Mathis,
weiss Du eventuell was von dem neuen Zulassungsverfahren für Autos ab 2008. Es sollen doch neue lebenslange Nummernschilder ohne Departmentbezug geben? Ich habe bisher nur gesehen, dass die neuen Nummernschilder jetzt auch hinten weiss sind, jedoch noch mit den alten Nummernkombinationen.
Weiss Du da mehr ?
Viele Grüße Bernd

Offline Mathis

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #3 am: 21. Februar 2008, 13:46:16 »
Hallo Bernd,

weiss Du eventuell was von dem neuen Zulassungsverfahren für Autos ab 2008. Es sollen doch neue lebenslange Nummernschilder ohne Departmentbezug geben? Ich habe bisher nur gesehen, dass die neuen Nummernschilder jetzt auch hinten weiss sind, jedoch noch mit den alten Nummernkombinationen.

Ab Januar 2009 gilt das neue Nummersystem, welches dann für das ganze "Leben" des Fahrzeugs gilt. Es gibt also nur noch einmal eine Nummer bei der ersten Zulassung, die dann bleibt (es sei denn, das Fahrzeug wird exportiert). Diese Nummer bleibt, auch wenn es einen neuen Halter gibt, oder wenn der Halter umzieht.

Diese neuen Nummern werden das bisherige Nummersystem bis zum Auslaufen im Jahr 2024 komplett ersetzen. Die neuen Nummern haben den Aufbau XX-NNN-YY, XX = zwei Buchstaben, NNN = 3 Nummern, YY = zwei Buchstaben. Es wird chronologisch im ganzen Land hochgezählt, also von AA-001-AA (die allererste Nummer des neuen Systems) bis ZZ-999-ZZ (soweit sollte es nie kommen, das wäre Zulassung Nr. 279561159).

Die Ausgabeprozedur wird auch geändert, die Schilder für die neuen Fahrzeuge bekommt der Hersteller und bringt sie direkt an. Die Nummern sind rückverfolgbar, die Polizei kann also leicht feststellen, wem das Fahrzeug bisher gehört hat. Im Falle des Umzugs muss die carte grise nicht mehr getauscht werden, es reicht eine Meldung im Internet und man bekommt per Post (Einschreiben) einen Aufkleber für die carte grise.

Gruß Mathis

Offline BERNDF

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #4 am: 21. Februar 2008, 14:49:45 »
Vielen Dank Mathis,
auf der Homepage der Deutschen Botschaft in Straßburg steht nämlich ab 2008!
Viele grüße
Bernd

Offline votan28

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #5 am: 01. April 2008, 17:45:16 »
hallo mathis
hast du was gehört das wir als grenzgänger bald unsere steuern nach deutschem steuerrecht in deutschland zahlen müßen

gruß votan

Offline Dieter12

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #6 am: 02. April 2008, 17:53:30 »
hallo mathis
hast du was gehört das wir als grenzgänger bald unsere steuern nach deutschem steuerrecht in deutschland zahlen müßen
gruß votan

Hej Votan,

das hat doch nichts mit den Veränderungen für das Jahr 2008 in F zu tun oder glaubst du wirklich, dass eine Veränderung in der Besteuerung für einige d Grenzgänger auf der ersten Seite von "Le Monde" veröffentlicht wird.

Gruss, Dieter

P.S.:Wenn du mal die Suchfunktion einsetzt, wirst du sehen, dass es noch einige andere Kollegen gibt, die versuchen solche Gerüchte in die Welt zu setzen.

Offline Mathis

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Re: Änderungen zum Jahr 2008
« Antwort #7 am: 04. April 2008, 07:27:57 »
Hallo Votan,

solche Gerüchte kursieren seit Jahren. Ich höre es auch immer wieder. Sicher ist, dass das Bundesfinanzministerium alle DBAs (Doppelbesteuerungsabkommen) mit den Ländern neu verhandeln will, die zum Nachteil der BRD sind. Solche Abkommen sind aber zwischenstaatliche Verträge, die nicht einfach von einer Seite gekündigt, sondern nur im Einverständnis geändert werden. Beim DBA Belgien-BRD wurde das so gemacht. Belgische Grenzpendler, die in D arbeiten, zahlen inzwischen auch ihre Steuern in D.

Ob es zwischen D und F eine Änderung geben wird ist mir nicht bekannt, und wenn, würde es sicher nicht lange vorher publiziert. Da ich meine Steuern sowieso in Deutschland bezahle, und nicht aus steuerlichen Gründen nach Frankreich gegangen bin, wäre mir das nicht so wichtig, aber es hätte auf die Grenzregionen eine spürbare Wirkung. Im Moment jedenfalls gibt es nur Gerüchte, und an denen mag ich mich nicht beteiligen.

Gruß Mathis